Ich liebe das Beitragsbild. Es ist vermutlich eine der schönsten Ablichtungen eines Erstserien-R129 in absolutem Originalzustand. Ok, es stammt von mir, aber das muss ja jetzt auch kein Nachteil sein. 😉
Ende 2010 habe ich die Mode-Ex aus meiner Wohnung rausgeworfen. Ich kann mich noch recht gut daran erinnern, weil ich im Vorjahr ihren Eltern eine Mietwohnung in allerbester Wohnlage in Ludwigsburg-Hoheneck gekauft hatte.
Direkt gegenüber von einem Weinberg mit angeschlossener Winzerei, keine 200 Meter vom Neckar entfernt und mitten im Naturschutzgebiet gelegen. Man kann in Ludwigsburg kaum noch schöner wohnen.
Ich machte mit Fräulein Mode-Ex damals gemeinsame Pläne was unsere Zukunft betrifft.
Und die lauteten, dass sie bis zur Abzahlung des von mir aufgenommenen Kredites für die Wohnung ihrer Eltern selbst jeden Monat 1.000 EUR zur Seite legt (Sie hatte 2.500 netto zzgl. Firmenwagen C 220 CDI und kassierte Miete für ihre kleine Hattinger Eigentumswohnung. Das wäre also kein Problem gewesen). Es ging dabei darum, dass wir 2019 auf meine Kosten in Rente gehen und uns fürs Altenteil gemeinsam eine schöne Wohnung am Chiemsee kaufen.
Nicht erste Reihe, aber nah genug am Wasser, um binnen weniger Minuten mit dem Radl dorthin fahren zu können. Oder auch einfach nur schnell zum Skifahren in die Berge oder auf ein Helles nach Minga. Seinerzeit kosteten recht hübsche Wohnungen rund um den See noch so um die 140K EUR zzgl. vielleicht 30K EUR an Renovierung/Baderneuerung usw. Nur, ich sah halt nicht ein, dass ich auch das alles noch komplett alleine bezahlen soll.
Es kam bekanntlich anders, weil Fräulein nichts zurück legte, sondern heimlich wie eine Irre konsumierte und mich anlog. Der Rauswurf war die logische Konsequenz.
Seit 2009 stand mein TVR Griffith in der Garage, weil er einen Schwelbrand erlitten hatte. Ich mottete seinerzeit für Hasi und mich den TVR 280 S1 wieder aus, damit wir weiter ein Cabrio zur Verfügung haben.
Den kleinen Krawallmacher habe ich 2010 dann noch recht gut verkauft bekommen. War eine Vernunftsentscheidung, ebenso wie der Kauf der Wohnung für Hasis Eltern.
Nun, 2011 brauchte ich jedenfalls ein neues Cabriolet. Allein schon, um mich für die – erneute – Vernunftsentscheidung der Trennung von Hasi zu belohnen. Der von mir optisch sehr geschätzte Porsche 993 kam aus mehreren Gründen heraus nicht in Frage. Erstens: Zwei Zylinder zu wenig. Zweitens: Heckmotor. Drittens: Keine Möglichkeit Skier bei offenem Verdeck zu transportieren.
Es wurde mit dem R129 daher – schon wieder – eine Vernunftsentscheidung. Und das erste Accessoire welches ich mir dafür kaufte war in aller Konsequenz ein Heckskigepäckträger. Das war unvernünftig, weil ich ihn bis dato nicht ein einziges Mal seinem Zweck entsprechend genutzt habe, wenn ich ihn auch zwei Jahre lang mit mir zwecks Verschlechterung der Aerodynamik herumkutschierte.
Nun hätte ich mir seinerzeit statt des TVR Griffith …
… auch schon den R230 gebraucht leisten können, aber der hätte mich plötzlich reich aussehen lassen. Derweil den TVR niemand einzuschätzen wusste. Meine Kunden verorteten ihn irgendwo im MX5 Bereich, allerdings mit defektem Auspuff.
Mich störte aber auch die feminine Optik des R230 besonders im Innenraum. Hier der direkte Vergleich:
Klar und funktional. Die Asymetrie der Lüftung gefällt mir nicht. Aber sie ist aus technischen Gründen erforderlich. Man lernt irgendwann damit zu leben. Wobei ich als Designer ja die Mittelkonsole gnadenlos nach rechts verbreitert hätte. Denn mir kommen ohnehin keine Frauen ins Auto, die figürliche Probleme haben. Alternativ hätte man auch das Kombiinstrument etwas schmaler halten können.
