Von den Freuden der Einsamkeit

Es ist – einmal mehr – Weihnachten!

Das sog. “Fest der Liebe“, welches ich zuletzt immer mehr als “Fest der absoluten Verlogenheit” empfand, und spätestens seit der Scheidung meiner Schwester nicht mehr feiere.

Sie müssen sich mich bitte ein Stück weit so wie Sheldon Cooper vorstellen (nur optisch passt es nicht. Eine Leserin weiß was ich meine.). Ich liebte meine Omi (r.i.p.) so wie er. Und eines der schönsten Erlebnisse meiner frühen Jahre war es stets, wenn wir zu Weihnachten nach Zagreb fuhren und von meiner Oma und ihrem Hausmädchen (und später besten Freundin) Teta Mara (von meiner Oma “Marička” genannt) mit einer ofenfrischen und von “Marice” (so nannte sie meine Oma liebevoll, wenn Marica einmal nicht zu wenig Wechselgeld vom Markt wieder mit zurück gebracht hatte) selbst gemachter Bučnica empfangen wurden. Es war nicht so, dass Marica sich von dem Kassenschwund einen Kaffee geleistet hätte. Nein, sie vermochte bloß einfach kaum zu rechnen.

Erlauben Sie mir zur besinnlichen Weihnachtszeit einem der mir liebsten Menschen aller Zeiten eine kleine Hommage widmen.

Teta Mara war stockdoof. Sie war ein zutiefst gläubiges Bauernmädchen aus dem Zagorje, welches zu meiner Oma im Alter von ca. 14 Jahren als Hausmädchen kam. Sie half meiner Oma über den Tod ihrer ersten Tochter hinweg (Tuberkulose) und zog meine Mutter groß. Meine Oma war Gattin eines von den Tito-Schergen hingerichteten Multimillionärs (was sie arm machte) aber glücklicherweise später Doktorin der Pharmazie beim PLIVA-Konzern. Sie konnte dort daher das Geld für meine Mutter und Teta Marica zusammenverdienen.

Kurz nach dem Krieg war das allerdings noch nicht der Fall, weshalb meine Oma Marica viel zu verdanken hatte. Denn die fing auf dem Dachboden (Tavan) eigenhändig Tauben, murkste diese ab und bereitete sie ebenso lecker zu wie das seinerzeitige Karnickel meiner Mutter (meine Mutter dachte es sei ihr Karnickel, tatsächlich war es halt doch nur Nahrung in einem niedlichen Gewand). Später, als es ihnen wirtschaftlich besser ging, wurde einmal jährlich ein Schwein geschlachtet. Daraus wurden diverse Würste und auch die – von meinem Vater besonders geliebte – Spezialität Čvarci gemacht.

Also, mein Ding waren diese Schweinegrieben noch nie. Und nein, mein Vater ist nicht fett. Selbst mit seinen 80 Jahren nicht.

Zurück zu Marica und meiner Oma. Letztere war auf den ersten Blick nie eine besonders herzliche Person. Sie war eine Grande Dame, so wie sie nicht besser im Buche stehen könnte. Sie stammte aus großbürgerlichem ungarischen Hause, welches sich nie mit dem Gesinde gemein gemacht hätte, und Marička wurde trotzdem in sozialistischen Zeiten ihr Korrektiv. Und das wussten beide in einem stillen Einverständnis auch sehr gut zu nutzen, z.B. wenn es um die Enkel – aber auch um meine Mutter – ging. Teta Mara hat meine Mutter – vielleicht weil sie selbst nie Kinder hatte – wie ihre eigene Tochter geliebt. Ja vielleicht sogar noch mehr als meine eigene Oma ihre Zweitgeborene. Ich vermute zudem bis heute, dass Marica in ihrem gesamten Leben nicht einen einzigen Mann hatte, außer natürlich den Herren Isus Krist.

Ich verbrachte als kleiner Junge jedenfalls viel Zeit mit Marica in der Küche und schaute ihr beim Kochen zu. Es gab im winterlichen, arschkalten, Zagreb außer jugoslawischem Fernsehen ja auch nicht wirklich viel Amüsantes für einen kleinen Jungen von 6-12 Jahren zu unternehmen.

