Du warst meine letzte “Interneteroberung“!
Und nach Dir wollte ich eigentlich endlich mal wieder meine Ruhe haben!!!
Wir haben uns seinerzeit im Datingcafé kennengelernt, schrieben uns ein paar Wochen hin und her und dann haben wir recht schnell miteinander telephoniert. Beim ersten Mal war ich deutlich zu blau, so dass mein Wiener Schmäh bei Dir nicht recht verfing. Und Du warst daher auch nicht gerade sehr nett. 😉
Was Du seinerzeit nicht wissen konntest: Ich war damals jeden Abend sternhagelevoll. Eine Flasche Whisky am Tag ging immer. Ich arbeitete sehr viel, und wenn ich oft spät am Abend nach Hause kam, war der Chat neben Strategiespielen (ROM) mein einziges Interesse. Du hast meinen Alkoholpegel dann aber doch bemerkt, vermutlich weil Dein Ex – der Richter – auch nicht gerade ein Abstinenzler war. Jedenfalls schriebst Du mir seinerzeit, dass ein Jeder eine zweite Chance verdient habe.
Die hast Du mir auch gegeben. Und dafür danke ich Dir.
Fakt ist: Wir kamen irgendwie zusammen, Du zogst – auf meinen Wunsch hin – bei mir ein und wir waren recht lange ein Paar (knapp 5 Jahre).
Am Ende passte es aufgrund verschiedener Lebensziele nicht mehr. Ich wollte früh in Teilzeitrente und Du hast Dich nicht an unsere Vereinbarung gehalten. Aber Du sollst wissen, dass ich unsere gemeinsame Zeit meist genossen habe. Natürlich habe ich mich auch oft über Dich geärgert. Aber die vielen Urlaube mit Dir waren sehr schön. Wie oft waren wir nett essen und haben schöne Wochenenden verbracht. Und du hast als Überraschung mal das Silvester-Galadinner in meinem Lieblingsrestaurant sozusagen auf den letzten Drücker noch klargemacht. Das werde ich Dir nie vergessen!
Erinnerst Du Dich noch daran, wie wir in Monaco ankamen und erst mal einkaufen mussten. In einem klitzekleinen Delikatessen-Kiosk, sonst war ja nichts mehr offen. Dann haben wir uns auf der Appartementterrasse mit lecker Baguette, Tomaten, Oliven, Käse und Schinken vollgestopft. Dazu gab es für Dich Prosecco und für mich Wein. Danach sind wir einfach ins Bett gefallen, weil wir schlicht zu kaputt vom langen Tag waren, sind wir doch mit dem Leihcabrio die Corniches entlanggerast und in Èze bis ganz nach oben gekraxelt.
Vielleicht hätten wir auch noch irgendwo essen gehen können. Aber es war irgendso ein beschissener Feiertag und bei uns ringsum gab es nicht ein einziges geöffnetes Restaurant. 🙁
Wir hatten tolles Wetter und das Glück eine der seltensten – und coolsten – Yachten der Welt zu sehen:
Die ist mir erst aufgefallen als ich das Photo hier gemacht hatte:
Oder Sevilla. Das kleine Restaurant in dem Türmchen direkt an der Brücke. Wir waren etwas zu früh zum Mittagessen. Egal, wir setzten uns einfach auf die Dachterrasse, tranken ein paar Cocktails in der Frühjahrssonne, und aßen unsere Skampi dann halt schon etwas angeschickert.
So schön haben wir da gesessen …
… und uns über die Sevillaner kaputtgelacht, die bei 20 Grad alle dicke Jacken anhatten, derweil wir in Polohemden unterwegs waren. In Sevilla habe ich Dir damals auch die Tasche von El Caballo gekauft, die Du auf einem Photo weiter unten trägst.
Oder die Fahrt durch die Calanques von Marseille aus, wo wir auf der Rückfahrt diesen irren Nebel hatten. Das war wie in “The Fog – der Nebel des Grauens” nur am hellichten Tag.
Am gleichen Abend haben wir uns noch ein paar heftig drehende Cocktails in einer Marseiller Straßenkneipe gegeben.
Oder auch Sardinien, wo Du Dich todesmutig mit gefährlichen Kampfhunden angelegt hast … 😉
(Bolsa by El Caballo, Zapatos by Adidas, Pantalones by True Religion)
So ein ähnliches Photo hatte ich auch noch von einer Katze, welche Du auf einer Insel vor Venedig am Schwanz gezogen hast, konnte es aber nicht wiederfinden. Da waren wir zu Mittag in einer klitzekleinen Trattoria mit lauter Einheimischen essen. “Tortelloni ai funghi porcini panna e noci“. War das beste Essen, das wir in Venedig hatten, gekocht von der dicken italienischen Mama höchstselbst. Überhaupt hatten wir beide Spaß daran, nicht den touristischen Trampelpfaden zu folgen, sondern uns die schönsten Ecken selbst auszugucken.
