Liebe Leser,
was Sie da oben im Beitragsbild sehen, das nennt sich “Silent Air Taxi” und soll als Elektrohybrid – ohne nähere Spezifikation – bei max. 300 km/h bis zu 1.000 km weit fliegen können (https://www.spiegel.de/auto/aktuell/flugtaxi-silent-air-taxi-rwth-und-fh-aachen-zeigen-neues-fluggeraet-a-1271907.html). Dieses Fluggerät ist die neueste elektrifizierte Sau, die derzeit durchs dummdeutsche Dorf getrieben wird.
Ich war ja schon immer ein absoluter Science Fiction Fan. Es ist einfach faszinierend in virtuelle Welten eintauchen zu können (ein Grund warum ich auch real tauche), und sich z.B. vorzustellen, wie es wäre auf einem Planeten wie in Avatar zu leben.
Es wäre – unter uns gesprochen – natürlich ein einziger Scheiß. Weder haben die Naboo – oder waren das die aus Star Wars? – Klimaanlagen, noch großvolumige V8. Es sind nichts weiter als blaue Primitive, die in einem Baum hocken. Ja, von mir aus, in der Betrachtungsweise der Linksrotzgrünen auch die edlen Wilden, so wie eben die Pimperneger, von denen sich die deutschen Ökofotzen inzwischen zigfach rammeln lassen. U.a. auch deshalb, weil kein gesunder europäischer Mann noch seinen Lümmel in ihren ungewaschenen und unrasierten Stinkemösen versenken wollte.
Nun ist die Thematik der Entlastung des Straßenverkehrs in etwa so alt wie dessen Existenz. Ganz ganz früher vielleicht war es noch möglich auf der Straße zügig voran zu kommen. Aber das war ein Privileg nur einiger Weniger. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mein Vater seinerzeit überlegte sich eine Cessna zuzulegen, damit wir nicht mehr mit dem Auto nach Pag ins Ferienhaus fahren müssten. Das nervte wirklich, denn in Österreich und Jugoslawien gab es noch so gut wie keine Autobahnen. Und so mussten wir mit dem schnellen Citroën CX im Hochsommer hinter überhitzenden Käfern die Alpenpässe hochgurken, und dabei beherrschte mein Vater durchaus die Kunst sozusagen auf einem Handtuch zu überholen. Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob er seinerzeit schon mit der Privatpilotenausbildung begonnen hatte, aber ich meine schon.
Jedenfalls ist nichts daraus geworden, u.a. weil es bis zum heutigen Tage auf Pag einfach keinen Flugplatz gibt und seinerzeit die Infrastruktur am Flughafen Zadar es wohl noch nicht zugelassen hätte dort dauerhaft ein Auto stehen zu haben. Das ist im Übrigen heute noch selbst in Rijeka nicht der Fall. Natürlich hat es dort einen Parkplatz. Aber nicht einmal nennenswerten Sonnenschutz. Da steht sich jedes Auto binnen kürzester Zeit ganz einfach kaputt.
Ich hatte nach der Trennung von meiner Mode-Ex kurz überlegt mir ein Ultraleicht anzuschaffen. So etwas in Ungefähr.
Damit kommt man auch ohne die große Pilotenlizenz gut über die Alpen und selbst zu zweit mit etwas Gepäck vergleichsweise bequem auf die Insel. Einmal an die Tanke zwischendurch muss man wohl. Vielleicht besser zweimal, sicher ist sicher. Und wenn der Motor ausfallen sollte, die Dinger sind so leicht, dass sie an einem Fallschirm safe zu Boden schweben. Das können Sie mit einem “echten” Flugzeug aber mal getrost vergessen. Und doch kommen trotzdem Menschen mit den Dingern zu Tode: https://www.ulforum.de/ultraleicht/forum/14_unfallpraevention/5683_alpenquerung-bei-foehn.
So, nun hat es mich seinerzeit schon genervt einen vergleichsweise komplizierten Pilotenschein für das Ultraleicht machen zu müssen. Fliegen ist nun einmal eine ziemlich komplexe Angelegenheit im Vergleich zum Auto fahren. Letzeres kann bekanntlich jeder Depp.
