Und für die Abschiebung nicht integrierter Türken, selbst wenn sie die deutsche Staatsbürgerschaft haben.
Der recht bekannte CDU-Bundestagsabgeordnete Jens Spahn verfasste für die ZEIT einen Gastbeitrag zur doppelten Staatsbürgerschaft: http://www.zeit.de/2016/36/doppelte-staatsbuergerschaft-deutschland-optionsmodell. Dabei benennt Herr Spahn das Problem recht konkret, zieht daraus aber die falschen Schlussfolgerungen:
Wie kann es sein, dass junge Menschen, die in der zweiten oder dritten Generation hier in Deutschland leben, sich so sehr für Erdoğan begeistern können, dass sie zu Tausenden in Köln demonstrieren – für eine türkische Regierung, die das Land ihrer Großeltern wegführt von den Prinzipien und Werten, die Deutschland und Europa auszeichnen?
Und ja, natürlich geht es dann auch schnell um Fragen der Staatsbürgerschaft. Denn die konkrete Ausgestaltung dessen, was wir unter “doppelter Staatsbürgerschaft” diskutieren, betrifft vor allem die in Deutschland lebenden Türken. Diese Debatte ist die notwendige Auseinandersetzung einer Gesellschaft mit sich selbst und über sich selbst.
Das Problem ist nicht die doppelte Staatsbürgerschaft. Das Problem sind die Türken. Würden wir die Türken rauswerfen, dann gäbe es kein Problem mehr mit Doppelstaatlern, wie ich z.B. auch einer bin. Keine Türken, keine Probleme!
Frauke Petry bringt in der selben ZEIT den negativ besetzten besetzten Begriff des “völkischen” ins Spiel und sagt zurecht: Der Begriff “völkisch” sei letztlich “ein zugehöriges Attribut” zum Wort “Volk”. Jetzt haben die Deutschen mit ihrem eigenen Volk ja bekanntlich ein Problem. Weil sie mal Nazis waren hassen sie ihr eigenes Volk, dessen Symbole und vor allem den Gedanken an ein Volk an sich. Sie verabscheuen den sich aus der ehemals völkischen Gesinnung erwachsenden Hang zum Überlegenheitsdenken und zur Unterdrückung anderer. Das ist ehrenhaft aber leider ebenso falsch. Denn die neuen Nazis sind eben nicht die Deutschen, sondern die Türken. Sie unterdrücken und töten die Kurden und verweigern ihnen als Volk eine eigene Heimat. Die Türken sind heute in unserem erweiterten Kulturraum diejenigen, die das Völkische im Übermaß betonen und das leider auch auf deutschem Boden tun, wo es nichts verloren hat.
Die Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft würde auch Menschen wie mich betreffen. Ich habe mein Abitur an einem Elitegymnasium gemacht, Jura weitestgehend im Suff absolviert und es als IT-Berater mit 45 Jahren zum Privatier gebracht. Mein Deutsch ist weit besser als das der meisten nativen Deutschen und meine Freunde, Bekannte usw. sind durchweg deutsche Akademiker. Ich spreche nahezu akzentfreies Kroatisch und verbringe viel Zeit auf Mali Lošinj, wo sie mich spaßeshalber “Schwabo” nennen, was synonym für “Deutscher” steht. Was für den Türken eine Beleidigung seiner lächerlichen Ehre wäre, ist für mich eher ein Kompliment, denn die Deutschen werden in Kroatien sehr geschätzt. Jetzt sind die Kroaten aber auch ein selbstbewusstes Volk, wobei man Selbstbewusstsein nicht mit Stolz verwechseln sollte. Stolz ist eine Eigenart vorwiegend einfältiger Menschen. Denn Stolz gründet sich auf schlicht garnichts und bestenfalls auf die Vergangenheit. Die Griechen sind bis heute stolz die Erfinder der Demokratie zu sein und die Türken sind stolz auf das Osmanische Reich. Das aber ist sehr lange her und heute sind sie beide nichts weiter als Hungerleider.