Erinnerst Du Dich noch an den lustigen Berg in the Middle of Nowhere Sardiniens (Monteleone Rocca Doria), auf dessen Spitze nur ein paar Häuser von vermutlich Mafiosi standen aber ein Fußballplatz drauf war? Bei nur 107 Einwohnern!
Da wollte ich was fürs Alter kaufen. Ich hätte mich mit den Mafiosi bestimmt gut verstanden. 😉
Inzwischen haben sie aus dem riesen Fußballfeld einen Mehrzweckplatz gemacht:
Schön war auch der Trip nach Mailand, wo wir so gerne in der Terrassenbar des “la Rinascente” saßen und diese sauleckeren handcooked Chips mit Meersalz und schwarzem Pfeffer zu den Cocktails geknabbert haben. Wie gut, dass wir ausgerechnet in Mailand keinen Leihwagen hatten. <HICKS> Braucht man da aber wegen der klasse U-Bahn auch absolut nicht.
Du wolltest damals im “la Rinascente” eine Flasche superteuren Wassers aus Hawaii oder so kaufen, weil Dir die Flasche so gut gefiel. Was ich Dir natürlich verboten hab, Du kleine Verschwenderin 😉
Ja im Geldausgeben warst Du ein Talent. Als Du auszogst dachte ich, dass Du auch meine Klamotten mitgenommen hast, so leer war mein begehbarer Kleiderschrank plötzlich.
Überhaupt saßen wir im Flieger, sobald mal irgendwo ein Brückentag war. Wo waren wir nicht überall. Venedig und ganz Sizilien haben wir uns angeschaut. Die Toscana haben wir komplett bereist. Pisa, Carrara und das Cinqueterre, wo wir uns in Vernazza im Ristorante “La Torre” leider etwas gestritten haben. Ich weiß gar nicht mehr warum, bei dem Ausblick:
Hier die Website: http://www.camerelatorre.com/ristorante_bar.html.
Nach Sardinien sind wir umsonst geflogen, weil ich damals in einer Aktion “zwei für eins” den Flug nach Marrakesch gebucht hab. In Marrakesch habe ich Dich einmal mehr auf ein Google-Earth-Photo “geschummelt“. Nur Du und die Moschee:
Und Du hast Dich immer beklagt, ich würde so wenig Photos von Dir machen. 😉
Die komplette Côte d’Azur haben wir uns angeschaut und das Elsass incl. Luxemburg. Ausgerechnet in Nizza aber musste Fräuleinchen shoppen gehen wollen. Mit der Begründung der “Wettbewerbsbeobachtung“. Das hat echt genervt. Aber so ist das wohl mit Hühnchen aus der Modebranche…
Mit Deinem Firmenwagen konnten wir komplett kostenfrei soviel herumfahren wie wir wollten, so dass wir auch einfach mal z.B. nach St. Leon Rot gefahren sind, um uns einen schönen Abend in der Konoba (http://www.hotel-arts.de/restaurant/) zu machen. Du hattest damals diese geniale Dorade, die im Alumantel zubereitet wurde und bist beinahe vor Freude hochgehüpft als die den am Tisch öffneten und dieser extrem köstliche Duft sich ausbreitete. Wir haben uns damals ziemlich gut mit verschiedenen kroatischen Schnäpsen zugeschickert, übernachteten wir ja auch gleich dort.
Ich kann jedem Manne jedenfalls nur dringend eine Freundin mit Firmenwagen zur freien Verfügung ans Herz legen. Denn so eine kleinere Kroatientour z.B. …
… kommt auch schon ohne jedes Sightseeing auf 3.100 km. Realer sind da schon 3.500 km. Und die kosten mit einem W204 C 220 CDI bei 20,9 Cent/km (http://www.autokostencheck.de/Mercedes/Mercedes-C-Klasse/C-220/c-220-cdi-t-modell-204-k_14380.html) halt auch ihre 731,50 EUR. Davon kann man in Kroatien ein paar Mal wirklich lecker essen gehen.
Empfehlung: Hotel/Restaurant Stancija Kovačići in Matulji:
Ich muss heute noch lachen, wie Dir im Prado die Füße wehtaten, weil Du unbedingt meintest eines der größten Museen der Welt mit Stöckelchen durchwandern zu müssen! Und als ich versuchte Dir die Entwicklung der Dreidimensionalität am Beispiel der Bilder von Hieronymus Bosch zu erläutern, zogst Du einfach Deine Schuhe aus und setztest Dich auf eine Bank. Du kleiner Trotzkopf! 😉
Erinnerst Du Dich noch an die Bootstour, die mein Vater mit uns unternommen hatte, als wir auf Pag angekommen waren …
… wir saßen beide auf dem Bug, derweil mein Vater über die Wellen pflügte.