Ich begriff in der Küche Zweierlei: Kochen und vor allem das weihnachtliche Plätzchenbacken sind eine Kunst. Denn es braucht wirklich sehr viel Zeit dafür. Und – bitte sehen Sie es mir nach, liebe Leser – aber das deutsche Weihnachtsgebäck hat mit dem aus Kroatien absolut nichts zu tun. Mein Vater nannte deutsches Weihnachtsgebäck immer “Staublungenkekse“. Der Aufwand, der zumindest von Marica für das Weihnachtsgebäck betrieben wurde, war nachgerade epochal.

Es dauerte mehrere Tage lang, bis das Weihnachtsgebäck fertig war!

Ich verfluche mich selbst jedes Jahr zur Weihnachtszeit erneut dafür, dass ich diese wunderbare Köchin sterben ließ, ohne zuvor z.B. ihre Rezepte (alles Beispielsbilder) für ihr “à la wild” …

…, ihre “rumkuglice” …

… und “kremtortice” für die Nachwelt zu notieren. Von Letzteren konnte ich leider kein Photo im Internet auftreiben, ich vermute es war eine Eigenkreation.

Auch die “čokoladna salama” …

… war eine absolute Köstlichkeit.

Ich liebte Teta Mara allein schon dafür, dass ich immer den letzten Rest des Kuchenteigs aus der Schüssel schlecken durfte.

Und NEIN, ich war KEIN dickliches Kind!

So lernte ich bereits früh, dass gutes Essen Genuss bedeutet und bemitleide bis heute noch die meisten meiner Ex-Freundinnen – genau genommen eigentlich alle – dass sie nicht kochen konnten. Denn wer nicht gut kochen kann, der vermag für gewöhnlich auch nicht wirklich zu genießen.

Warum nicht?

Weil sich so gut wie niemand leisten kann täglich vernünftig essen zu gehen. Und eine Fertig- oder Lieferpizza zähle ich nicht dazu. Ebenso wenig wie Kantinenfraß. Selbst der Geheimtipp – Uellendahler China Imbiss – mit seinem lecker Mittagessen für lächerliche 4,20 EUR wird irgendwann auch – zumindest zeitweise – mal langweilig.

Herr im Himmel, was habe ich von den Hühnern schon so alles vorgesetzt bekommen. Allein Tianli schaffte es wenigstens ein Steak halbwegs ordentlich zuzubereiten. Den Rest konnten Sie getrost in den Backofen treten. Am schlimmsten war die Spermaschluckerin, denn die kochte nur vegetarisch – kotz!

Eier und deren Inhalt waren aber erlaubt!!!

Ich hatte vorhin die “Bučnica” erwähnt. Das war als Kind absolut mein Leibgericht. Die schaut ca. so aus:

Nein, haken Sie es getrost. Teta Mara hat den Teig so fein gezogen, dass Sie durch ihn hindurch schauen konnten. Dann hat sie ihn mehrfach gefaltet und zwischendurch mit Butter bestrichen. Das war ein Blätterteig wie ihn heute kaum ein Spitzenkoch noch hinbekommen würde. Ich schaue nicht umsonst so gerne Kitchen Impossible.

Und nun stellen Sie es sich bitte einmal vor: Mindestens 16 Stunden Fahrt nach Zagreb seinerzeit. Kein Handy, keine genaue Ankunftszeit. Vater genervt, weil es in Österreich noch keine durchgehende Autobahn gab und in Jugoslawien schon gar nicht. Beide Kinder sitzen hinten im Auto. Ohne Schmarrnphone, ohne iPad oder gar diese schönen TV Displays in den Kopfstützen von heutigen Luxusautos. Meine kleine Schwester machte sich mit ihren Füßen unter der von mir heruntergelassener Mittellehne in meinem Revier breit. Ich rebelliere vehement (Irgendwie hatten meine Schwester und ich wirklich was von Sheldon und Missy), meine Mutter setzte sich alsdann um des lieben Friedens willen von vorne nach hinten und ich feuere meinen Vater vom Beifahrersitz an jetzt endlich mal schneller zu fahren. Der wiederum hatte Angst davor von der jugoslawischen Polizei erwischt zu werden, weil wir u.a. Tissue-Toilettenpapier, Instant-Kaffee und echte deutsche Markenbutter für meine feine Frau Großmama schmuggelten. Und Herr Vater seine Luxus-Kamera an der Grenze – mal wieder – nicht beim Zoll angemeldet hatte.

