Frau Kraft treten Sie endlich ab!

Aktuell ist Opel ja wieder im Gespräch. Der PSA-Konzern (Peugeot, Citroën und die davon abgespaltene Marke DS) wird Opel wohl kaufen. Das macht durchaus Sinn, denn mit dem Insignia verfügt Opel über so etwas wie die gehobene Mittelklasse zum Budget-Tarif, die weder bei Peugeot, noch bei Citroën im Angebot ist. Der Insignia ist ab 24.600 EUR zu haben. Der Citroën C5 erst ab 37.000 EUR.

Natürlich ist der Name Opel doof, steht er in Deutschland doch für Spießigkeit pur. Das war in den 60er Jahren vielleicht noch schick. “Opel der Zuverlässige” und so. Aber Zuverlässigkeit erwartet man heute ohnehin von einem Auto und inzwischen muss es halt eher Premium sein. Da könnte Opel unter dem britischen Markennamen Vauxhall oder unter einem völlig neu zu kreierenden Namen das Angebot von PSA im Premium-Segment erweitern. Wie gut sowas funktioniert, hat nicht zuletzt Toyota mit Lexus bereits vorgemacht. Und auch Nissan verkauft seinen Premiummüll hierzulande unter dem Logo “Infinity“.

Da die Marke unter PSA-Regie jedenfalls weltweit angeboten werden könnte, ergäbe sich für die nicht unattraktive Opel-Modellpalette durchaus ein beachtlicher Markt. Vor allem aber handelt es sich um ein deutsches Produkt und nicht um Franzosenschrott. In China z.B. dürfte Opel sich also gut verkaufen.

Haben Sie was von Hannelore Kraft in der Sache Opel/PSA gehört oder gesehen?
Ich habe es jedenfalls nicht!

Anstatt, dass die Frau sich aktiv einbringt, um die noch bei Opel verbliebenen Arbeitsplätze zu sichern, ist von der “Landesmutter” – mal wieder – nichts zu sehen. Ich frage mich sowieso schon seit geraumer Zeit was die Frau eigentlich so macht. Ach ja, sie reist für sagenhafte 130.000 EUR nach Chile und Kolumbien (http://www.rp-online.de/nrw/landespolitik/suedamerika-reise-von-kraft-kostete-129934-euro-aid-1.6599713). Was sie dort getrieben hat, das können Sie hier nachlesen: https://www.land.nrw/de/statische-startseite/suedamerikareise-von-ministerpraesidentin-hannelore-kraft.

Auf dem Programm stehen Unternehmensbesuche, ein Besuch in der Startup Region „Chilecon Valley“ und das Zusammentreffen mit hochrangigen Wirtschaftsvertretern aus beiden Ländern. Einer der Höhepunkte der Reise wird die Eröffnung und Teilnahme an den diesjährigen Deutsch-Chilenischen Wirtschaftstagen sein.

Ja, Chile ist in der IT-Welt bekanntlich ganz weit vorne mit dabei. Das Durchschnittseinkommen dort liegt bei 1.056 EUR monatlich. Das ist das Niveau von Polen. (https://www.laenderdaten.info/durchschnittseinkommen.php)

Chile ist das exportstärkste Land Südamerikas. Die Exporte machen etwa ein Drittel des BIP aus, was etwa der deutschen Exportquote entspricht. Exportiert werden vor allem Rohstoffe, in erster Linie Kupfer und landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Wein, Holz und Fischereiprodukte. Das Land verfügt über die größten bekannten Kupfervorkommen der Welt (ca. 40 %) und ist der weltgrößte Kupferexporteur. Die Kupfererlöse trugen 2008 zu 25 % der Staatseinnahmen, 17,5 % des BIP und 59 % der Exporte bei. Nach Norwegen ist Chile heute der zweitgrößte Lachsproduzent der Welt. (https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_Chiles)

Ich habe ja nichts gegen einen guten chilenischen Rotwein, wobei zum Lachs eher Weißwein passen würde. Auch den stellen die Chilenen her. Aber braucht NRW neuerdings besonders viel Kupfer? Da wäre Frau Kraft vielleicht doch besser nach Polen gefahren, um die Wirtschaft von NRW zu fördern. Das wäre garantiert auch deutlich billiger gekommen. Auch in Kolumbien war sie. Frau Kraft hofft wohl darauf, dass Kokain irgendwann legalisiert wird, denn sonst gibt es in Kolumbien – außer Kriminalität – nicht sonderlich viel.

Einen sehr schönen Artikel zu Hannelore Kraft hat die ZEIT im Mai 2016 verfasst: http://www.zeit.de/2016/20/hannelore-kraft-spd-macht.

Vor wenigen Wochen kamen Zahlen des Statistischen Landesamtes heraus, die erschütternd ausfielen. Kein Wirtschaftswachstum in Nordrhein-Westfalen, 0,0 Prozent. Das schlechteste Ergebnis aller 16 Bundesländer, schlechter als in Sachsen-Anhalt. Maschinenbau, Stahl, Energiewirtschaft, die Industrien des Landes stecken in der Krise. Wenn es dem Wirtschaftsland NRW während einer wirtschaftlich starken Zeit in einem wirtschaftlich starken Deutschland nicht gelingt mitzuhalten – wann dann?