Über meine Mutter wurden von meinem Vater früher Scherze gemacht, dass sie “nach Gehör” fahre. Ihre Unfallstatistik war in der Tat erstaunlich. Wenn sie mal ohne Beule mit ihrem Cinquecento …
… oder dessen Nachfolgerin Citroën Visa …
… nach Hause kam, dann war das eher die Ausnahme als die Regel.
Aber was kostete damals schon so eine Stoßstange? Das waren sozusagen “Verbrauchsartikel” für die Gattinnen wohlhabender Oberärzte, wie mein Vater seinerzeit einer war. Ein bisschen Schwund ist halt immer. Und jeder Spaß kostet bekanntlich Geld.
Bitte betrachten Sie noch mal das Beitragsbild. Das sog. “Flugtaxi” ist definitiv kein Senkrechtstarter und damit als “Taxi” genau genommen nicht zu gebrauchen, denn Taxis fahren üblicherweise kurze Strecken. Und deshalb soll der Einsatzzweck auch wie folgt ausschauen.
Das Flugzeug könne den Zubringerverkehr zu Flughäfen und den Verkehr zwischen größeren Städten entlasten. Ziel sei, dass das Silent Air Taxi im Betrieb so günstig ist wie ein Erste-Klasse-Bahnticket.
Da das Ding eine richtige Landebahn benötigt könnte es in Wuppertal z.B. nicht starten. Ich müsste daher nach Düsseldorf oder Köln. Da aber kann ich in ca. 30 Minuten auch direkt mit der Bahn hinfahren. Die kennt für gewöhnlich keinen Stau.
Ok, bei 1.000 km Reichweite könnte das “Flugtaxi” natürlich von Ddorf nach Minga fliegen, wenn ich von da aus mal einen Intercontinentalflug (z.B. Eis essen in San Francisco) unternehmen möchte. Aber erinnern Sie sich noch an das Geschrei den Ausbau der letzten Landebahn im Erdinger Moos betreffend? Und in Frankfurt hat der grüne Terrorist Joschka Fischer seinerzeit bei den “Startbahn West” Protesten gar versucht Polizisten mit Steinwürfen zu morden. Nun aber plötzlich sollen – und das wäre zwingend der Fall – problemlos neue Start- und Landebahnen gebaut werden, nur damit massenhaft Grünlinge mit ihren Elektroflugtaxis in den Flight-Hubs einfliegen können, um sich nach einem kurzen Aufenthalt in der Bio-Kaviar/Veggie-Lounge in die First oder zumindest die Business-Class – und für einen Flug ans andere Ende der Welt – begeben zu können?
Ich will jetzt gar nicht erst damit anfangen, dass jeder Millionär auf den Gedanken kommen könnte, sich so einen Flieger zu kaufen. Das wird er schon deshalb nicht tun, weil er – ebenso wenig wie ich seinerzeit – Lust hat den komplizierten Flugschein für die paar Flüge zu machen. Bei mir wären es vielleicht 6-8 pro Jahr. Und wenn ich von der Insel auf den Mölltaler Gletscher zum Skifahren möchte, dann hätte ich in Flattach auch keinen Flugplatz zur Verfügung.
Derlei Erwägungen werden oft von den spinnerten Utopisten vergessen, bzw. außer Acht gelassen. Denn es gibt auch noch vernünftige Menschen, die eine Zweck/Nutzen und eine Kosten/Nutzen-Relation anstellen, bevor sie irgendwelchen Blödsinn beschließen.
Nehmen wir beispielsweise mal meine Vernunftsentscheidung für den C63 AMG. Ja, der Spritverbrauch ist hoch. Aber nicht übertrieben hoch im Vergleich zu der PS-Leistung. Dafür gilt der Motor aber als unverwüstlich und das Fahrwerk als völlig überdimensioniert. Das Getriebe ist selbst mit dem gesteigerten Drehmoment noch lange nicht am Limit, weil das für AMG einfach ein Supergau wäre, wenn die reihenweise platzen würden. Und ich komme inzwischen mit ein bis zwei Tankfüllungen pro Monat aus, weil ich ja kaum noch fahre.