Oder um es zu versinnbildlichen: Mein Vater hatte panische Angst davor, dass ihm das hier widerfährt:

Die jugoslawischen Grenzer haben den Türken teils sogar die Seitenverkleidungen der Türen usw. aus ihren Karren herausgerissen. Die deutschen Grenzer geben ihnen heute bei der Einreise – sofern sie nicht bereits einen deutschen Pass besitzen – stattdessen ein Asylantragsformular.

Unser bester Schutz vor derlei Behandlung war vermutlich der, dass wir armen Kanacken vom Balkan seinerzeit mit so etwas unterwegs waren (Vaters sah wirklich 1:1 genau so aus):

Vom Türken, der in Jugoslawien bei der Durchreise nicht einmal einen Kaffee trinkt, weil er dazu zu arm ist, hatte der Jugoslawe nichts. Vom wohlhabenden Arzt, der mit einem Auto der oberen Mittelklasse seinen Urlaub in der alten Heimat verbringt hingegen schon.

Und dann: Wir fahren endlich durch Zagreb. (Ich finde bis heute noch wie ein Bluthund auf die Straße Srebrnjak) Mein Vater parkte das Auto vor dem seinerzeitigen Haus meiner Oma …

… und ich wusste genau was mich jetzt erst mal erwartet. Zwei alte Weiber, die mich knutschen und knuddeln wollten.

Ja, klar, weil sie mich fraglos wirklich lieb hatten! 

Ich erduldete es allein der Bučnica wegen!!!

Aber damit kommen wir jetzt auch zur “Neuzeit“.

Jedes Jahr wieder zur Weihnachtszeit wird in der Presse von einsamen Menschen berichtet.  Aber was ist eigentlich so schlimm an der Einsamkeit? Oder sollte ich es besser Alleinsein nennen? Warum ist dieser Begriff so negativ besetzt?  Ich vermute den Zusammenhang darin, dass die meisten Menschen ihren eigenen Wert irgendwie an der Zahl ihrer Freunde fest machen. Oder in Zeiten von Sozial Media auch an der ihrer Follower.

Nun, auch ich habe eine Seitenstatistik und freue mich über die zunehmend größere Leserschaft. Aber ehrlich gesagt nicht deshalb weil dies(e) meinem Ego schmeichelt. Denn wollte ich das befriedigen, dann wäre ich Influencer bei Youtube, hätte ein Facebook-Konto und/oder würde natürlich auch twittern. Womit sich nebenbei eventuell auch noch etwas Geld verdienen ließe. Werbe-Angebote hatte ich bereits mehrfach diesen Blog betreffend. Ich habe stets dankend abgelehnt.

Nein, ich freue mich einfach nur anderen Menschen eine gewisse Kurzweil bieten zu können, derweil ich mir meine Zeit zudem sinnvoll vertreibe. Nebenbei bloggt es sich zu ein paar Gläsern Rotwein ganz phantastisch und gerade schaue ich dazu noch die geniale Verfilmung von “In 80 Tagen um die Welt” mit Sir David Niven.

Das mit Freunden ist immer so eine Sache. Meiner Erfahrung nach haben die meisten Menschen irgendwann eigentlich überwiegend gute Bekannte. Vor allem dann, wenn sie erfolgreich(er) sind und erst recht, wenn sie ein gesellschaftlich – sagen wir mal – leicht inkonformes Leben führen, so wie ich es beispielsweise tue. Das verbindende Glied bei Freundschaften sind doch immer Gemeinsamkeiten oder zumindest Interessen. Wie viele Freunde hatte ich zu Schul- oder Studienzeiten, mit denen ich absolut nichts mehr zu tun habe. Die einen heirateten, die anderen wurden geschieden, wieder welche hatten kurzzeitig Erfolg und gingen dann pleite.

In der Schule ist es noch einfach befreundet zu sein. Da reicht es aus, wenn man gemeinsam stundenlang ein PC-Spiel daddeln kann und später säuft und kifft man zusammen und tauscht sich über die kleinen Schlampen aus dem Bekanntenkreis aus und was wer mit welcher angestellt hat. Im Studium schwänzt man gemeinsam die Vorlesungen, sitzt in irgendwelchen Cafés herum und tauscht sich – na raten Sie doch mal – über die kleinen Schlampen aus dem Semester aus und darüber was wer mit welcher angestellt hat. (“Kai ist besser als Olaf, nicht so groß, tut nicht so weh!Amira und Samina, die beiden kleinen Araberfotzen.) Kai ist heute Lehrer ohne Haare auf dem Kopf und Olaf geschiedener Anwalt in Bürogemeinschaft.

