Wie gestern SPIEGEL online zu entnehmen war, macht die Stadt Stuttgart demnächst ihre Tore zu für Diesel der Generation Euro 5. Nicht aber für die mit Euro 6, obwohl die ebenfalls die Grenzwerte deutlich überschreiten.
Denn genau genommen überschreiten die meisten Dieselfahrzeuge der Klassen Euro 5 und Euro 6 im Realbetrieb die Emissionsgrenzwerte für Stickoxid um ein Vielfaches. Was der Politik seit Jahren bekannt ist.
Ältere Diesel dürfen aufgrund der sog. Umweltzonen vermutlich schon lange nicht mehr nach Stuttgart hinein. Dabei emittieren die guten alten Vorkammer-Diesel gar keinen Feinstaub. Ich hab da noch so ein Restaurationsprojekt namens MB 100 LaStrada. Supernettes kleines WoMo. 75 PS aus einem OM616. Produziert zwar Kohlebriketts statt Feinstaub, dürfte ich in dieser bescheuerten Republik aber innerorts trotzdem nicht mehr fahren, bis es endlich das H-Kennzeichen bekommt. “Nachrichten aus Absurdistan” fällt mir dazu nur ein. Da werden vom grünen und linken Gesindel irgendwelche Gesetze gemacht, damit die Bevölkerung glaubt ihr gehe es künftig gesundheitlich besser. Und dann stellt sich heraus, dass die Autoindustrie massiv bescheißt. Die sitzt aber mit zwei großen Herstellern lustigerweise genau in dem Bundesland, in dem der einzige grüne Ministerpräsident das Sagen hat. Und dessen Landeshauptstadt ausgerechnet Stuttgart heißt.
Da muss man sich dann irgendwie doch schon fragen, ob die Grünen nun wirklich am Umweltschutz interessiert sind. Oder nicht manche von ihnen doch die Parteizugehörigkeit als Vehikel hin zu politischen Pfründen nutzen…
Euro 5 Autos sind übrigens gerade mal so 4-5 Jahre alte Fahrzeuge. Da werden also besonders die Käufer junger Gebrauchtwagen ihr blaues Wunder erleben. Vielleicht wird ja auch deshalb die blaue Plakette eingeführt. Ich selbst bin kein Freund des Diesels mehr. Die alten Turbodiesel waren noch recht zuverlässig. Aber je mehr man den Verbrauch zu reduzieren versucht, desto mehr Elektronik steckt da drin und dementsprechend werden selbst kleine Reparaturen ziemlich schnell sehr teuer. Was mich am Diesel schon immer gestört hat ist seine Leistungscharakteristik. Wozu brauche ich Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen? Mir ist nicht daran gelegen sparsam zu fahren, sondern Spaß zu haben. Und Spaß machen vor allem Autos, die selbst bei großem Hubraumvolumen noch richtig gut drehen können.
Dieselmotoren sind einfach was für LKW, Wohnmobile oder Schiffe!
Wer mal großvolumige Hochdrehzahl-Benziner gefahren ist, der weiß was ich meine. Ein Diesel ist im Vergleich zu einem Benziner immer so etwas wie ein Ackergaul im Vergleich zu einem Rennpferd. Er mag sparsamer sein. Aber ist er das wirklich? Anlässlich der Problematik der Abgaswerte hat es sich ja ergeben, dass auch die Verbrauchswerte oftmals ebenso massiv geschönt waren.
Hier ein paar aktuelle Zahlen (http://www.focus.de/auto/ratgeber/diesel/tid-31332/mit-diesen-autos-sparen-sie-beim-tanken-die-sparsamsten-diesel-autos-aller-klassen-audi-alfa-romeo-bmw-_aid_995472.html):
Oha, 3,8 Liter Verbrauch für 105 PS (Herstellerangabe). Also mein C63 AMG verbraucht 15,7 Liter bei 520 PS. Rechne ich kurz nach (PS durch Verbrauch) dann komme ich beim Audi auf 27,63 PS pro verbrauchtem Liter Diesel. Mein Rennkombi schafft sagenhafte 33,12 PS pro verbrauchtem Liter Benzin. Huhu, wo ist da bitte der “sparsame Diesel“?!!!
Und dabei ist meine Fahrweise auch ganz sicher eine völlig andere, als die des tapferen 105 PS Diesel-Piloten, der mühselig versucht die 3,8 Liter zu erreichen. Was bei solch blödsinnigen Norm-Verbrauchstests ja auch sehr gerne übersehen wird.
Jetzt kommt noch hinzu, dass meine 15,7 Liter meinen Realverbrauch widerspiegeln. Und dazu gehören neben Kurzfahrten z.B. zum China-Imbiss oder auch zum ALDI (Auto anlassen, Sitzheizung an, am Altglascontainer anhalten und Motor laufen lassen, insg. 1,5 – 3 km hin und genauso viel wieder zurück) auch meine typischen Autobahnfahrten. Von 80 auf 140 (Ausfahrt Tunnel A46 Ddorf in Richtung Wtal) mache ich selbstverständlich im S-Mode einen Kickdown. Ist irgendwo das Tempolimit aufgehoben, dann herrscht bei mir regelmäßig freie Fahrt. Sommers und bei gutem Wetter auch gerne mal mit 270+ km/h. Das alles ist im Audi-Testzyklus ganz sicher nicht vorgesehen, einmal abgesehen davon, dass die 105 PS Karre vermutlich die 200 km/h gar nicht schaffen wird. Und wenn doch, dann erst nach ewigem Anlauf.
