Der kleine Jerko, sein Wochenende …

Meines war jedenfalls sehr schön.

Die Tage telefonierte ich länger mit der Mitarbeiterin eines Kunden. Eine sehr nette junge Dame mit überaus vernünftigen Auffassungen zum Leben, obwohl gerade einmal 25 Jahre jung. Sie soll auch recht attraktiv sein, fällt aber natürlich aus meinem realistischen Beuteschema heraus. Bin ja kein Rammstein-Rocker und/oder Multimillionär, der junge Hühnchen zu ködern in der Lage ist.

Ich hatte mit 34 mal was mit einer 21-jährigen. Und von der musste ich mir damals schon anhören: “Du bist ja viel älter als ich, benimmst Dich aber gar nicht so“. So als ob sie von mir erwartet hätte, dass ich mich wie ein “Erwachsener” benehme. Was übrigens genau das ist, was sich meine Oma schon seit Jahrzehnten von mir wünscht (“opameti se”). Ich bin doch nicht bescheuert und werde am Ende auf meine alten Tage noch zu einem adulten Spießer!

Wir kamen irgendwann auch auf das Thema “Jerko und die Frauen” zu sprechen und ich schilderte ihr das Problem. Dieses setzt sich aus einer gewissen Erwartungshaltung an die Damenwelt zusammen, sowie auch der grundsätzlichen Kompatibilität der Lebensmodelle. Nehmen wir mal meinen Samstagmorgen. Nachdem ich am Freitag Abend ein Update installiert hatte und dann noch so bis 01.30 TV geschaut habe, schlief ich lange aus und blieb dann einfach noch bis ca. 14.00 im Bett. Ich mag mein Bett ungemein. Es ist 200 cm breit und ich habe diese schöne, kühlende Satin-Bettwäsche. Es gibt kaum was Schöneres für mich als bei strahlendem Sonnenschein im dunklen, kühlen Schlafzimmer zu liegen und Fernsehen zu schauen.

Ehrlich gesagt hatte ich nach dem Aufwachen weder Lust auf Sex, noch auf Frühstück im Bett. Eine Frau hätte mich da einfach nur gestört. Ich holte mir eine Tafel Yoguretten aus dem Kühlschrank, legte mich auf die Couch vor die Glotze und freute mich auf einen faulen Tag.

Mit der Anwaltsbitch hätte ich seinerzeit gefrühstückt, mir dazu ihre Kollegen-Lästerei angehört …

… und dann wäre sie in ihre erbärmliche Bürogemeinschafts-Kanzlei gefahren. Sie musste ja rund um die Uhr arbeiten, um finanziell über die Runden zu kommen (was ich damals nicht wusste). Abends hätten wir uns dann wieder getroffen, ein paar Folgen z.B. “The Walking Dead” geschaut, ein paar Flaschen Rotwein vernichtet und dann hätte ich ihr das Hirn aus dem Leib gevögelt, denn nur dazu war sie letztlich gut. Zu einer Beziehung im engeren Sinne ist es ja nie gekommen, weil die Schruppse entweder ficken oder sich streiten wollte. Und dabei leider vergaß, dass selbst noch so guter Sex den Streit irgendwann nicht mehr aufwiegen kann.

Im Moment macht es noch keinen Sinn auf die Insel zu fahren. Aber Skifahren z.B. wäre grad nicht schlecht. Also müsste die richtige Frau für mich eben auch Ski fahren können. Und als Berufstätige sollte sie den Urlaub bitteschön auch selbst bezahlen können. Ich übernehme ja gerne die Fahrtkosten (1.500 km à 47,8 Cent = 717,00 EUR – http://www.autokostencheck.de/Mercedes/Mercedes-C-Klasse/C-63/c-63-amg-204_15200.html) und die Getränke. Aber das Hotel nicht auch noch. Wozu geht Frau denn schließlich arbeiten? Jetzt kommt so eine Woche Riml pro Nase auf ca. 1.500 EUR und nicht alle Frauen sind Gutverdienerinnen. Ok, ich wäre auch mit der Pension Anita in Flattach einverstanden. Da kommt man mit 52 EUR am Tag hin und verpflegt sich halt selbst. Hab ich auch kein Problem mit. Auch wenn ich mit der Modetante auf Städtereisen war mussten es nicht immer 5-Sterne-Hotels sein. Da bin ich durchaus anpassungsfähig.

Nun schlafe ich aber nicht nur Samstags und Sonntags aus, sondern praktisch jeden Tag. Auch arbeite ich ganz gerne mal gar nicht oder auch abends. Natürlich nicht wenn gerade “Game of Thrones” läuft, weshalb ich die Installation eines neuen Servers an diesem Samstag so ab 14.00 Uhr durchgeführt habe. Was hätte eine Frau jetzt bei mir in der Wohnung gemacht?

Richtig, sie hätte mich nur gestört.

Womit wir bei einem weiteren Kriterium für eine Beziehung wären. Die Frau müsste ihre eigene Wohnung haben. Und bitteschön kein kleines Loch in einer schlechten Wohngegend, so wie seinerzeit die E-Plus-Marketingtante aus Mönchengladbach. Da hatte ich immer Angst, dass mir jemand das Verdeck des Griffith aufschlitzt. Womit wir wieder bei einem weiteren Kriterium wären. Die Frau müsste recht gut verdienen, kann sie sich doch ansonsten eine schöne Wohnung gar nicht leisten.

