Eine kleine Restaurantkritik

Vorab aber noch kurz etwas für den Whatsapp-Verteiler:

In den Räumlichkeiten des ehemaligen “Butterfässchens” (Opphofer Str. 186) liegt inzwischen das “Da Giorgio“. Das Butterfässchen war so etwas wie eines der TOP-Restaurants Wuppertals. Zuletzt war ich dort mit meinem seinerzeitigen Chef ca. 2002 zum Essen, als er mich davon überzeugen wollte, dass ich ihm folgen solle, anstatt die Firma zu verlassen. Es begab sich bekanntlich anders. Und das Butterfässchen gab es bereits kurze Zeit darauf nicht mehr.

Das ursprüngliche “Da Giorgio” lag – meiner Erinnerung nach – ehemals an der Schützenstraße. “Meiner Erinnerung nach” deshalb, weil ich diese ab und an entlang fuhr, um bei meinem Mechaniker wegen des kleinen TVR 280 S1 …

… vorbeizuschauen. Der gute Mann war Sohn eines Ford-Mechanikers und hatte daher die Ford-Cologne-Mechanik meines kleinen Exoten absolut im Griff.

Mein Gedächtnis trog mich übrigens nicht:

Schön gelegen war das seinerzeitige “Da Giorgio” jedenfalls nicht:

Ich war mit meiner Mode-Ex einmal dort, als www.restaurantkritik.de noch bestand und wir uns in Wuppertal und Umgebung diesbezüglich ein wenig tummelten. Fazit: Leider keine hausgemachten Nudeln, ansonsten aber leckere Trattoria-Küche zu vernünftigen Preisen. Und eine Trattoria ist halt einfach eben eine Bauernküche, also erwarte ich davon auch nicht mehr. Ich hatte dort mal Spaghetti Aglio e Olio. Mein Geheimtipp übrigens, um eine native italienische Köche zu testen. Wenn die das nicht hinbekommt, dann können Sie den Rest für gewöhnlich auch knicken!

Nein, Spaghetti AeO, das war damals leider nix. Muss ich nochmals testen, hab ich mir schon auf meinen Merkzettel notiert.

Aber ich habe diese “Bauernküche” seinerzeit zugegebenermaßen mit dem wohl besten Pasta-Italiener aller Zeiten in zumindest Wuppertal verglichen. Der nannte sich “Il Pastaio Italiano” und war einfach absolut beschissen gelegen.

Nämlich hinter diesem extrem wenig einladenden Durchgang nach Gott weiß wohin…

Parken? Completamente impossibile!!!

Würde dahinter nicht ebenfalls einer der besten Schuster Wuppertals liegen, dann hätte ich das “Il Pastaio Italiano” auch nie gefunden. Aber eines Tages benötigte ich neue Schnürsenkel für meine von Hand und Rahmengenähten von Majstor Igrec aus Zagreb. Also hielt ich im absoluten Halteverbot vor dem finsteren Durchgang, rannte schnell zum Schuster und kehrte enttäuscht zurück, weil der eben keine Gentleman-Schnürsenkel hatte. Dafür sah ich aber ein paar Leutchen vor dem “Il Pastaio” sitzen.

Ich ging rein und fragte, ob sie eine Website hätten. Leider nein. Eine Karte vielleicht? Leider nicht aktuell. Ob sie wenigstens am Samstag arbeiten würden? Si.

Und am folgenden Samstag aß ich die leckersten Spaghetti Aglio e Olio bis dato und seither in meinem gesamten Leben. Dicke sämige Spaghetti, absolutalmente al dente und durch ihre Sämigkeit perfekt dazu geeignet das Olivenöl, den Knoblauch, die Pepperoncini, die Petersilie usw. an sich zu binden. Das bekommen Sie nur mit frischen, hausgemachten Spaghetti hin, da können Sie noch so teure Feinkostware hernehmen. Ich habe es mehrfach versucht. Leider hatte ich nicht den Hauch einer Chance das Geschmackserlebnis zu reproduzieren.

Die Lardo Bruschettae (altrömische Deklination) waren ebenfalls absolut unübertroffen. Auf meinen Wunsch hin bekam ich sie sogar mit hauchfein geschabtem Parmigiano.  Fakt ist, wir waren oft und überaus gerne in dem Laden. Und als mir die Inhaberin mitteilte, dass sie zu schließen gedenke, fragte ich sie “per que“. Und sie sagte nur: Weil unsere Kinder nicht übernehmen wollen. Dabei brummte der Laden zuletzt wie der Teufel.

Gottseidank schaut das im “Da Giorgio” anders aus. Da hat die junge Generation übernommen. Besonders sympathisch war mir die Tatsache, dass der recht dunkle Halbitaliener von sich selbst sagte, dass er auf seinem kürzlichen Flug nach Prag kein einziges Mal nach seinem Ausweis gefragt worden sei, obwohl er doch optisch auch ein arabischer Attentäter sein könnte. Woraufhin mein Kunde – und lieber Bekannter – ihm erwiderte, dass das eben die schönen offenen europäischen Grenzen seien. Richtig, aber schon irgendwie problematisch, wenn jeder, der es einmal bis nach Europa geschafft hat, fortan frei hier herumreisen kann wie er will. Das aktuelle Rizin-Beispiel aus Köln belegt jedenfalls für mich, dass zu offene Grenzen auch ungeheuer gefährlich sein können.

