Ein kleiner Auswandererratgeber

Im Hinblick auf Kroatien

Liebe Leser,

als berufstätiger Mensch sollten Sie es besser nicht versuchen. Denn wir mögen hier teils auch unter einem Mangel an Handwerkern leiden. Aber das ist eher deren Savoir vivre und ihren Vermögensverhältnissen geschuldet. Auch wartet hier absolut niemand auf den deutschen “Meister“, der normalerweise nur ein Gewerk beherrscht. Hier macht der Fliesenleger auch Sanitär sowie Strom, Gas und Wasser. Alles was es in einem Bad halt eben so braucht. Deutsche Handwerker werden hier zunehmend als pseudostudierte Fachidioten betrachtet.

Auch in Sachen IT ist Kroatien Germanistan himmelweit voraus. So könnte ich z.B. morgen eben schnell in den örtlichen Laden gehen, mir dort einen Chipkartenleser kaufen, meinen Personalausweis einlegen, mich registrieren und alsdann sämtliche meiner Daten online einsehen. Ob es sich um meine Steuererklärung oder meine Grundbuchauszüge handelt. Es geht inzwischen sogar im Hinblick auf die Autozulassung, die Ausgabe eines neuen Führerscheins usw. Hier läuft alles über eine sog. “OIB“, also eine eindeutige Identifikationsnummer, und alle Behörden sind miteinander vernetzt. Als ich während der Corinna-Phase mal kurz zu einem Gerichtstermin in Deutschland war wurde der hiesigen Polizeistation bei der Wiedereinreise (ich war und bin ungeimpfter Ketzer) umgehend eine digitale Mitteilung gemacht, dass sie meine Selbstquarantäne bitte überprüfen möge.

IT-Spezialisten benötigen wir hier also ebenfalls nicht.

Unter anderem nimmt Kroatien pro Kopf gerechnet den ersten Platz an der internationalen Informatik Olympiade ein. Also ein kleines Land mit überdurchschnittlich vielen IT-Fachkräften.

In Kroatien spricht praktisch Jeder Englisch genauso gut wie seine Muttersprache. Englisch ist ab dem ersten Schuljahr obligatorisch und dadurch, dass die TV-Programme, Filme und Serien nie synchronisiert werden, ist man gezwungen Englisch auch abseits des Unterrichts zu erlernen. Nicht zufällig schneidet Kroatien im weltweiten Ranking beim EF English Proficiency Index in der höchsten Klasse «sehr gut» ab. (https://www.theswissdigital.ch/blog/bestes-land-outsourcing/)

Tja, da können die überheblichen Losermichel mit all ihren Kanackenbälgern in den Schulen nur von träumen. Selbst deutsche Kinder beherrschen kaum noch ihre Muttersprache, geschweige denn Mathematik usw.

Sollten Sie sich in eine Kroatin vergucken, dann haben Sie vielleicht eine Chance irgendwo an einen Job zu gelangen. Aber machen Sie sich nichts vor, Sie werden niemals Kroate werden und können auch keinen einzigen Penny mehr nehmen als die hiesigen Handwerker. Da können Sie noch so viele Meisterbriefe und andere Urkunden in Ihrem Büro herumhängen haben. Wir machen nur selten Geschäfte mit Ausländern. Bestenfalls kümmert sich Ihre Frau um das Business, zieht die Aufträge an Land und Sie arbeiten diese dann fleißig und gewissenhaft ab. Sobald Sie aber mit der Dame in Zwist geraten, können Sie Ihre Existenz hier an den Nagel hängen und wieder zurück nach Germanistan gehen. Das ist aber kein irgendwie nationalistisches Verhalten, das geht selbst unter den Nachbarinseln so zu. Wer auf Rab, Pag usw. geboren ist, der wird kaum jemals richtiger Lošinjaner.

Anders schaut es für mittel- bis gut situierte Pensionisten aus. Diese sind hier gerne gesehen, zumal wenn sie auch häufiger mal die Gastronomie frequentieren und nicht nur zuhause auf ihrer Scholle hocken und sich die Grillwürstchen im LIDL kaufen. Auch gibt es ein paar Dauercamper, aber die werden eher weniger gemocht weil sie eben kein Geld ausgeben. Leider haben wir als Nachwehe der sozialistischen Zeit noch zu viele Campingplätze und ich hoffe doch sehr, dass diese künftig hier auf der Insel zunehmend durch höherwertigen Tourismus ersetzt werden.