Der hatte sich sein Leben auch ganz anders vorgestellt. Aber fehlende Bescheidenheit in Verbindung mit übertriebenem Opportunismus führen eben nicht immer zum Erfolg. Und wenn man dann noch der Typ ist, der sich im Falle von Problemen komplett zurückzieht, dann ist es schwer mit so jemandem irgendwann noch befreundet zu sein.

Dann ist es auch so, dass Menschen sich leider im Laufe der Zeit verändern. Vor allem wenn sie mehr wollen, als sie erreichen können und ein anderer es schon geschafft hat. Ich kann mich noch sehr gut an zwei Jungs aus Münster erinnern. Mit beiden war ich über Jahre sehr gut befreundet. Wir arbeiteten alle drei für ACTEBIS als Promotoren. Das brachte so ca. 250 DM plus Spesen am Tag. Irgendwann kam unsere Chefin dann auf mich zu und sagte, dass sie uns an Fegro Selgros in die Ex-DDR verscherbelt habe. Wir sollten die da u.a. in Dresden auf den Verkauf von Computern schulen. Aber nur zwei von uns sollten den Job machen, wobei ausgerechnet der mit dem sie mal in der Kiste war nicht darunter sein sollte. Warum? Nicht aus Animosität, sondern weil er einfach der Typ lustiger Halodri war, aber als Dozent ihres Erachtens nicht geeignet.

Nun, da der Job mit 700 DM pro Tag zzgl. Hotel und Spesen dotiert war erarbeiteten wir verbliebenen zwei Jungs ein Schulungskonzept mit ausführlichem Handout und erledigten einen recht guten Job. Als Dankeschön dafür gab es auf der nächsten CeBit einen Gewinnspiel-Moderatoren-Job auf einem anderen Stand für meinen Kollegen, der dabei übrigens u.a. den noch völlig unbekannten Matze Knop anmoderieren durfte. Ich selbst wurde Standleiter Promotoren bei ACTEBIS. Marktschreierei war noch nie mein Ding.

Einer war natürlich leider etwas neidisch. Im Ergebnis kam es wie folgt. Mein Mitdozent hat die kleine Firma seiner Eltern in die Pleite getrieben und ist heute mittelmäßig erfolgreicher Rechtsanwalt. Der andere hat bei Twitter 33.000 Follower und folgt 30.900 Leuten. Er hat es nach etlichen IT-Bumsbuden zum General Manager gebracht und dürfte vielleicht so zwischen 120.000 und 160.000 pA verdienen. Das ist schon mal gar nicht so schlecht, aber nichts was mich noch beeindrucken könnte, weiß ich doch um die Höhe seiner Sozialabgaben, und habe Jahre lang zudem deutlich mehr verdient. Gottseidank ist die Zeit aber vorbei, denn viel Geld bedeutet auch viel Stress und wenig Spaß.

Jedenfalls ist auch er seinerzeit für längere Zeit abgetaucht, als es ihm beruflich nicht ganz so gut ging. Und er hat es m.E. auch zu sehr mit Geschwätz versucht, im Beruf schnell voran zu kommen. Typischer Vertriebler halt. Mit so jemandem kann man in jungen Jahren gut ein paar Liter Bier am Abend trinken. Aber ich war schon immer ein eher ernsthafter Mensch und zugleich etwas einzelgängerisch veranlagt, weshalb ich mir stets auch verdammt gut alleine ausreichte. Vor allem bezog ich mein Selbstbewusstsein – oder von mir aus auch meinen Status – noch nie daraus wie mich andere betrachteten.

Meinen Firmen-BMW E39 520i mit nur 28 Jahren betrachtete ich als ein angemessenes Vernunfts-Auto, weil ich einerseits repräsentieren musste und andererseits ein enormes Fahrpensum hatte. Zudem lief er nicht über die 1% Regelung, sondern über ein wunderbar unkontrolliertes Fahrtenbuch, welches ich seinerzeit noch in Excel führen durfte. DATEV-Mitarbeiter genießen bei der Steuer eben doch so manche Privilegien.