Berlin ist auch arm. Aber wenigstens vermeintlich sexy. NRW hingegen ist nur arm!

Überhaupt wusste man von ihr immer am zuverlässigsten, was sie nicht tut.

Sie vermarktet sich nicht in Talkshows. Jedenfalls nur sehr selten.

Sie diskutiert nicht öffentlich mit Funktionären der AfD.

Sie will nicht Kanzlerin werden.

Sie will nicht Gabriel stürzen.

Sie will nämlich nicht Parteichefin werden.

Schon gar nicht will sie nach Berlin.

Was will sie eigentlich?

Sie ahnen es bereits, der Autor kommt zu der Erkenntnis: Frau Kraft will nichts!
Und sie tut auch nichts.

Statt einer Antwort treffen ständig neue Alarmsignale ein: Zusammen mit Bremen hat Nordrhein-Westfalen jetzt die höchsten Arbeitslosenquoten in Westdeutschland. NRW, das bedeutet auch: der bundesweit niedrigste Anteil von Frauen in Vollzeitjobs. Das schlechteste Ergebnis beim Haushaltsdefizit 2015. Die höchste Steigerungsrate bei der Kinderarmut. Die meisten Insolvenzen von Firmen. Die höchsten Schulden. Die höchste Kriminalitätsrate unter den westdeutschen Flächenländern. Die höchsten kommunalen Steuersätze.

Das Land geht langsam aber sicher den Bach runter. Eine gute Erklärung dafür findet sich auf einem Politblog: https://correctiv.org/blog/ruhr/artikel/2017/01/20/meinung-willkommen-nordrhein-versagen/.

Als die heutige SPD-Ministerinnen und Minister in den 80er und 90er Jahren in die SPD eintraten, gingen diejenigen aus ihren Jahrgängen, die eher links waren und politisch etwas bewegen wollten, zu die Grünen. In die SPD ging, wer in ihren damaligen Hochburgen im Ruhrgebiet, Köln und Düsseldorf einen Job bekommen wollte. Mit der Partei war man auf der sicheren Seite. Und wer in der SPD etwas werden wollte, bemühte sich vor allem darum, wenig anzuecken.

 

So beförderte die Kultur innerhalb der SPD nicht jene, die Ideen hatten und gestalten wollten, sondern die Parteimitglieder, die sich brav auf den Karriereweg begaben. Karrierewege, die vom Vorstandsposten im Ortsverein über Jobs in landeseigenen Gesellschaften bruchlos in die Landesregierung führen konnten.

 

Selbst Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat einen ähnlichen Weg an die Spitze genommen. Offene Streitigkeiten, das Eintreten für Positionen, das war alles nicht gewollt. Aber eine Partei die nicht diskutiert, die nicht streitet, ist nicht in der Lage, sich weiter zu entwickeln. Auf alle Herausforderungen, vor denen sie steht, hat die nordrhein-westfälische SPD immer nur eine Antwort: Geschlossenheit. Das macht sie zu einer wahlkampfstarken Partei. Aber weil die Debatten um Inhalte kaum geführt werden, ist längst aus dem Blick geraten, wofür man diese Wahlkämpfe führt.

 

Das Ziel dieser SPD-Politikergeneration, all dieser Krafts, dieser Jägers und Duins, war immer nur der nächste Posten, das nächste Mandat. Nie ging es ihnen um die Umsetzung einer Idee, die sie unbedingt durchsetzen wollten; nie brannten sie für ein bestimmtes Vorhaben; nie verbanden sie ihr politisches Schicksal mit einem Projekt.

 

Macht war für diese Leute immer nur Selbstzweck, nie ein Instrument, um zu gestalten.

Das ist ein Trauerspiel.

NRW´s Wähler sind so dumm und wählen eine Frau, die politisch nichts zu leisten im Stande ist, nur weil sie sympathisch rüberkommt. Wäre Frau Kraft Kindergärtnerin oder Klofrau, man hätte sie vermutlich auch gewählt. Ausgerechnet eines der wirtschaftsstärksten Bundesländer wird von einem alten Mütterchen regiert. Wo das hinführt hat uns Frau Merkel ja schon vorgemacht. Auch Merkel gestaltet nicht, sondern reagiert nur verspätet auf sich lange abzeichnende Entwicklungen. Und dann reagiert sie auch noch grob falsch.

Womit wir wieder beim Thema “Frauen und Politik” wären. Frauen können Politik nur in den seltensten Fällen. Wenn es in der Kommunalpolitik darum geht zu entscheiden, ob eine neue Bushaltestelle gebaut wird, dann ist Frau noch nicht überfordert. Sobald es aber um strategische oder gar geostrategische Entscheidungen geht, kommt das weibliche Gehirn nicht mehr mit. Und das ist jetzt nicht bloß eine Behauptung.

Strategie ist des Weibes Ding nicht, oder kennen Sie etwa eine Schach-Weltmeisterin?