Auswandern lohnt sich aber zweifelsfrei auch für digitale Nomaden wie mich. Sollten sie ausschließlich Kunden außerhalb Kroatiens betreuen, so haben Sie hier keinerlei steuerliche Probleme. Stattdessen können Sie die Schönheit des Landes und seine gute Infrastruktur genießen. Und natürlich die Heimeligkeit der kleinen Ortschaften, in denen Sie bald jeden Gastronomen kennen werden. Ich mache Ihnen mal eine kurze Rechnung auf:

Angenommen Sie fakturieren 90 EUR die Stunde, was inzwischen nicht mehr sonderlich viel ist, dann sind das bei durchschnittlich einer Stunde am Tag (ich arbeite auch am WE, weil ich da meine Ruhe habe) 2.700 EUR im Monat, also 32.400 EUR im Jahr. Als Alleinstehender müssen Sie davon 5.415,00 EUR an deutschen Steuern abführen. Als Verheirateter nur 2.028,00 EUR. Vom verbleibenden Rest kann man hier schon recht gut leben, so man natürlich nicht jeden Tag auswärts zum Essen geht. Bedenkt man, dass der Michel aber die 5.5K für seinen Jahresurlaub aufbringen muss, dann geht die Rechnung erst recht auf. Denn hier hat er den Urlaub direkt vor der Haustür.

Und das wird auch so bleiben, weil Kroatien die Einkommen nicht einfach auf z.B. deutsches Pseudoniveau anpassen kann. Dort meint man zwar viel zu verdienen. Aber ein großer Teil davon wird durch Steuern und Abgaben wieder aufgefressen. Sowie natürlich durch teils deutlich höhere Nahrungsmittelpreise. Und was die Energie betrifft, so ist es hier ohnehin deutlich günstiger. Das gilt ebenso für die Krankenversicherung, die ja in Deutschland inzwischen schon gruselig teuer geworden ist. Von den Kosten eines Pflegeheimes ganz zu schweigen, mal abgesehen von der unmenschlichen Behandlung dort, dem hundsmiserablen Essen usw. usw.

Natürlich betrachte ich die Kosten aus einer etwas anderen Warte als vermutlich viele Kroaten. Für mich fallen Sie einfach nicht ins Gewicht. Ich überweise ab und an ein paar Tausend EUR auf mein hiesiges Bankkonto und dann lebe ich gut und gerne ein bis zwei Jahre davon. Zumal ich ja hier auch kaum Sprit verfahre, was in Deutschland schon einen gewichtigen Kostenfaktor darstellt, sofern man des Öfteren mal auswärts zum Essen gehen mag. Denn wer hat dort schon das Glück gute Gastronomie in fußläufiger Nähe zu finden. Auch zum Supermarkt muss man normalerweise mit dem Auto fahren, derweil es zumindest hier auf der Insel in jedem Ortsteil noch einen kleinen Supermarkt gibt. Weshalb ich auch nur alte gewachsene Ortschaften empfehlen kann.

Die kroatische Kultur ist deutlich offener als die der Deutschen. Hier dürfen Sie abweichender Meinung sein und auch darüber diskutieren. Wir waren schon immer ein Volk von Individualisten und haben mit den deutschen Herdentieren nichts am Hut. Unsere Diskussionskultur ist auch nicht von Rechthaberei und Haltung geprägt, sondern wir suchen einen Kompromiss. Das hängt auch damit zusammen, dass wir uns – anders als in Deutschland – nicht dauerhaft aus dem Weg gehen können. Und wenn wir nicht einer Meinung sind, dann hindert uns trotzdem nichts daran gemeinsam ein Bier zu trinken. Denn wir sind Kroaten, also Angehörige einer Nation, und keine Bewohner eines Siedlungsgebietes für jedermann ohne eigene nationale Identität.

Der Anteil an Ausländern ist in Kroatien sehr gering. Türken gibt es z.B. ca. 300 und die sind aus der Historie übrig geblieben. Die Muslime stehen unter strenger staatlicher Kontrolle und sind gesellschaftlich gut integriert, also nicht Angehörige des Prekariats, wie dies in Deutschland nur allzu oft der Fall ist. Die meisten “Ausländer” sind Österreicher, Ungarn, Italiener und Slowenen, was natürlich durch Venetien und die KuK-Monarchie bedingt ist. Und entsprechend stellt sich auch die kroatische Kulinarik dar. Von den Köstlichkeiten der Toscana – Trüffel inclusive – bis hin zu deftigen ungarischen Gulaschs und Eintöpfen werden Sie in den hiesigen Restaurants je nach Region alles finden. Die Palatschinke gehört zu den Lieblingsnachspeisen der Kroaten.