Aber jetzt schauen Sie sich im Vergleich dazu einmal das Dashboard eines TVR Griffith an:
Das ist wahre Kunst!
Würde aber fraglos nicht zu einem R129 passen. Bei dem schätze ich die selbst nach heutigen Maßstäben noch gewaltige Kühlleistung der Klima gerade auch bei offenem Verdeck, wenn auch ich den schwarzen Monolithen dieses Jahr kein einziges Mal offen gefahren bin. Aber mit gerade mal 48 Jahren habe ich ja hoffentlich noch ein paar Tage Zeit dazu …
Verschwuchtelt, weichgezeichnet wie ein französischer Softcoreporno aus den 80ern und leider trotz Facelift auch beibehalten worden, was der vermutlich bis dato noch größte Hinderungsgrund war mir einen SL 63 AMG zuzulegen:
Von außen mag er ja inzwischen recht gut aussehen. Aber ich säße nun einmal leider drin, und müsste daher permanent auf diese tuckigen Armaturen schauen. Das wäre in etwa so, als müsste ich den ganzen Tag im Bundestag zwischen Volker Beck und Frau Rotz sitzen und dabei der Hofreiter Antonia noch von hinten auf die Halbglatze stieren. Haben Sie sich das nicht vielleicht auch schon mal gefragt, wie die Grün*innen es eigentlich aushalten so viel grottenhässliches Elend um sich herum zu ertragen?
Ich begreife nicht, warum Mercedes, aber auch einige andere, dieses Armaturengehampel inzwischen veranstalten. Ich kann ja noch nachvollziehen, wenn Alfa seinerzeit die Eisbecherarmaturen hatte, wie z.B. im Veloce-Spider.
Wunderschön, oder nicht? Auch das Schaltgefühl dieser Alfas war noch etwas Besonderes, weil man – so wie auch im Bertone …
…, den ich mal eine kurze Zeit lang fuhr – ein wenig von oben nach unten – und umgekehrt – schaltete, statt einfach nur von vorne nach hinten, oder eben auch umgekehrt.
Jedenfalls waren die Becher sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass man die Armaturen ansonsten bei italienischem Dauersonnenschein kaum noch hätte ablesen können, wenn sie einfach plan gewesen wären. Heute sind aber doch alle Armaturen hintergrundbeleuchtet bis zum Abwinken, so dass die Sonneneinstrahlung gar keine Rolle mehr spielt. Klappt doch bei jedem Smartphone auch!
Das Kombiinstrument des R129 ist übrigens erfreulich dezent beleuchtet. Man nimmt es auch mitten in der Nacht kaum wahr. Vor allem aber macht es nicht aggressiv, wie z.B. die rote Befunzelung von BMW. Und so werden aus gemächlichen 180 km/h mit dem R129 500 SL auch nicht immer die jederzeit machbaren 250 km/h, wenn einem so ein Münchener Dieselschnelltrecker auf den Pelz rückt.
Da man Gentleman Driver ist – und kein gehetzter DATEV-Außendienstler auf der letzten Rille – fährt man dann halt eben kurz zur Seite. Und wenn das automobile Prekariat dann wieder auf seinesgleichen aufgelaufen ist und von z.B. 120 km/h wieder hoch beschleunigen muss, dann sitzt der gewaltige V8 dem TDI im Nacken und treibt ihn so lange vor sich her, bis der Heizöltanker vor den 470 Nm Drehmoment des alten Herren kapituliert und sich mit eingezogenem Schwanz auf die rechte Spur verzieht.
Aber worum geht es denn eigentlich wirklich bei einem Auto? Den einen geht es um den schnöden Vorgang der Fortbewegung, so wie vielen Turkarabern um den primitiven sexuellen Akt. “Ficki ficki“, rein, raus, fertig werden und gut ist, da kann das Weibchen aussehen wie es will, siehe:
Pardon, nicht mein Ding. Mir geht es um den Genuss!