Hier waren wir damals baden und lecker Ćevapčići essen:
Große Prada-Handtasche führt kleine Blondine in Zagreb aus: 😉
Ja, ja die lieben Handtaschen. Und die vielen Schuhe. Und die UGG-Boots und der andere Modekrempel. Und die Lederstiefelchen und Lederhosen. Und von den Klamotten gar nicht zu reden. Wer einmal Boss, Prada und Bally für sich entdeckt hat, der muss als Frau wirklich gut verdienen. Wie glücklich schätzte ich mich, Dich von Louboutin abgehalten zu haben. Obwohl ich mir immer noch nicht sicher bin, ob Du nicht irgendwo heimlich das ein oder andere Paar gebunkert hattest …
Du hast Dich gut als Cabriobeifahrerin gemacht … (und meine Halstücher genial zweckentfremdet)
… auch wenn Du an dem Tag sonnenscheinbedingt ein wenig streng geschaut hast. Vor allem hast Du nie gemeckert, egal wie schnell ich gefahren bin. Was mit dem Griffith eben auch schon mal 250 km/h sein konnten. Leider hat er seinerzeit den Brandschaden erlitten, so dass ich den TVR 280 S1 wieder ausgemottet habe.
Auch hast Du mir keine dummen Szenen gemacht, wenn ich mit meinem besten Kumpel in den Tauchurlaub gefahren bin. Obwohl Dir klar war, dass der kein Kind von Traurigkeit ist. Du aber wusstest, dass ich Dir treu bin. Und ich war es auch.
Auch als Skihaserl warst Du recht patent. Zwar hattest Du nicht diesen Poposchwung derer drauf, die es von Kindesbeinen an gelernt haben. Aber Du bist jede Piste, ob blau oder auch schwarz, recht flott runtergerutscht, weshalb Du Dir den Titel “Oberpistenrutschmeisterin” redlich verdient hattest.
Und Du schautest dabei auch noch verdammt fesch aus:
Ich muss immer noch über das Photo hier lachen:
Damals schoss ich im Mölltal dieses schöne Panorama:
Zu sehen auf diesem Google-Earth-Photo bist Du und die dumme Ex-Nuss eines Kumpels. Die schaffte es nicht einmal mehr nach dem Pardauzer ihre Skier wieder anzubekommen. Wir fuhren daraufhin alle weiter – was sollten wir sonst auch machen – und sie kam heulend zu Fuß nach oben gelaufen, während wir schon längst beim Jagatee auf der Hüttn saßen. Was haben wir gelacht als wir sie mühsam den Berg hochkraxln sahen.
Ok, der Kumpel in der Nacht darauf vermutlich etwas weniger. Aber was musste er die dumme Nuss auch mitnehmen, wenn sie nicht skifahren konnte?
Die Skiurlaube mit Dir haben mir am meisten Spaß gemacht. Denn Du warst auch mal mit einem Appartement zufrieden. Es musste eben nicht immer z.B. das Sporthotel Neustift sein, obwohl es auch da sehr schön war. So wie Du insgesamt ein recht vernünftiges und unprätentiöses Mädchen warst, obwohl Du ziemlich gut verdient hast.
Aber es konnte halt nichts auf Dauer sein. Du sollst aber ruhig wissen, dass nach Dir nur noch Bückstücke oder Müll kamen. Ilona hast Du ja damals auf der Weihnachtsfeier eines meiner Kunden selbst kennengelernt. Die war erstklassig im Bett. Aber mehr als den einen Abend mit der hielt ich selbst betrunken nicht aus. Und sowas z.B.:
Außer als Spermienentsorgung in jedwede Körperöffnung sonst zu wirklich nichts zu gebrauchen! Bitterarm, verlogen bis ins Mark, aber Fachanwältin für Medizinrecht. Sie hat Dich übrigens als “Verkäuferin” beschimpft, weshalb ich seinerzeit ziemlich sauer auf sie war. Ja, das warst Du ganz früher mal. Und heute bist Du Managerin der dritten Führungsebene eines internationalen Modekonzerns mit Firmenwagen. Und wirst irgendwann mehr Rente haben als sie jemals netto im Monat.
Sie übrigens habe ich meinen Eltern nie vorgestellt. Ihr habe ich auch keine Taschen oder Schuhe geschenkt. Dich habe ich wirklich gemocht, sie habe ich bloß gefickt.
Denn allein dazu war sie eigentlich gut, benahm sie sich doch wirklich wie eine billige Bitch:
Was hättest Du gemacht? Sie hat sich mir derart “preiswert” an den Schwanz geworfen, dass ich kaum anders konnte und sie natürlich mitgenommen habe. So nach Art einer kostenfreien Prostituierten: Geschenktem Gaul schaust halt nicht genau ins Maul.
Du hingegen hattest jederzeit Anstand, Charakter und Stil. Vor allem aber warst Du keine Lügnerin. Bitte bewahre Dir das.
Ich wünsche Dir echt von tiefstem Herzen eine glückliche Zukunft!
Und keine Sorge, über Deine Ermordung habe ich noch keine einzige Sekunde lang nachgedacht! 😉