Nur auf Döner und Currywurst müss(t)en Sie verzichten. Und auf den Inseln leider auch auf asiatisches Essen. Das gibt es nur in größeren Städten. In den größeren Geschäften hier bekommen Sie allerdings auch internationale Spezialitäten, da stehen diese den deutschen Supermärkten in absolut nichts nach. Und wenn Ihr Konzum z.B. kein Thai-Curry führt, dann bestellen Sie es eben über das Internet.

Ebay und Amazon haben wir hier nicht, wobei Sie mit einem deutschen Prime-Konto aber auch hier streamen können. Auch sind Streaming-Seiten wie z.B. kinox.to hier frei aufrufbar, was im Superzensurland Deutschland ja inzwischen zur Vergangenheit gehört. Mit einer SAT-Antenne empfangen Sie problemlos alle deutschen Programme. Da Kroatien zur EU gehört können Sie hier mit einem deutschen Handy nach Deutschland für den gleichen Tarif telephonieren wie in Deutschland selbst. Kroatische Bekannte rufe ich über Whatsapp an, das kostet nichts.

Das Schönste an Kroatien ist aber, dass die Grünen hier nichts zu melden haben und Sie sich im hiesigen TV nicht irgendwelche dümmlich arrogant grinsenden Fatzkes wie den pseudostudierten Kinderbuchschreiberling Habock oder gar die abschlusslose Völkerballerin ansehen müssen, die Deutschland gerade wirtschaftlich zu Grunde richten. Auch wird hier keine Kriegstreiberei betrieben und unsere Energieversorgung ist absolut sicher. Hier gibt es auch keine roten, gelben oder grünen Umwelt-Plaketten. Auch der Klimawandel und die Panik davor sind uns gänzlich unbekannt. Neger, Mullahs und deren Kopftuchkreischen lassen wir erst gar nicht ins Land weil wir nicht bunt werden wollen.

Wenn Sie als digitaler IT-Nomade hier leben möchten, dann sind Sie absolut richtig. Sie fahren mit dem Auto zum Strand oder gehen zu Fuß ins Örtchen. Sollten Sie selbst wegen eines Notfalles angerufen werden, so sind Sie spätestens in ca. 15 Minuten wieder zuhause am Arbeitsplatz. Oder Sie nutzen den Teamviewer, Anydesk oder vergleichbare Produkte. Dann können Sie auch direkt vom Strand aus helfen. Die Skigebiete Sloweniens und Österreichs sind nah. Auch in Deutschland ist man bei Bedarf recht schnell.

Halbwegs anständige Möbel können Sie z.B. bei IKEA bestellen aber es gibt über das Land verteilt auch viele exklusive Geschäfte wie z.B. maneti-trade.com, die u.a. Nolte-Küchen vertreiben. Elektrokram bekommen Sie notfalls online z.B. bei elipso.hr. Denn natürlich hat nicht jedes kleine Örtchen einen gut sortierten EDV-Laden. Das lohnt sich schlicht nicht. Da Kroatien aber zur Zollunion gehört können Sie natürlich auch IT in Deutschland bestellen. Jedenfalls gibt es nichts, was Sie hier nicht bekommen. Dafür aber jede Menge Delikatessen, die Sie in Deutschland nicht erhalten.

Baumärkte gibt es natürlich auch, ebenso wie auf Baubedarf, Werkzeug usw. spezialisierte Geschäfte. Der passionierte Handwerker wird hier also keine Not leiden, ganz im Gegenteil. Das Angebot unterscheidet sich qualitativ nicht von dem in Deutschland. Ist dafür aber natürlich auch nicht günstiger. Erfreulich sind die recht geringen Kosten selbst für die Zustellung auf die Insel. Da lohnt es sich gar nicht mit dem eigenen Auto in den nächsten größeren Ort zu fahren.

Nähere Informationen zu den Lebenshaltungskosten in einigen kroatischen Großstädten finden Sie hier: https://wise.com/de/blog/lebenshaltungskosten-kroatien. Auch diese Seite lohnt einen Blick: https://www.panorama-scouting.de/leben-und-wohnen-ruhestand-kroatien.