Im Stadtverkehr kann ich vielleicht 10% des Potentials des AMG nutzen, wenn ich ab und an mal leicht quer durch eine Kreuzung feuere (in denen kann nämlich nicht geblitzt werden). Und auf der Autobahn sind es vielleicht 50%, denn selbst 250 km/h erreicht man in NRW kaum noch, weil schon wieder so ein dämliches Arschloch vor einem raus zieht. Und bei 250 km/h bummelt die Kiste gerade mal vergleichsweise träge vor sich hin, rennt sie doch V-max Tachoanschlag 320 km/h.
Was ich damit sagen will, ich bewege so etwas wie einen früh verrenteten automobilen T-Rex im Sinne eines Superpredatoren, der aber schon noch artgerecht gehalten wird. Ich mache ihm jedoch nicht seine Gelenke, sein Herz usw. dadurch kaputt, dass ich ihn stets am Limit bewege. Der T-Rex schläft viel – so wie sein Herrchen – und ist ansonsten in einem lockeren Trab unterwegs. So bleibt er fit, schlank und gesund. Hüftschäden, Herzinfarkte usw. sind bei ihm – ebenso wie bei mir – daher noch lange nicht zu befürchten. Und mit ausschließlich V-Power (außer auf dem Inselchen, da gibt es das nicht) bleiben auch die Blutgefäße schön sauber.
Obiger Elektroflieger hingegen müsste stets am Limit operieren, ebenso wie das auch die meisten Elektrofahrzeuge künftig werden tun müssen. Sie müssen so leicht wie nur irgend möglich sein, um bei den schweren Batterien die versprochenen Reichweiten zu erreichen, was zudem zu Lasten der passiven Sicherheit gehen wird, denn Carbon im Alltagsfahrzeugbau wird bis in alle Ewigkeit nicht bezahlbar sein. Da wo die Jungs von AMG die Getriebeteile – zumindest bis zum W204 – noch aus dem Vollen fräsen lassen konnten, da muss jeder Elektroantrieb gnadenlos auf Gewichtsersparnis getrimmt werden, was die Haltbarkeit zwangsläufig mindert. Im Grunde genommen sind die Schrottkarren dringend auf ein Tempolimit angewiesen, weil sie einfach nicht für dauerhafte Höchstleistung geeignet sind.
Formel 1 Fahrzeuge müssen maximal ein Rennen lang halten. Mein Rennpackeselchen wird vielleicht – mit etwas Glück – 300.000 km oder gar 400.000 km packen. Die werde ich selbst mit ihm gar nicht mehr schaffen. Aber ich werde mich im 5* NCAP Panzerschrank C-Klasse immer sicher fühlen können, selbst wenn ich als alter Sack dem 520-PS Minimonster noch voll auf den Kopf trete. Ich bin es schließlich gewohnt und kenne zudem meine Grenzen.
Wann aber irgend so ein bescheuertes Elektroflugtaxi mit mir darin vom Himmel fällt, das werde ich nicht beeinflussen können. Danke Nein! Da fahre ich lieber ein paar Stunden länger auf das Inselchen, gehe zwischendurch noch irgendwo fein speisen, und übernachte nach ein paar Weißbier besser in einer netten Pansion, als dass ich mein überaus kostbares Leben in einem E-Lufttaxi riskiere.
Ugh. Könnte jetzt etwas re Pilotieren sagen, darf aber bis 2030 nicht. Ist an sich aber nicht so schwer…zumindest solange du dich nicht in die Flugphysik und ihre Regelung (!!!) einarbeiten musst.
Meiner Meinung nach ist hier die Frage, WIE die Energieversorgung erfolgt. Wenn die Jungs von KURT halten, was sie Versprechen, wird das echt lustig. Leider kam ich noch nicht zum Testen…
Wetten, dass das Ding niemals nicht in Serie geht. Reines Abgreifen von Forschungsgeldern.