Das ist wieder so eine Sache. Früher waren 200 km/h mal schnell. Heute ist sowas für mich praktisch ein stehendes Hindernis. Was aber der 220 km/h Maximalfahrer nicht realisieren will. Dass ich da noch 100 km/h drauflegen kann, ist den meisten von ihnen offenbar gänzlich unverständlich. Und natürlich würde – hätte ich hier eine Kommentarfunktion aktiv – es jetzt von Kommentaren irgendwelcher untermotorisierten Luschen gerade so wimmeln. Aber das ist wie immer im Leben, die Abgehängten und Loser schreien immer am lautesten.
Fakt ist, dass die Dieseltechnologie sich offenbar inzwischen überlebt hat. Denn sie ist nicht wirklich sparsamer. Und wenn überhaupt, dann bei irsinnig hohem Einsatz von teurer Technologie. Es müssen teilweise Zusatzstoffe dazugekippt werden, damit die von der Politik geforderten immer irrwitzigeren Abgasnormen eingehalten werden können. Natürlich trickst die Industrie dann auf Teufel komm raus herum, um sich bei der Politik irgendwie lieb Kind zu machen. Dabei wäre eine Partei die uns das Autofahren verbieten will binnen weniger Tage entmachtet. Und der Rest in Europa lacht sich über unsere Abgasnormen sowieso kaputt. Warum, so frage ich mich ab und an, höre ich eigentlich nichts von Feinstaubproblemen aus anderen europäischen Großstädten? Haben die in Rom, Mailand, Paris und Barcelona eigentlich alle viel sauberere Autos als wir?
Vielleicht sollten die Menschen inzwischen mehr und mehr darüber nachdenken, was sie als Autofahrer eigentlich benötigen. Denn würde man alte Autos weiterfahren, anstatt alle Nase lang einen vermeintlich noch sparsameren, feinstaubversprühenden Drecksdiesel zu kaufen, dann wäre unserer Umwelt, unserer Gesundheit und nicht zuletzt auch mancherleuts Portemonnaie vermutlich weit mehr gedient.
Ich möchte Ihnen dazu einmal gerne ein Beispiel aufzeigen:
Mein R129 500SL (Bj. 1992), für 12.900 EUR gekauft, hat:
ABS, ASR
Volllederausstattung
Wirklich alles geht bei der Karre elektrisch, incl. Sitze und Verdeck
Klimaanlage mit verschiedenen “Comfortzonen”
326 PS
Was bitteschön braucht der automobile Mensch denn noch mehr?
Ich bin gespannt, ob ich den R129 je wieder verkaufe. Denn mein allergrößtes Problem liegt ja bekanntlich darin, dass ich mich von schönen Dingen nur schwer zu trennen vermag. Außer natürlich es handelt sich um Frauen. Denn Frauen mögen schön sein. Aber sie sind es eben nur kurzfristig. Hat man(n) ein paar Mal mit ihnen geschlafen, so kennt man sie in- und auswendig. Oder wie ein begnadeter Blogger mal so schön schrieb: “Von innen sind sie alle rosa“.
Autos haben jetzt auch grad keine größeren “Geheimnisse” als Frauen zu bieten. Aber:
Man(n) kann sie fahren wann man(n) es will.
Man(n) kann sie fahren wie man(n) es will.
Man(n) kann sie fahren wo man(n) sie will.
Und:
Man(n) kann sie fahren so schnell wie man(n) sie fahren will!
Das kriegen Sie mit keiner einzigen Frau hin.
Bei manchem Auto platzt ihnen nach zu langer Schnellfahrt vielleicht der Motor. Egal. Lässt sich alles mit Geld regeln. Platzt der angeheirateten Dame hingegen irgendwann der Motor (Kragen) dann geht es ausschließlich nur noch ums Geld.
Dann aber bleibt es garantiert nicht nur bei ein paar Tausendern!
Also ich finde das nach der Grünen Plakette meinetwegen ein Fahrverbot für Benziner oder Diesel unterhalb von Euro 4 oder meinetwegen unterhalb von Euro 5 ein geführt wird. Aber alles unterhalb von Euro 6 zu sperren, wo bei ja selbst Euro 6 deutlich mehr als Euro 5 zulässig aus stößt. Hoffentlich erinnern sich die Restdeutschen bei den nächsten Wahlen wenigstens in diesem Punkt an das, was ihnen die sie regierenden an getan haben.
Ich befürchte, dass die Chinesen sich deswegen nicht weniger deutsche Super-SUVs kaufen werden. Und da das Weltklima bekanntlich “global” ist, wird uns selbst eine Euro 12 Plakette nicht weiterhelfen. Nur nochmals kurz zur Erinnerung: Es gibt aktuell 1,38 Milliarden Chinesen. Und die Inder wollen künftig übrigens auch gerne Auto fahren. Sind derzeit 1,324 Milliarden, allerdings – verglichen mit den Chinesen -mit immer noch rapide steigender Tendenz!
Aber der deutsche Trottel (82 Mio. Einwohner, excl. arabischer Flüchtilanten) bekommt das mit dem Weltklima dank der fetten, ihre Fingernägel verzehrenden, grenzdebilen Merkel schon hin.
Von welch schwerer Art einer Geisteskrankheit sind die Deutschen in Sachen ihres nunmehr offensichtlich sogar globalen Moralimperialismus eigentlich inzwischen befallen?