Ein ganz entscheidender Punkt für mich Deutschland den Rücken zu kehren war neben den vielen Kanacken, der hohen Kriminalität und der verdreckten, vollgesprayten sowie heruntergekommenen Städte natürlich die kroatische Lebensart. Hier hetzt kein Mensch sich ab. Zu Mittag geht es oft ins Restaurant, statt sich irgendeine Stulle oder gar üblen Kantinenfraß reinzuschaufeln. Natürlich isst man dort nicht à la carte, sondern den preiswerten Mittagstisch. Aber selbst der kann so ausschauen.

Der Kroate vermeidet jeden Stress, weshalb er auch andere Menschen nicht stresst. Zudem sind die Leute hier im Vergleich zu den Deutschen überaus höflich, was der allgemeinen Stimmung ebenfalls deutlich zu Gute kommt. Natürlich ist das Wetter hier an der Küste auch deutlich besser als in Deutschland. Auf verschneite Straßen, Blitzeis usw. kann ich z.B. gut verzichten. Auf ständig volle Autobahnen sowieso.

In dem Sinne, pozdrav sa otoka. 🏝️

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Ab ins Paradies. Scheint wie mit den Türken in Berlin zu sein:
Die Mehrheit der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in Kroatien arbeitet laut den neuesten Daten des Nationalen Statistikamtes nicht. Nur 49,2 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sind erwerbstätig, 47,3 Prozent gelten als nicht erwerbstätig und 3,5 Prozent sind arbeitslos.Die höchste Beschäftigung gibt es in Nordkroatien (54,9 Prozent) und in der Stadt Zagreb (53 Prozent), aber der nationale Durchschnitt wird vom Pannonischen Kroatien (44 Prozent
Beschäftigte) und dem Adriatischen Kroatien (47,4 Prozent Beschäftigte) gebrochen, wo weniger als die Hälfte der Beschäftigten sind Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ist erwerbstätig, berichtet Index .

Also, wenn das bei euch so ist wie bei uns, geht da noch mehr nicht in die Statistik ein … 😉

Ganz Mitteleuropa ächzt unter trockener Winterhitze 😂
https://www.wetteronline.de/14-tage-wetter
Heil Hablack! Heil Barbock! Heil Cemdemir!

Wie hoch sind denn ca. die Quadratmeterkaufpreise für Wohnungen
a) auf Ihrer Insel, b) in Zagreb in den besseren Lagen ?
Kommt man da als “Dummmichel” ohne Fallstricke und rechtssicher dran ?

Was wäre Ihr Tipp, wie viel sollte man als Privatier zusätzlich ca. in der Tasche haben,
damit man sich es in HR. alleine gutgehen lassen kann ?

Brauche nämlich noch 1 guten Vorsatz fürs neue Jahr ! 😉
BR & Danke

die Immobilie muss im serbischen Grundbuch eingetragen werden😉

Einen deutschen Handwerksmeister mit einem kroatischen zu vergleichen… Ich habe bereits gesehen, wie osteuropäische “Handwerker” “arbeiten”.

Geile Idee, man sollte in den sozialen Medien verbreiten, wer an Silvester vors Jobcenter scheißt, der bekommt 500€ Bonus! https://s.w.org/images/core/emoji/14.0.0/svg/1f602.svg

https://www.merkur.de/wirtschaft/hartz-iv-jobcenter-weihnachtskarten-weihnachtsgeld-bonus-ukraine-gefluechtete-91996894.html

Wer Deutschland im Kroatien-Urlaub erleben will, ist hier gut aufgehoben: 🤮

https://www.autocamp-nordsee.com/

Haben gerade Stromausfall im Barrio – ist was größeres, wahrscheinlich hat es einen Trafo oder so geschossen. Ist interessant: Du kannst im Netz auf der Karte vom Stromanbieter nachverfolgen, wann der Strom voraussichtlich wieder da ist, wo genau das Problem liegt, welche Zone genau betroffen ist usw. Derzeit sind wir bei 2:00 Uhr, also in 28 Minuten. Ich bin gespannt 😋

Und schon ist er wieder da, der Strom, aber noch nicht für alle Blocks.

Vielen Dank! Also ca. 4.000EUR/m2 Kaufpreis an besten Stellen.

Und zusätzlich noch 2.000 cash im Monat ? EUR? 😉 Auch wenn man im Eigentum lebt ?
Ihre Bsp.-Kalkulationen hier im Blog schauen doch meist wesentlich sparsamer aus, trotz Terrorlaster.