Ist dieser Genuss aber nun teuer? Na klar, wenn man sich allein auf die Spritrechnung kapriziert. Aber dann dürfte kein Mann ohne Kinderwunsch mehr heiraten, sondern müsste konsequent in den Puff gehen, z.B. zu ihr hier:
Bei 2-3 mal Sex pro Woche lägen Sie für die recht attraktive Dame (steht immer mal wieder unter www.termingirls24.de zur Verfügung) bei ca. 400 EUR. Jede Angetraute kommt da im Endeffekt mindestens gleich teuer. Bloß, dass die nach dem Sex nicht gehen will.
Ja, der 500 SL “schluckt” 😉 gerne seine 16 Liter, er kann aber auch ganz gut mit nur ca. 12 Litern unter Tempomat durch Österreich. Das eint ihn mit dem C63 AMG, der trotz 200 PS mehr und bei ca. gleichem Gewicht auch nicht mehr konsumiert. Ein klein wenig Fortschritt hat sich in den letzten 25 Jahren also doch getan.
Charakterlich betrachtet ist der R129 500 ein Cruiser. Er ist kein Sportwagen, sondern eine S-Klasse in Form eines Roadster-Cabriolets. Natürlich ist er im Vergleich zu ca. 95% aller ihm heute noch begegnenden Autos immer noch so etwas wie eine Rakete. Aber nicht die Beschleunigung von 0-100 km/h beeindruckt. Dazu ist der SL einfach zu schwer (und der Fahrer sich auch zu fein), sondern die immer noch gewaltige Elastizität.
Es bleibt dabei, der Diesel ist nichts für Sportfahrer, sondern etwas für Sparfüchse. Wobei auch das leider nicht mehr stimmt, weil der Diesel nur mit massivster – und anfälliger – Hochtechnologie auf Leistung getrimmt werden konnte. Der Audi A8 4.2 Liter Turbodiesel hatte Stand 2005 exakt 326 PS (http://www.audi.de/content/dam/ngw/product/used_cars/a8/pdf/a8d2/2005_06_a8_d3_42tdi.pdf). Genau die hatte der R129 500SL bereits 1992. Ohne Turbo, Kompressor und sonst welchem ausfallgefährdeten Scheiß.
Nun, das Jahr 2031 werde ich voraussichtlich noch erleben. Ich glaube aber nicht, dass dann noch viele Audi A8 4.2 TDI Bj. 2005 auf den Straßen herumfahren. Ich selbst beabsichtige mich mit dann 61 Jahren als rüstiger Rentner immer noch gerne in den fabelhaften SL zu setzen und mit ihm die besten Restaurants Kroatiens anzusteuern.
Laut Autokostencheck (https://www.autokostencheck.de/Mercedes/Mercedes-SL-Klasse/SL-500/500-sl-129_15108.html) liegt der R129 500 SL bei 402 EUR monatlich, wobei die Inspektionskosten mit nur 34 EUR erfreulich gering ausfallen. Nimmt man jetzt noch eine Youngtimerversicherung, wie die der Zürich, dann kostet der SL auch keine 61 EUR monatlich, sondern nur noch ca. 20 EUR. Sie können also ein absolutes Luxusfahrzeug für monatlich gerade einmal 360 EUR unterhalten, wobei davon 277 EUR auf Sprit entfallen, eine jährliche Fahrleistung von 15.000 km vorausgesetzt. Bei nur ca. 6.000 km, die ich jährlich noch fahre, reduzieren sich die Spritkosten auf ca. 93 EUR. von den 360 EUR können also nochmals ca. 180 EUR abgezogen werden. Verbleiben monatliche Unterhaltskosten von gerade einmal ca. 180 EUR. Für ein Fahrzeug welches keinen Wertverlust mehr hat und für Laufleistungen von weit über 300.000 km gut ist.
Wer da auch nur einen Dacia fährt, der gehört mit dem Klammerbeutel gepudert (sorry Max). Aber glücklicherweise können viele Leute nicht rechnen, sonst hätte ich meinen SL mit gerade einmal 42.000 km (Japanreimport) seinerzeit nicht für lächerliche 12.900 EUR kaufen können. Inzwischen ist er knapp über 70.000 km gelaufen und es war lediglich ein Verdeckhydraulikzylinder defekt sowie der IR-Empfänger der Fahrertür. Damit kann ich leben. Der Ölverbrauch ist praktisch nicht messbar und das Auto ist zuverlässig wie das sprichwörtliche Schweizer Uhrwerk.