Als ich dann den Arbeitgeber wechselte, beschied ich mich mit einem Golf III GTI TDI. Als mir der so gut wie neue BMW 528i (volle Hütte incl. Raffleder) des verstorbenen Vaters meines Arbeitgebers angeboten wurde, lehnte ich trotz meines deutlich höheren Gehalts (120.000 DM anno 1999, statt 86.000 DM zuvor bei DATEV) dankend ab. Ich fuhr einfach keine langen Strecken mehr und sah daher nicht ein das teure Auto (ca. 90.000+ DM) mit einem Prozent versteuern zu müssen, was in der Firma aber eben Richtlinie war. Ich hatte Ihnen ja gestern bereits vorgerechnet, dass die dicksten Firmenwagen steuerlich betrachtet ausgerechnet für diejenigen mit dem geringsten Gehalt den meisten Sinn machen.

Und als ich mir dann was aussuchen konnte, weil der Golf III an meinen Vertriebsassistenten gehen sollte, wurde es die von mir immer noch heiß geliebte Lancia Lybra.

Waittimer: Lancia Lybra 2.4 jtd

Ich könnte mich schwarzärgern, dass ich dieses Auto damals nicht eingemottet habe. Andererseits sind die Dinger inzwischen so spottbillig, dass ich mir vielleicht als Rentner mal eine aus Italien schieße, wenn ich so alt bin, dass ich nicht mehr aus den tiefen Sitzen des SL oder des AMG rauskomme. Denn die Sitzposition in der Lybra ist durchaus sehr pensionistenfreundlich.

Aber ich schweife ab…

Ich habe in meinem gesamten Leben nur einmal mit einer Frau zusammen gewohnt. Und zu der sagte ich damals: “Da Du eh schon die ganze Zeit bei mir bist und mich dabei nicht störst, kannst Du von mir aus auch gerne direkt hier einziehen und wenigstens Miete für Deine Wohnung kassieren.” Sie merken jetzt vielleicht, ich bin ein echter Romantiker! 😉

Es war eine Vernunftsbeziehung. Ich kochte gerne für sie mit und wir verreisten beide sehr gerne gemeinsam. Sie hatte einen schönen Firmenwagen mit freier Privatnutzung bis Ultimo und sie war sehr vorzeigbar, sowie auch beruflich erfolgreich. Sie nervte die längste Zeit nicht und sie kam selbst jede schwarze Piste runter. Aber es ist nicht so, dass sie mir groß fehlte, nachdem wir uns trennten. Sie hatte mich zuvor eben einfach bloß nicht gestört.

Nehmen wir einmal das Beitragsbild. Und fragen wir uns welche Emotion es in uns erzeugt. Die allermeisten Menschen werden vermutlich sagen, dass es irgendwie depressiv auf sie wirkt. Vielleicht liegt das an der s/w Ausführung. Aber stellen Sie sich das Bild doch mal wie folgt vor: Auf dem Steg steht nicht nur eine Person, sondern eine Gruppe von stylishen Menschen mit Modellmaßen, die freudig die Gläser erhebt und miteinander anstößt. Ansonsten alles gleich, inclusive der Farbwahl.

Na, immer noch depressiv?

Wissen Sie was ich bei dem Beitragsbild denke?

Endlich allein und nur für mich!

Wie geil wäre das denn! Jetzt nur noch ein Powerboat mit 1.000+ PS …

… und damit unter maximalem 2 x 5.7 Litern V8 Gedonnere dem Horizont entgegen rasen. So in etwa:

(Das Boot sei dem Neger-BOY gegönnt)

Dann mitten auf dem Meer den V8 Motoren noch ein wenig im unrund brabbelnden Leerlauf lauschen, und mich dazu so lange mit Rotwein zuschütten, bis ich wie ein kleines Baby friedlich einschlafe.

Natürlich hätte ich mein Laptop dabei und TV sowieso. Beides kann ich aber abschalten sobald ich will. Eine Frau hingegen müsste ich wohl erwürgen, wenn sie mir mitten auf dem Meer auf den Keks geht. Und die Fachanwältin für Pornopraktiken hätte ich glatt noch lebendig an die Haie verfüttert.

Denn die störte wirklich nur zu oft, außer eben in der Kiste.

Jedenfalls allen Lesern ein frohes und friedliches Fest!