Ich outete mich daraufhin als Kroate und dem Signore ging ein breites Grinsen durchs Gesicht, denn seine Frau ist Halbkroatin (halb (HR) halb (D)), woraufhin wir sofort beim Fußball landeten. Einigkeit bestand darüber, dass es keinen Sinn machte Spanien und Italien in einer WM-Ausscheidungsrunde gegeneinander antreten zu lassen. Ich gab zu bedenken was wohl passiert wäre, wenn Spanien, Italien, Kroatien und Portugal in einer Quali-Runde gelandet wären, und in einer anderen Runde Saudi Arabien, Quatar, Madagaskar und Liechtenstein. Vermutlich wäre Liechtenstein dann jetzt WM-Teilnehmer.

Einig waren wir uns auch darüber – und das ging von ihm aus – dass die kroatische Nationalmannschaft über unglaublich viele Individualgenies verfüge. Woraufhin ich erwiderte, dass ich bloß darauf hoffe, dass die nicht wieder so einen Scheiß wie gegen Island anstellen, wo die Herren Diven komplett überheblich ans Werk gegangen sind. Kroatien ist im Fußball eigentlich kaum zu schlagen, außer es schlägt sich selbst. Aber das macht es doch auch irgendwie wieder spannend. Den Italienern zollte ich – trotz ihres Ausscheidens – meinen ehrlichen Respekt. Wo ein italienischer Panzer bekanntlich einen Vorwärtsgang und ca. 5-8 Rückwärtsgänge hat, da kämpfen italienische Fußballspieler bis sie tot umfallen.

Diesmal hat es leider nicht gereicht, aber als ich erwähnte, dass die Türken auch nicht dabei seien, da lachten wir uns beinahe kaputt und sinnierten darüber, ob denn die Griechen auch ein 5:0 gegen die Saudis geschafft hätten. (Natürlich nicht!)

Kommen wir nun zum Restaurant. Mein Kunde, und lieber Bekannter, hatte Vitello Tonnato. Da er noch Brot nachbestellte, um wirklich den letzten Rest der Sauce aufzufuttern muss es ziemlich gut gewesen sein. Ich hatte die Lumache (Schnecken), die leider nicht auf der Internet-Karte – http://www.trattoria-da-giorgio.de – stehen. Sie waren jedenfalls ausgesprochen köstlich. (Und ich schleckte den letzten Rest der Sauce auch mit dem – frisch gebackenen und noch ofenheißen – Brot auf)

Als Hauptspeise entschieden wir uns für Scallopine al Vino Bianco und al Pepe Verde. Ich will es nicht verheimlichen, ich war (mit Pepe Verde) absolut zufrieden, aber mein werter Kunde und lieber Bekannte hatte irgendwie den Eindruck, dass die Weißweinsauce mit Ei zubereitet gewesen sei. Sie war in der Tat etwas dicklich für eine reine Weißweinsauce. Aber ich habe sie nicht probiert. Muss ich also die Tage noch mal hinfahren, denn die Preise sind durchaus fair. Und so könnte das “Da Giorgio” durchaus eine tägliche Restaurantoption für meine Zeit in Deutschland werden.

Ich sagte “Ottantadue per favore” und wurde für meine Italienischkenntnisse gelobt.

Vorgestern holte ich den schwarzen Monolithen R129 500 SL ab. Mit ihm geht es heute nach Minge. Von da aus werdens die Herren nach Wean fortsetzen und vielleicht fliegen wir von da aus noch über ein verlängertes Wochenende nach Split. Möglicherweise fahren wir auch mit dem SL, die ca. sechs Stunden im säuselnden 326 PS Gentlemenroadster sind auf einer Pobacke abgesessen. Das Dacherl kann ich im Hotel in Wean lassen, so wie mein Kumpel dort auch immer mindestens einen Anzug und ein Paar Rahmengenähter geparkt hat. In Kroatien muss ich mir jedenfalls keine Sorgen darum machen, dass mir dort jemand das Dach aufschlitzt, was in (D) ja inzwischen beinahe Alltag ist, weil es viel zu viel asoziales und sozialneidisches Gesocks hier gibt.

Vielleicht werde ich ein paar Tage mit dem Blog aussetzen, aber wahrscheinlich eher ein wenig Reisebericht posten. Ich kann diese Scheiße in Deutschland jedenfalls langsam nicht mehr sehen, hören oder auch lesen. Anstatt einfach die Grenzen zuzumachen, wie es alle vernünftigen Nationen Europas tun, debattieren wir im Bundestag immer noch über die Auslegung irgendwelcher dämlichen europäischen Gesetze. Der gesamte Rest Europas interessiert sich nicht im Ansatz dafür, nur Deutschland muss – einmal mehr – den Musterschüler geben. Als ob Deutschland dafür von irgendwem in der EU oder auch international geschätzt werden würde.

Nein, ehrlich, ich freue mich schon darüber in Bayern (noch Deutschland), Österreich und Kroatien über die Dummgutdeuschen herzlich lachen zu können. 

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第一次看,感觉还挺新鲜!

Der Abschied aus Wuppertal lässt sich vielleicht noch mit folgender Meldung versüssen:
“Wuppertal: Jobcenter-Chef bei linksextremer Randale festgenommen”
http://www.pi-news.net/2018/06/wuppertal-jobcenter-chef-bei-linksextremer-randale-festgenommen/

Das kann man sich nicht ausdenken, so absurd ist die Realität. Der muss doch in seiner täglichen Arbeit konfrontiert sein mit nichtsnutzigen Dschihad-Mohammedanern mitsamt ihrer Gewalt-Brut und sonstigen 3.Welt-Analphabeten, die teilweise 3000-5000€ Staatsgeld aufs Konto serviert kriegen – über seinen Schreibtisch! – und dennoch hat der nix besseres zu tun, als die zu unterstützen, die den endgültigen Untergang und Anarchie herbeisehnen. Die sind ja völlig irre, diese deutschen Linken