Jetzt kommt bald wieder das Frühjahr und der Sommer. Da werde ich meine Zeit garantiert nicht in Deutschland verbringen. Zumindest habe ich es nicht vor. Winnekendonk könnte mir da aber vielleicht einen Strich durch die Rechnung machen. Je nachdem wie das mit dem Ausgauben der Nurdachhauses läuft. Andererseits kann sowas eigentlich nicht länger als einen Monat dauern, so dass dem Sommer in Kroatien nichts im Wege steht. Hier sind wir beim nächsten Kriterium: Die Frau müsste beruflich unabhängig sein und – so wie ich – von egal wo auf der Welt arbeiten können. Oder sie müsste auf der Insel leben, wo ich aber den Winter nicht verbringen will.

Das wäre eine reelle Option. Eine hübsche Inseltochter, die im Winter nicht arbeiten muss weil sie z.B. im Tourismus tätig ist. Nur müsste sie passables Deutsch sprechen. Nicht weil ich kein Kroatisch kann, sondern weil “Game of Thrones“, “The Walking Dead“, “The Big Bang Theory“, “Two and a half Men” und meine anderen Lieblingsserien nicht auf kroatisch laufen und ich eben bekennender Serien-Junkie bin und das meine liebste abendliche Beschäftigung ist.

Am Samstag Abend hätte sich Frau dann wieder zu mir begeben können, um gemeinsam die fünfte Staffel von “Game of Thrones” zu schauen. Die endet kurz vor Mitternacht, so dass man sich anschließend noch ausgiebig in den kühlen Laken hätte vergnügen können. Allerdings hätte sie vorher Lust auf mein Parmesan-Rinderfilet mit Tomate-Mozzarella-Salat und massig Knoblauch haben müssen. Ich verzichte doch einer Frau wegen nicht auf Knoblauch!

Sonntags dann ausschlafen, in der Stadt vielleicht brunchen und was dann? Abends vielleicht noch zum Spanier (natürlich zu Gambas al ajillo) und danach ins Kino (Wo schon seit Jahren nichts mehr läuft, was mich auch nur ansatzweise interessiert). Dann aber nix mehr mit Cocktailbar, weil Frau Montags ja wieder aufstehen muss. Und ich eben nicht. Mit der Modetante ging das knapp fünf Jahre nur deshalb gut, weil sie erst gegen 09.00 bettflüchtig werden musste. Alsdann hüpfte sie unter die Dusche, machte sich flott ausgehfein, brachte mir noch ein großes Glas Eistee ans Bett und fuhr zur Arbeit. Da sie selbst die Chefin war kontrollierte auch keiner, ob sie jetzt um 10, 11 oder auch erst um 13 Uhr in den Stores aufschlug. Nebenbei legte sie auch mal Homeofficetage ein.

Also: Attraktive Area-Managerinnen bis 176 cm und Kleidergröße 36 bitte melden. Sie kämen als Winterbekanntschaft durchaus in Betracht! 😉

Aber am Sonntag hätte ich ohnehin keine Zeit gehabt, weil ich mir Amazons EC2 Cloudserver angeschaut habe. Das ist eine echt coole Sache, kann ich da doch auf einem Server 2003 mein Programm zur Rechnungsschreibung (Phantasy 4.15 Bj. 2002) aufsetzen. Da ich meine Rechnungen nur noch als PDF verschicke, macht es mir auch nichts, dass ich von dem virtuellen Server aus nicht bei mir drucken kann.

Zurück zum Sommer, womit sich das mit der Area-Managerin auch gleich wieder erledigt hätte. Denn ca. 4 bis 5 Monate (je nach Wetter) von Ferne aus arbeiten können nicht viele. Sowas geht bei Buchhaltern und Steuerberatern aber ganz gut. Belege können heute via Internet versendet werden (DATEV Unternehmen online) und ob die Mitarbeiterin im Büro bucht, es von zuhause aus erledigt, oder von ihrem Office in meiner kroatischen Wohnung, es wäre letztlich gehupft wie gesprungen. Dummerweise erlauben die allermeisten Kanzleien oder Firmen sowas aber nicht.

Das liegt an der Kontrollwut deutscher Chefs. Da geht es nicht darum, ob die Arbeit erledigt wird, sondern um körperliche Anwesenheit. Tatsächlich sind viele Menschen im Büro sogar unproduktiver, weil sie viel häufiger abgelenkt werden. Auch sind E-Mails viel effektiver als Telephonate und stören den Arbeitsfluss nicht so sehr. Das aber begreifen die deutschen Arbeitgeber nicht. Womit es sich mit einer deutschen Frau für den kleinen Jerko wohl endgültig erledigt hätte und mir nur noch die Suche nach der attraktiven, deutsch sprechenden Saisonkraft auf Mali Lošinj ohne Kinderwunsch und mit für kroatische Verhältnisse geradezu exorbitantem Einkommen bleibt. Weil ich sonst eben doch die Urlaube komplett alleine finanzieren darf.

Da kann ich mich dann auch genau so gut auf die Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen machen…