Und zuletzt noch ein kleines Schmankerl:

Hab´s auch bei Youtube hochgeladen und von denen umgehend folgende E-Mail erhalten:

Hallo Jerko Usmiani,

Dein YouTube-Video wurde aufgrund eines Urheberrechtsanspruchs in einigen Ländern gesperrt. Das Video befindet sich zwar immer noch auf YouTube, in einigen Ländern ist die Wiedergabe allerdings nicht mehr länger möglich.

Videotitel: Weihnachten 
Anspruch erhoben von: nikitaventures 
Blockierte Länder: Germany

Und hier die aktuellen Daten zu Nikita Ventures:

Meine Antwort an Youtube:

Es handelt sich um einen Ausschnitt des ZDF. Wenn, dann kann hier allein das ZDF einen Urheberrechtsanspruch geltend machen und nicht irgendeine “Nikitaventures”. Vielmehr sollte Nikitaventures mal besser überprüfen, ob er/sie/es sich hier nicht gegen geltendes Recht vergeht indem er/sie/es eventuell möglicherweise wirklich existierende Urheberrechtsansprüche Dritter (hier das ZDF) unberechtigterweise für sich in Anspruch nimmt. Sollte Nikitaventures das ZDF repräsentieren, so erbitte ich einen entsprechenden Nachweis.

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So gerne ich Ihre Auto-Storys hier lese, so bin kein solch Automobil-Afficionado wie Sie, werter Jerko. Ich fahre eine E-Klasse von 2007, Baureihe 204, als Jahreswagen angeschafft, weil ich nie etwas lease oder auf Raten kaufe. Ich will nur von A nach B kommen, und das so simpel wie auch komfortabel wie möglich. Der 185-PS-Benziner reicht dafür völlig, Platz ist auch genug, bin zufrieden, weil alles noch so läuft wie am ersten Tag. Optisch ist er auch keine Beleidigung. Halt was solides, einfaches – perfekt für mich Durchschnittsmenschen 😉

Danke für Ihre immer amüsanten Artikel und verleben Sie Weihnachten schön mit tollen Filmen und einem guten Tröpfchen 😉

Hallo lieber Robert,

Leasing macht für Freiberufler durchaus Sinn. So habe ich meinen kleinen Rennbenz 2014 für 38.500 brutto gekauft. Dann habe ich die Vorsteuer gezogen und ihn an die Bank weiterverkauft, um ihn von dieser zurückzuleasen. Wenn ich mich recht entsinne für die Dauer von 32 Monaten für 725 EUR brutto. Nach Ablauf des Leasings habe ich ihn für 16.800 brutto von der Bank abgekauft. Insgesamt habe ich 23.200 für das Leasing bezahlt und dann nochmal 16.800. Das sind 1.500 EUR, die ich – steuerlich voll absetzbar – über 32 Monate mehr bezahlt habe, als wenn ich das Fahrzeug nicht im Leasing gehabt hätte. Mithin knappe 47 EUR pro Monat. Aber nach der Übernahme kann ich den Restwert des Fahrzeuges nochmals über drei Jahre abschreiben. Und da ich den Wagen gerne behalten möchte – er wird bis zur Entnahme vielleicht 135.000 km gelaufen haben – ist der Entnahmepreis aufgrund des drei Jahre höheren Alters bei so einem potentiellen “Problemkind” deutlich interessanter. Denn der Entnahmewert ist der sog. Händler-EK. Und der liegt ohnehin ca. 1/3 unter dem realen Marktwert. Und dieser sinkt gerade bei hochmotorisierten Luxuskarossen weit überproportional. Werde den Wagen dann aber trotzdem – wenn auch ohne Abschreibung – weiter als Firmenwagen laufen lassen, weil ich damit aufkommende Reparaturen auf den Steuerzahler abwälzen kann.

Die Mercedes E-Klasse war mir schon immer ein wenig zu unsportlich und auch zu groß. Sie bedient ja auch eine ganz andere Zielgruppe als Spinner wie mich. 😉 Die 185 PS sind absolut ausreichend, 230 km/h müsste das Auto damit auch ca. laufen. Ich habe mir den kleinen Rennlaster ja seinerzeit als eierlegende Wollmilchsau gekauft und weil ich ihn optisch wirklich ansprechend finde. Schon der Mopf meines besten Kumpels gefällt mir nicht mehr so richtig. Den Nachfolger W205 würde ich aber nicht mal mit der Kneifzange anfassen, weshalb ich meinen auch möglichst lange zu behalten denke.

