Liebe Leser,

heute ist wieder Heiligabend. Viele Leute sind maximal im Stress, weil sie nicht wissen womit sie sich gegenseitig beschenken sollen. Manche Deutsche können sich Geschenke inzwischen aufgrund der massiv gestiegenen Energiepreise auch gar nicht mehr leisten. Was bei ihren Kinderlein garantiert zu großer Verzückung führen wird.

(Quelle: SPIEGEL.de)

Ja, selbst die kleinen Klimahüpfer möchten eben doch lieber eine Gaming-Konsole oder eine neue Glotze fürs Kinderzimmer. Oder auch ein hübsches Puppenhäuschen mit ganz vielen Figuren und Möbeln aus umweltschonendem Plastik. Als meine kleinere Nichte so gerade eben aufgehört hatte am Daumen zu nuckeln, da wurde sie mit der “Sylvanian Family” totgeworfen.

Das Zeug können Sie auch in Gold aufwiegen. Das arme Kind war ob der Masse an Geschenken völlig überfordert und entschied sich am Ende für mein Geschenk, einen großen Kuschellöwen. Was meiner Schwester natürlich so gar nicht passte.

Weihnachten, das Fest der Liebe, ja, so sollte es sein. Aber für die meisten Menschlein ist es inzwischen das Fest des Konsums und der Gier. Natürlich habe ich mich früher über meine Geschenke gefreut. Und ganz besonders über mein Rennrad …

… sowie später über den Commodore C64, den ich von meiner Oma (R.I.P.) geschenkt bekam. Aber noch mehr freute ich mich über meine Oma selbst, wenn sie mit ihrem köstlichen Weihnachtsgebäck anreiste, welches meine Mutter bis zum heutigen Tage nicht hinbekommt. Es bestand aus Rumkugeln …

…, Schokoladensalami mit Walnüssen und Pistazien …

…, Vanillekipferln …

… und einer Art Doppelkeks aus einem leicht schokoladigen Teig mit einer Créme-Füllung, zu dem ich aber kein Photo finden konnte. Leider kenne ich alle Rezepte nicht. Überhaupt hätte ich mir diese von meiner Oma und ihrem Hausmädchen, Teta Mara (R.I.P.), vor deren Tod geben lassen sollen. Denn das was meine Mutter zuletzt zu Weihnachten an Keksen so produzierte, das bezeichnete mein Vater einst als “Staublungenkuchen“. Aber inzwischen erduldet der arme alte Mann alles was meine Mutter ihm vorsetzt, womit wir zum Thema Einsamkeit kämen.

Einsamkeit ist m.E. eine Sache die sich im Kopf des Menschen abspielt. Was habe ich von einer Gesellschaft in der ich mich nicht befinden möchte? Diese vorgespielte Harmonie und das vorgeblich glückliche Zusammensein, bloß weil an dem Tag mal angeblich irgend so ein religiöser Heini geboren wurde. Für mich hat Weihnachten mit dem Tode meiner Oma aufgehört und ich war der letzte Mensch aus meiner ach so harmonischen Familie, der sie unangekündigt mal eben so zum Heiligen Abend besucht hat. Ich habe mich seinerzeit einfach in den AMG gesetzt und bin von Deutschland nach Zagreb gedonnert. Meine Familie hatte das nicht nötig, warum auch immer?

Natürlich wohnte ich nicht bei der alten Dame, weil sie mich zu sehr betüddelt hätte, obwohl sie kaum noch laufen konnte. Aber ich war immerhin vier Tage dort und logierte im Esplanade, was nicht ganz günstig war. Preiswert aber allemal. Leider habe ich damals vergessen Photos zu machen. 🙁

Am liebsten hätte ich sie auf ein Stück Kuchen in das wunderbare Café dieses Grand Hotels alter Schule ausgeführt. Aber das ließen ihre Beine nicht mehr zu. Schade, denn die alte Dame war früher mit uns Kindern des Öfteren dort. Gerne auch mit der dicken Teta Boža, der ehemaligen Leiterin der Messe Zagreb. Die beiden Damen waren im Gespann einfach nur zu köstlich. Teta Boža hatte nur dummes Zeugs im Kopf und meine Großmutter, die ebenfalls Božena hieß, tadelte sie stets wie eine ältere Schwester.