Der wohl größte Vorteil des SL liegt aber in seiner zeitlos klassischen Linie. Während der R107 …
… noch nostalgische Gefühle weckt, ist der R129 bereits vollumfänglich ein Auto der keilförmigen Moderne …
… dessen Nachfolger R230 …
… im direkten Vergleich geradezu weibisch wirkt. Ganz besonders natürlich im Innenraum. Der R230 ist einfach kein Auto für Kerle, sondern ein hübsches Frauencabriolet.
Vielleicht ein Grund, warum er sich mit 169.434 Stück spürbar schlechter verkaufte als der R129 mit seinen 196.643 Exemplaren, von denen immerhin 94.048 auf den SL500 oder noch größer entfielen:
- SL 280: 12.319
- SL 300: 39.004
- SL 320: 39.293
- SL 500: 94.048
- SL 600: 11.089
- SL 55 AMG: 65
- SL 60 AMG: 633
- SL 70 AMG: 150
- SL 73 AMG: 42
Und das wird wohl künftig auch nicht besser werden, so sehr sich das Mercedes vielleicht auch wünschen mag: https://www.focus.de/auto/neuheiten/neuauflage-des-mercedes-sl-2020-knackiger-eleganter-sportlicher-so-will-mercedes-an-alte-erfolge-anknuepfen_id_8973468.html.
Bloß, was könnte dieses Auto ernsthaft besser als mein oller SL? Etwa zwei bis vier Liter weniger auf 100 km/h verbrauchen? Von mir aus, aber interessiert mich das wirklich?
Vor allem aber: Ist mir das den Preis einer Eigentumswohnung wert?!!!
Allerdings, über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten und auch der R230 wird eines Tages fraglos zum Klassiker reifen, was er mit jedem SL bisher gemein hat. Wobei ich mir da für die Zukunft nicht ganz so sicher bin, denn was Mercedes aktuell unter der Bezeichnung SL verkauft …
…, das schaut doch einfach nur gruselig nach Batmobil aus, und dürfte wohl eher aufgrund der geringen Stückzahl an Seltenheitswert gewinnen, denn als Traumwagen der Generation Android oder iPhone.
M.b.E. kann man manches Design irgendwann einfach nur noch verschlimmbessern.
Hier muss man Porsche das große Kompliment machen, dass jeder neue 911er ausschaut wie die Evolutionsstufe des Vormodells, bis auf den furchtbaren Spiegelei-996er. Bei Mercedes hingegen bekommt man mehr und mehr den Eindruck, dass seit Bruno Sacco jede neue Modellreihe eine Designrevolution darstellen soll. Früher war das Mercedes-Design in Rufweite zur Mode. Heute versucht Mercedes selbst Mode zu machen.
Das aber muss man können!
Wer da auch nur einen Dacia fährt, der gehört mit dem Klammerbeutel gepudert (sorry Max).
Kein Problem, Jerko!
Die Autoindustrie gibt jedem das, was er braucht oder nicht braucht, für fast jeden Geldbeutel.
Die Typen am Ende der Nahrungskette fahren halt Dacia Duster…oder eben die Pfiffigen.
Wer nicht mehr massenhaft Weibern imponieren muss und über genügend Zeit verfügt um sich auf der Autobahn auch mal hinten anzustellen, der ist mit dem Arbeitstier Dacia gut bedient.
Ohne Schnickschnack, viel Plaste ….in der Fast-Luxus-Ausstattung “Laureate” kostet der Spass in Neu 17.200 Euro … Unschlagbar!
Nach nunmehr 135.000 km nicht eine einzige Reparatur, lediglich Öl, Bremsbeläge und Reifen gewechselt.
Das Platzangebot – auch im Kofferraum – ist wirklich grandios und ausgestattet mit einem Hamsterhaken zieht der Duster noch locker meine Viking 20 mit 1,4 Tonnen urlaubsklares Leergewicht bei 120 auf der Autobahn.
Klar, der Spritverbrauch ist nicht so doll, aber solange die Frau gute Kohle verdient, ist das kompensierbar.
Habe mal spasshalber bei mobilescout einige AMD und auch HUMMER angesehen.
Naja, sehr hübsch. Sehr hübsch.
Und ich verdiene genug Kohle, um so ein Wägelchen als Neuwagen locker zu bezahlen.
