Liebe Leser,

kommendes Jahr werde ich 50 Jahre alt. Also ein alter impotenter Sack!

Dummerweise habe ich in meinem Leben schon alles erreicht, was ich je erreichen wollte. Ich glaube viele Menschen würde das frustrieren. Man sagt doch so schön “Stillstand ist der Tod“. Aber manchmal ist das Abwarten auch eine ganz gute Sache, denn meiner Erfahrung nach ergeben sich mit der Zeit bessere Optionen als wenn man etwas möglichst sofort durch – oder umsetzen – möchte. Ein Beispiel: Mein Parkplatz in Kroatien wird während meiner Abwesenheit von dem Besitzer der Beachbar genutzt. Der stellt darauf einen LKW ab der ihm bei seinem derzeitigen Hausbau dienlich ist. So spart er sich jeden Morgen ca. 10 Minuten Fußweg.

Kurz vor meiner Abreise habe ich mit ihm einen Kaffee getrunken. Also er zwei Kaffee und ich zwei Tomislav. 😉

Und es stellt sich heraus, dass der Vater seiner – inzwischen – Frau Bauunternehmer ist und eine hübsche Villa mit Pool im Nachbarort für die beiden errichtet. Natürlich hat der beste Kontakte zu Architekten und auch der lokalen Baubehörde, so dass der Ausbau einer DG-Wohnung für mich auf dem Inselchen aufgrund seines freundlichen Hilfsangebotes künftig kein Problem mehr darstellen sollte. Meine Kontakte sind zwar auch recht gut, aber ein guter Allround-Bauunternehmer von der Insel ist leider nicht darunter.

Hier schnell nochmal mein Plan für das DG:

Wobei ich gar keinen Tisch für sechs Personen benötige, weil ich mit einer größeren Zahl von Gästen ohnehin ins Restaurant gehen würde. Vermutlich werde ich direkt noch einen Außenaufzug mit einplanen, damit ich nicht das Schicksal meiner Oma erleide, die auf ihre ganz alten Tage nicht mehr auf die Insel fuhr, weil ihre Beine sie nicht mehr ins – vom Straßenniveau aus betrachtet – 2. OG trugen. Mit einem Aufzug schaffe ich es selbst im Rollstuhl nach oben. Und ein Taxi, welches mich ins Städtchen bringt, das werde ich mir immer leisten können.

Ich habe noch ein automobiles Problem. Der R129 bekommt bald einen neuen Satz Felgen. Beim Sattler war er schon und das Hardtop und die Belederung innen sind wieder so gut wie werksneu verklebt. Die Motorhaube hat eine Macke und die Frontstoßstange leidet bei meiner Fahrweise natürlich auch. Aber nach einer Auffrischung beim besten Lackierer der Welt wird das Auto dastehen wie ein Jahreswagen oder sogar noch besser. Gerade einmal 75.000 km sind für das Wägelchen so gut wie nichts und den SL63 AMG habe ich mir endgültig abgeschminkt. Ich brauche keinen zweiten Krawallmacher.

Ok, der neue Porsche 911 Turbo kommt mit sagenhaften 650 PS auf die Straße. Schon gegen den 580 PS starken Vorgänger sah ich nicht einmal mehr ansatzweise Land. Das Drecksteil hatte ich mal bei 280 km/h im Nacken und der ließ mich stehen wie ich einen 2 Liter VW Golf. Da gibt es aber noch sowas hier von 9ff mit 840 PS.

Klar, das ist ein riesen Haufen Geld. Aber mit der Vermittlung von ein paar Auftragsmorden habe ich den schnell zusammen, wenn ich erst mal endgültig weg aus Deutschland bin. 😉

Lustige Sitze im Retrodesign hat er auch.

Glücklicherweise bin ich als Mann zur Welt gekommen und auch kein eierloser Affe geworden. Im Beitragsbild sehen sie das Schicksal der alternden Frau. Sie verfällt von Jahr zu Jahr mehr und ist irgendwann nur noch so etwas wie ein Faltenbeutel. Ja, das hört sich hart an, aber der objektive Nutzen eines postmenopausalen Weibes geht leider gegen NULL, was in etwa so viel ist wie das Vakuum.

Das hat die Natur aber so gewollt, weil sie vermutlich nie geahnt hat, dass der Mann – als das intelligentere von beiden Menschentieren – z.B. solch schöne Spielzeuge erfindet wie den obigen Porsche, die eines Mannes alten Tage durchaus zu bereichern wissen, und neben denen zumindest eine alte Frau eher überflüssig erscheint.

Ja klar, die Vögelei macht in jungen Jahren noch viel Spaß. Aber machen wir uns doch bitte nichts vor, die meisten Ehen scheitern inzwischen und zurück bleiben zumeist Wut und Enttäuschung, kaputte Familien sowie Lug und Betrug. Die Leute machen sich was vor, zelebrieren zu Ostern und Weihnachten eine verlogen heile Welt und werden deshalb innerlich vom Stress zerfressen, anstatt einfach zu sagen “Leckt mich doch mal alle kollektiv am Arsch!“, so wie ich es bekanntlich getan habe.