Wie könnte ich z.B. stolz darauf sein Kroate zu sein, habe ich doch überhaupt keinen Anteil daran zufälligerweise in Zagreb zur Welt gekommen zu sein. Ich könnte lustigerweise allenfalls stolz darauf sein Deutscher zu sein. Denn als Ausländerkind gehöre ich heute zur Elite Deutschlands. Und das ist etwas was ich mir in der Tat selbst erarbeitet habe. Tatsächlich muss ich manchmal schmunzeln, wenn man mir “vorwirft” ich sei deutscher als so manch Deutscher. Ich fahre zwar nicht jeden Samstag mein Auto waschen und das Deutschland der 60er Jahre wäre jetzt auch nicht meins. Auch Filme mit Heinz Erhardt schaue ich nicht. Aber ich bin für Ordnung, Sauberkeit, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit. Selbst wenn ich es könnte, würde ich niemals feilschen oder meinen Vorteil zu Lasten eines anderen suchen.
Warum sind die allermeisten Türkischstämmigen nicht stolz darauf Deutsche zu sein? Weil sie keine Deutschen sind und es auch niemals mehr werden werden. Ihre Väter kamen aus dem primitiven Anatolien mit ihren fetten, bekopftuchten Weibern in dieses Land, um hier als einfache Arbeiter ein bescheidenes Auskommen zu fristen. Sie blieben weitestgehend unter sich. Vielleicht auch weil sie als überwiegend arme und ungebildete Menschen eines zudem anderen Glaubens keine Schnittmengen mit der autochtonen Bevölkerung hatten. Und so sehr ich darüber nachdenke, so wenig gibt es sie bis heute. Die einzige Schnittmenge die mir einfällt ist der Döner. Interessanterweise war es für die Türken auch nicht erstrebenswert, dass ihre Töchter sich deutsche Ehemänner suchen. Jeder arbeitslose Türke wurde einem deutschen Arzt oder Rechtsanwalt vorgezogen. Ungebildet und dumm wie man war, blieb man lieber unter sich.
Und so kam es, dass die Türken über nunmehr Generationen hierzulande ihr Türkentum pflegten, anstatt die Kultur ihres Ziellandes anzunehmen. Sie richteten sich hier in ihrer eigenen Community ein und pflegten ihre rückständigen Traditionen und Gebräuche. Einigen wenigen – und hier vor allem den Intellektuellen, wie z.B. dem von mir sehr geschätzten Akif Pirinçci – gelang es sich aus den Fesseln der anatolischen Engstirnigkeit zu befreien. Dies aber oft auch um den Preis keinen oder erheblich weniger Kontakt mehr zum urspünglichen Umfeld zu haben. Das ist aber auch in Deutschland nichts Ungewöhnliches. Auch ich habe keinen Kontakt mehr zu vielen meiner ehemaligen Freunde. Wenn man mit 16 gemeinsam kiffte bedeutet das nicht, dass man auch heute noch gemeinsame Gesprächsthemen hat.
Akif Pirinçci ist ein gutes Beispiel. Obwohl er nur die Hauptschule abschloss, hat er seine zweifelsfrei vorhandene Begabung dazu genutzt zu einem erfolgreichen Mann zu werden. Vermutlich erleichterte ihm dies die Tatsache, dass er den Islam ablehnt, wie es eigentlich ein jeder intelligente Mensch tun müsste. Pirinçci ist wertkonservativ und betrachtet Deutschland aus einem ähnlichen Blickwinkel wie ich, nämlich dem des integrierten Ausländers. Er ist politisch ungebunden und kann es sich erlauben seine freie Meinung zu sagen, was heute den meisten Politikern übrigens nicht mehr möglich ist. Ihm kann es egal sein, was seine rückständigen Landsleute von ihm denken, denn er ist auf sie weder angewiesen noch von ihnen abhängig. Er ist – ebenso wie ich – ein freier Mann und muss keine Rücksicht auf Dinge wie Political Correctness nehmen, was das freie Denken und die freie Meinungsäußerung befördert.
Eben diese Freiheit hat der gemeine Türke nicht. Seine Verhaftung in rückständigen Traditionen und die sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Fesseln ziehen ihn immer wieder zurück in den anatolischen Sumpf der Kopftuchweiber. Dagegen sollten wir uns wenden, so wie es auch ein Herr Pirinçci tut. Denn er als Türkischstämmiger wird schließlich besser wissen, wie der hier integrierte Türke eben nicht zu sein hat, als unsere weitestgehend biodeutschen Politiker des linken und des grünen Rattenpacks. Und auch der Vorzeigetürke Özdemir wäre heute nicht bei den GRÜNEN, wenn er seinerzeit Jura studiert hätte.