Letztendlich kam ich zum wiederholten Male zum Schluss, dass mein nächstes Auto wieder ein Duster wird.
Ja, es stimmt:
Über Geschmack kann man wirklich nicht streiten.
Viele Grüsse,
Max
Lieber Herr Max,
habe gerade mal geschaut was ein Dacia Duster in der Laureate-Ausstattung mit 137.000 km kostet. Knapp 5.000 EUR.
Der günstigste deutsche SL 500 mit 67.000 km in Almadinrot (na ja) liegt bei 17.300 EUR (Privatanbieter). Hier dürfte der SL in Sachen Wertverlust die Nase wohl klar vorne haben. Wobei ich auch den Spaßfaktor etwas höher einschätze, andererseits ist der SL natürlich kein wirkliches Raumwunder. Reicht aber trotzdem gut, um zu zweit in den Skiurlaub zu fahren. Und das ohne den Raum hinter den Sitzen zu verwenden, da ist auch noch mal ordentlich Platz. Die zulässige Anhängelast liegt gebremst übrigens bei 1.500 kg. Wer hätte das jetzt gedacht, oder? 😉 Reicht also auch lang und schmutzig für die Viking!
Einziger Punkt im Quartett m.E. für den Duster: 5 statt 2 Sitzplätze. Ok, und vermutlich die geringere Gefahr ihn auf dem Parkplatz eines Tages nicht mehr wiederzufinden, weil ein Langfinger sich mit ihm aus dem Staub gemacht hat.
Viele Grüße in die turkmenische Wüste
Jerko
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten,
Ich für meinen Teil sehe in einem Auto nicht mehr oder weniger als ein Mittel zum Zweck.
Rührt wahrscheinlich daher, dass ich seit Kindheit an Motorräder einfach nur genial finde.
Helm aufsetzen, auf‘s Motorrad setzen und los geht das Gefühl von Freiheit und enormer Beschleunigung.
🙂
Sehe ich im Grunde absolut genau so.
Meine Eltern wollten mir keine 80er kaufen, weil meine Mutter keine Lust hatte mich im Rollstuhl umher zu schieben. Dann fuhr ich mal in die Türkei in den Urlaub (einmal und nie wieder) und mietete mir dort – ohne Führerschein – eine 125er Enduro, die mit Häschen hinten drauf 140 fuhr. War nicht ganz koscher das Ding, machte aber ziemlichen Spaß. Wieder zurück begann ich dann meinen Motorrad-Führerschein. Leider schnappte man mich mit etwas zu viel Alkohol im Blut, so dass ich erst mal für ein Jahr den PKW-Führerschein komplett abgeben musste.
Zwischendurch fuhr ich anlässlich einer Geburtstags-Party auf dem Privatgelände eines Kumpels mal – erneut leicht blau – eine 650er Enduro. Leider übertrieb ich es etwas so dass ich absteigen musste. Unschön, weil ich mit dem Gesicht im Gras landete (besser als auf dem Beton) und mir die halbe Visage wegschürfte (alles gottseidank komplett und narbenlos verheilt). Mutter holte mich seinerzeit im Krankenhaus ab. Alles sehr unschön.
Fakt ist, dass ich ein Motorrad nicht länger als ein paar Wochen überleben würde. Zwei Reifen zu wenig für mein Ausmaß von Unvernunft. Daher C63 AMG. Ähnliche Fahrleistungen und man kann damit Skier und IKEA-Möbel sowie Flatscreens für die Insel transportieren.
Ansonsten würde ich mir wohl so etwas hier zulegen.
Das sind natürlich keine schönen Erfahrungen.
Dreimal hat es mich bisher aus dem Sattel gerissen, allerdings ohne größere blessuren für mich und Motorrad.
Da die Motorräder in der heutigen Zeit immer mehr Fahrhelferlein (Traktionskontrolle, Kurven-ABS etc.) an Board haben, ist das fahren deutlich sicherer geworden.
Was die Harley – wenn es denn eine ist – betrifft, sie ist schön anzusehen und verkörpert natürlich „Route 66“ feeling, allerdings auch viel Geld für veraltete Technik mit sehr schlechtem Fahrwerk.
Die Motoren sind gut und langlebig aber das war es dann auch schon.