Da ich aber noch ein paar Jahre ein wenig Geld zu verdienen beabsichtige macht Leasing für mich eines Tages durchaus Sinn. Nehmen wir mal ein Bruttoeinkommen von 2.000 monatlich. Blieben 1.374,16 EUR netto übrig. Lease ich jetzt ohne Mietsonderzahlung z.B. einen gebrauchten S63 AMG (700 EUR Leasingrate) so bekomme ich mit der 1% Regel 1.043,03 EUR netto raus. Dafür sind alle Werkstattkosten, Spritkosten usw. steuerlich absetzbar und da ich keine Fahrten Wohnung-Arbeitsstätte habe, fahre ich weitestgehend auf Kosten des Steuerzahlers eine ziemlich dickes Auto.

Ich wünsche Ihnen ebenfalls ein frohes Fest, wie und wo auch immer Sie es verleben. Für gute Tröpfchen ist hier jedenfalls gesorgt! 😉

Lieber Jerko, auch von mir schöne Weihnachten!

Was auch immer Du machen wirst, ich bin mir sicher, es wird Dir nicht langweilig.

Wir machen hier auch kein großes Trara und sind einfach nur froh, dass wir uns und etwas Ruhe haben.
Natürlich schauen wir gerne dabei zu, wie sich die Kinder über die Geschenke freuen, wie sie es nur können.

Also genieße die Zeit, meist gibt es da ja auch die besten Filme 🎥

Viele Grüße aus dem Norden

Ben

Servus Ben,

Frohes Fest Euch allen. Weihnachten ist eindeutig das Fest der Kinder. Hätte ich welche, dann würde ich sie auch reich beschenken und mich über ihre Freude freuen.

Die Filme sind aktuell eher mau, aber es gibt ja die vielen Streaming Portale. Manchmal macht sich auch Amazon Prime wirklich bezahlt!

Viele Grüße in den Norden
Jerko (der sich gerade die erste Flasche Champagner aufgemacht hat und dazu Maroni futtert) 🙂

Guten Abend Herr Usmiani,

Sie schreiben mir aus der Seele und zugleich all das, was ich genieße und lebe.

Da ich seit mehr oder weniger fünf Jahren alleinstehend bin, kann ich nachvollziehen was Sie da von sich geben.

Ich genieße Freiheit und Wohlstand (nicht dem Ihrem ähnlich) in vollen Zügen.
Ich tue und mache was ich möchte.

Ich lebe ein sehr veritables Leben.

Genießen Sie das Ihre.

Schöne Feiertage
(womit ich als Atheist nichts anfangen kann)

Beste Grüße aus OWL

Hallo Jerko,

vielen Dank für den erfrischenden Beitrag.

Weihnachten ist auch bei mir ein Termin im Kalender um den ich generell einen Bogen mache; da Frau im Krankenhaus arbeitet fällt Weihnachten bei uns (gott sei dank) i.d.R. aus.

Ich finde es gut, dieses scheinheillge Gemache. Das ganze Jahr schlägt man sich den Schädel ein (im übertragenen Sinne) und dann soll auf einmal, wie per Knopfdruck, heile Welt sein?

Am besten sieht man es doch an den Tagen vor Weihnachten, alle rennen hektisch rum – reissen sich im Laden die Sachen aus den Händen, drängeln, schubsen, quengeln und dann am 24.ten wollen alle so glücklich und nett zueinander sein?

Nein Danke, ohne mich.

Hallo Jerko,

Karneval *lach* der Vergleich gefällt mir, ist er doch so treffend. Gespielte Freude auf Knopfdruck.

Ich halte es wie Du (hoffe Du ist in Ordnung) – einfach ein paar Tage Ruhe, keiner nervt da wohl 99% bei der Familie hocken und der Völlerei und Scheinheiligkeit fröhnen. In der Zeit sitze ich gerne in meine Werkstatt und tüftle am nächsten Möbelstück für die Wohnung – ist doch toll wenn man als Handwerksmeister mal ein paar komplette Tage Zeit für die eigenen Sachen hat.

Grüße aus dem Schwarzwald

Servus, aktuell solls es 2 Tablarböden in Nussbaum fürs heimische Wohnzimmer geben – bin aber dann heute Nachmittag dabei hängen geblieben eine Erweiterungsplatte für die Werkbank zu machen.