Aber dazu fehlt den meisten Kerlen, und das sind zumeist die Hauptleidtragenden von Scheidungen, schlicht der Mut. Sie wollen den Kontakt zu ihrer Brut nicht verlieren, warum auch immer, und gehen dafür derart schäbige Kompromisse ein, dass man sich als Mann teils für sein eigenes Geschlecht schämen muss.

Da ich bis auf viel Ficki nur drei – nennen wir sie mal – längere “Beziehungen” in meinem Leben hatte, habe ich mir durchaus überlegt wie ich mit einer Schwangerschaft umgegangen wäre. Meiner großen Studienliebe hätte ich Unterhalt gezahlt, die Mode-Ex hätte ich zur Abtreibung gedrängt und die liderliche Anwaltsschlampe, die mir unabgesprochen ein Kind unterjubeln wollte …

,,, hätte ich umlegen lassen.

Vielleicht säße ich dafür heute im Knast. Vermutlich aber eher nicht, da wir Kroaten untereinander keinen Verrat begehen.

Viele Menschen sind zu Weihnachten einsam. Ich glaube das resultiert aus purer Gewohnheit. Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber seit meiner Jugend wollte ich am heiligen Abend möglichst schnell von zuhause weg. Früher in die Disko, später mit der Freundin wieder zu mir nach Hause (ficki?) und heute will ich meine Wohnung gar nicht mehr verlassen und bemitleide die vielen Menschen, die am 24.12. so etwas wie Einsamkeit empfinden und deshalb das grausige Schauspiel “heile Welt” mit ihren Verwandten aufführen müssen.

Früher mal wusste meine Mutter wenigstens noch zu Kochen. Da gab es Heiligabend köstliche Tintenfischringe mit einer Spezialsauce meines Vaters, die der wiederum seiner Mutter abgeschaut hatte. Diese besteht aus saurer Sahne, etwas Mayonnaise, Senf und Zitrone. Und natürlich Salz und Pfeffer. Ich kann Ihnen das Rezept leider nicht beschreiben, weil ich die richtige Zusammensetzung selbst auch nur im “try and error“-Verfahren zu erschmecken vermag. Ich habe das mal für die Mode-Ex und mich recht gut hinbekommen. Sie war sehr angetan. Aber mit ihr wollte ich leider schnell kein “ficki” mehr. Trotzdem war sie eine tolle Frau und in einem Rückblick – ja, klar, auch den stelle ich zum Jahreswechsel manchmal an – meine angenehmste Gefährtin bislang.

Wenn ich eine Frau vermissen würde, dann wäre sie es. Es mag sich gemein anhören was ich jetzt schreibe. Aber sie war so etwas wie ein treuer Hund mit der Optik einer süßen kleinen Blondine im ca. TOP 10-Bereich. Und wenn sie nicht unsere Abmachungen gebrochen hätte, dann hätte ich gerade nichts Besseres zu tun als unseren nächsten Skiurlaub zu organisieren.

Ach, verzeihen Sie mir bitte meine Sentimentalität. Aber ist das nicht eine Aufnahme für die Götter?

Linkerhand die Oberpistenrutschmeisterin und rechts die Ex eines guten Kumpels, die dummerweise kein Stück Skifahren konnte. Weshalb sie die Piste zu Fuß wieder rauf musste, mit ihren Skiern und Stöcken wohlgemerkt. Wir fuhren weiter ab, lifteten wieder rauf, saßen schön zu dritt im warmen Zelt und schauten ihr bei Weißbier und Jagatee dabei zu, wie sie den Berg hinaufkraxelte, die Skier und Stöcke dabei wie eine Monstranz vor sich her tragend. Wir Jungs haben uns bepisst vor Lachen und auch das liebe Tianli konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.

Und Tiane vermag überaus fein zu grinsen:

Es gab jedenfalls ein gehöriges Donnerwetter für den Kumpel, als die Rotz und Wasser heulende Tante wieder oben war. Der nahm sich davon allerdings nichts an und sagte nur, dass es ja nicht seine Schuld sei, dass sie nicht Ski fahren könne.

Das Schlimmste für mich ist, dass ich in Deutschland nirgendwo – bis auf die Metro, und deren Ausweis habe ich nicht – Tintenfisch bekomme. Und den aus der Metro müsste auch noch selbst putzen, was eine unendliche Schweinerei darstellt. Die Tintenfische aus meinem Asia Shop taugen leider für meine Zwecke nichts.

500 Gramm Stockfisch bekomme ich für 17,50 EUR bei Ebay. Dazu noch gekochte Kartoffeln und massig Knoblauch sowie Olivenöl, und fertig ist mein absolutes Lieblingsgericht namens “Bakalar“.

Den zuzubereiten wäre vielleicht noch eine Überlegung wert.

Mal schauen, ob ich die Lust dazu finde…