Meine beste Freundin ist seinerzeit mit meinem besten Freund auf einer SR 250 aus der Kurve geflogen. Ölspur und ohne Kombi natürlich. Beide haben knapp überlebt. Sie leider mit einigen Narben. War weiterhin ein hübsches Mädchen, da macht so was nicht ganz so viel.
Ist in der Tat eine Harley. Die sind natürlich nicht billig, zumal die Hauptkundschaft ja altersbedingt schon impotente Zahnärzte, CEOs usw. sind und daher ihr Geld gar nicht mehr im Puff lassen können. Aber aufgrund der Sitzposition verleiten die Harleys nicht so zum Rasen. Außerdem ist der Sound einfach klasse, was man m.E. bei einem Motorrad nicht unterschätzen darf.
Sehr schön fand ich auch schon immer die hier:
Dürfte aber zu groß für mich sein, weil ich etwas kurze Beine habe.
Die Nachfolgerin ist auch nicht gerade hässlich:
Liegt aber nochmals deutlich über der Harley. Ok, hat dafür aber auch 200 PS.
Das mit den elektronischen Helferlein ist immer so eine Sache. Bei dem AMG hat sich bisher zweimal ein Sensor verschluckt. Ich fuhr los, trete in der innerstädtischen Kurve auf´s Gas, um das Heck ein wenig quergehen zu lassen und sofort fällt das Ding in den Notlauf. Ab da ist nichts mehr mit Power. Man hat das Gefühl das Auto fährt ohne Servo und mit vielleicht noch 150 PS. Damit kommt man natürlich immer noch bis ans Ende der Welt. Aber man fliegt garantiert aus keiner Kurve raus, weil die volle Wucht der 520 PS bei ca. 630 Nm nicht mehr auf die beiden 255er Reifchen hinten draufhauen kann.
Was aber wenn das mit einem Motorrad passiert? Dann liege ich schlicht auf der Fresse, weil selbst das allerbeste ABS mir nicht plötzlich zwei stabilisierende Reifen hinzaubern kann.
Dann stört mich inzwischen auch der ganze Vorschriftskram. Wenn ich mir anschaue wie in Deutschland die armen Motorradfahrer (Gelbwesten) herumfahren müssen, dann warte ich nur noch darauf, dass irgendwann die Michelin-Männchen-Superknautschzone auch noch Vorschrift für sie wird. Bei mir auf der Insel zumindest hält – trotz EU-weiter identischer Vorschriften – die Polizei noch nicht einmal ein Mädelchen im Bikini auf einem Superbike an. Und wir haben da so ein Häschen, das macht das wirklich. Ein göttlicher Anblick!
Was den Geschmack von Autos anbelangt, so hängt dies wohl auch mit den persönlichen Interessen und Vorlieben zusammen. Früher war ich auch mal vehement gegen Diesel. Aber mittlerweile geniesse ich die Möglichkeit, lange Strecken durchfahren zu können, ohne zwischendurch immer Tankstops einlegen zu müssen.
Auch die Querbeschleunigung und das Drehmoment gehen für mich in Ordnung (sowohl mein alter Mercedes als auch der neue BMW haben 400 Nm).
Und was die PS anbelangt: in Österreich wird die KFZ Steuer nach PS berechnet. Inklusive Haftpflichtversicherung und Steuer komme ich auf ca 1400 Euro jährlich (bei 190 PS des BMW). Ein Nachbar von mir hat einen BMW mit 400 PS. Der zahlt jährlich über 3000. Und das ist schon ein Unterschied.
Lieber Charles,
das ist gruselig. Ich zahle für den 520 PS AMG derzeit ca. 700 EUR an Versicherung. Und die Steuer ist ziemlich exakt 538 EUR hoch. Hab´s gerade nochmal kurz nachgeschaut, bevor ich am Ende noch Unwahrheiten verbreite.
Nein, dann möchte ich NISCHT nach Österreich ziehen. Da fahre ich lieber weiterhin direkt bis nach Kroatien durch! 😉
Ihr Ösis seid schon a weng ein komisches Volk. Manche von euch rasen so als ob sie jeden Polizisten im Umkreis von Wien bis Salzburg persönlich kennen würden. Oder aber ihr vermietet alle sommers und winters so gut, dass ihr auf ca. 1.000 EUR Knöllchen pro Monat gut und gerne einen großen Haufen geben könnt.
Ich persönlich vermute Letzteres. 😉
BTW: Wie geht es der kleinen Sissy?