Weihnachten ist für mich das prototypische Fest der Verlogenheit. Natürlich mag es Familien geben, die sich wirklich vertragen. Ich will das nicht prinzipiell in Abrede stellen. Aber die meisten Menschen stehen doch unter einem gewissen Zwang sich an diesem Tage zusammenzufinden. Das Theater geht doch bei Ehepaaren schon damit los, wo man denn nun feiert. Bei ihren Eltern oder bei seinen Eltern. Gut, dass mag für Hartzer schon aus Kostengesichtspunkten eine gewisse Frage sein. Aber meine Eltern und die meines Ex-Schwagers haben mehr als genug Geld um sich ein Hotelzimmer zu nehmen und zusammen zu feiern, was sie aber nicht tun. Nun ja, vielleicht mögen sie sich auch nicht sonderlich.

Und dann kommt natürlich immer dieser elende Weiberkram dazwischen, so à la: “Wer ist die bessere Omi? Welche Omi hast Du lieber?“. Das wird natürlich nicht unbedingt so direkt entäußert, aber kleine Kinder haben für so was schon gewisse Antennen. Da kann ich wohl von Glück reden, dass meine Großeltern väterlicherseits schon sehr früh verstorben sind. Denn sie passten gesellschaftlich einfach nicht zu meiner hochwohlgeborenen Oma mütterlicherseits, so lieb sie auch waren.

Weiber sind die schlimmsten Hetzerinnen überhaupt. Sie können kaum ohne Intrige auskommen und versuchen permanent die Lufthochheit über die Enkelgeneration zu erlangen. Ich bin bekanntlich von einer Hausfrau erzogen worden, was mir nicht schlecht bekam. So lernte ich nämlich schnell viele Frauen für intellektuell unterbemittelt zu erachten und mich auf mein Leben als Männchen zu konzentrieren. Das ist gar nicht negativ im Bezug auf die holde Weiblichkeit gemeint, aber diese hat eben oft gänzlich andere Interessen als die meisten Kerle, wobei auch von denen ca. 95% das Prädikat “Vollidiot” verdient haben.

Als Mann muss man sich im Leben durchsetzen können. Und da bekommt man als Penisträger bedauerlicherweise keinerlei Bonus oder gar eine Quote, sondern wird eher vom Weibsvolk und den ihnen hörigen Betas gemobbt. Aber so muss das wohl sein in einer Nichtleistungsgesellschaft, in der das Geschwätz wichtiger ist als die faktische Leistung. Das kann man – Interesse vorausgesetzt – beinahe täglich auf phoenix im Bundestag beobachten.

Fühle ich mich einsam? Nun, das ist eine Frage der Betrachtungsweise. Würde ich mir auf meiner aktuell genutzten Schlafstätte – meiner Wohnzimmercouch – eine Bettgefährtin wünschen? Definitiv NEIN, denn dazu ist die Couch zu schmal. Würde ich gerade gerne auf der Chaiselongue liegen und mir von einem eingepennten Weibchen die Ohren vollschnarchen lassen, derweil ich z.B. “Master and Commander” schaue? Eher nicht. Was könnte ich morgen mit einer weiblichen Begleitung anfangen? Hm, vielleicht den Wocheneinkauf gemeinsam erledigen. Und was dann?

Ich begreife inzwischen immer weniger wie sich der Normalbürger noch mit seinem elenden Leben abfinden kann. Er arbeitet den Großteil des Tages und dann gibt es nach dem mittäglichen Kantinenfraß noch TK-Pizza zum Abendessen. Aber gut, ich bin ja auch Single. Und als solcher glücklicherweise Herr über mein eigenes kleines Leben. So muss ich z.B. keine Diskussionen führen. Auch über ein auf meine Kosten verschwenderisches Weibsbild muss ich mir keine Gedanken machen. Und über eine missratene Brut sowieso nicht. Ich muss kein alljährliches Schauspiel aufführen, von dem doch ein Jeder weiß, dass es genau das ist. Mir steht es frei zu tun und zu lassen was auch immer ich mag. Das lässt sich bereits in Geld nicht aufwiegen, und in Nerven schon gar nicht.

Wie immer wird mir auch diesen Heiligabend das TV-Programm ganz massiv auf den Keks gehen. Glücklicherweise habe ich Avatar 2 aber schon auf der Festplatte. Den wird der kleine Jerko dann schauen, derweil er lecker Tintenfisch in sich reinmümmelt und Crémant dazu trinkt. Dabei werde ich mich fragen welch nette Themen gerade bei meinen Eltern am Esstisch besprochen werden. Wenn denn überhaupt gemeinsam gefeiert wird. Da gab es früher wenigstens mal Tintenfisch. Zuletzt war es bei Muttern nur noch Pangasius, der weltweit wirklich einzige Fisch ohne jedweden Geschmack, der zudem in seiner eigenen Scheiße aufwächst. Aber vielleicht “feiert” man auch bei meiner Schwester. Die kocht sogar noch schlechter als die Beiköchin einer norddeutschen Behindertenwerkstatt.