Von einem regnerischen Inseltag

Nach ein paar sehr schönen sonnigen und heißen Tagen freute ich mich darüber, dass es gestern Abend mal so richtig zu schütten begann. Da gibt es bei mir ein interessantes Phänomen. Sobald wirklich starker Regen einsetzt, fällt mein TV teilweise aus. Das Signal wird immer schlechter und ist dann zeitweilig ganz weg. Und dann schüttet es einfach in gleicher Stärke weiter und das Signal kommt plötzlich wieder zurück. Verstehe ich nicht, aber was soll´s.

Nach einer ziemlich durchregneten Nacht schaute es auch am nächsten Morgen noch nicht wieder besonders schön aus. Ich beschloss einfach ein wenig herumzufahren. Aber zuerst musste ich am wohl schrecklichsten Raubtier aller kroatischen Inseln vorbei, dem Jack Russel Terrier meiner Nachbarn namens Bongo.

Ich schwöre Ihnen, Ihr Blut gefriert in Ihren Adern, wenn der das Kläffen anfängt. Er ist allerdings bloß ein Poser vor dem Herren. Das Mistvieh kennt mich jetzt schon seit kurz nach seiner Geburt und bellt sich trotzdem die Lunge raus, sobald ich meine Wohnung nur verlasse. Kaum betrete ich aber sein Revier, zieht der kleine Radaumacher sofort seinen Schwanz ein. Und wenn ihn meine Nachbarin ins Schlafzimmer einsperrt, weil er zu sehr nervt, dann gibt er Laute von sich. die sich anhören als würde er die Nachbarskatze und Wohnungsmitinhaberin Tina abmurksen. Ein Hund der sich anhört wie eine zerfleischt werdende Katze, selten lustig.

Ich fuhr Richtung Nerezine, wo ich mich in Sveti Jakov beinahe festfuhr.

Keine Ahnung was ich da eigentlich wollte. Vielleicht nachschauen, ob aus der besseren Pommesbude namens “Joker” endlich so etwas wie ein Restaurant geworden ist. Laut Tripadvisor angeblich ja: https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g1069853-d3203340-Reviews-Joker-Nerezine_Primorje_Gorski_Kotar_County.html.

Ich jedenfalls würde mich in dieser Atmosphäre nicht sonderlich wohl fühlen.

Mit einiger Mühe wand ich mich aus der Patsche heraus und stellte dabei fest, dass mein linker Seitenspiegel sich nicht mehr elektrisch anklappen lässt. Das diesbezügliche Drama hielt sich allerdings in Grenzen, da ich zum ersten Mal überhaupt in die Verlegenheit kam die Spiegel anzuklappen. Und wie schön ist es doch, dass der SL nicht diese Abstandspiepser hat, denn die hätten mich beim Rausmanövrieren aus der misslichen Lage glatt zu Tode getröted.

So gelang es mir in aller Ruhe und ohne jeden Kratzer aus der Klemme zu entkommen. Am Dorfausgang photographierte ich noch folgende Hundekackeentsorgungseinrichtung …

… und klopfte mir auf die Schultern dafür, was wir Kroaten doch inzwischen für ein kultiviertes Völkchen geworden sind.

Ich beschloss weiter nach Nerezine zu fahren, wo ich folgendes Photo machte.

Wenn das hier unten mal knallt, dann aber im Regelfall so richtig. Das sind Wolken, die es geschafft haben das Velebit Gebirge zu überwinden. Und da steckt richtig Power drin, wie ich später noch erleben durfte.

In Nerezine steht übrigens ein recht hübsches Häuschen zum Verkauf. Das Efeu gibt es gratis dazu!

Da es noch zu früh zum Mittagessen war rollte ich wieder zurück nach Lošinj. Und kurz nach Nerezine traf mich der Regen derart stark, dass ich guten Gewissens nicht schneller als 60 km/h fahren konnte, dort wo ich vor ein paar Tagen noch mit 160 km/h entlang gefeuert bin. Alles soweit noch ok. Dann aber wurde die Straße so extrem nass, dass ich plötzlich bemerkte, dass das Auto kein Gas mehr annahm. Die Automatik kam zudem völlig durcheinander und dachte scheinbar, dass ich mit ca. 1.000 u/min gerne im höchsten Gang den Berg hochrollen möchte.

Ich gebe zu, ich habe nicht daran gedacht manuell zu schalten, da sehen Sie mal welches Ausmaß an Verblödung so eine Automatik im Laufe der Zeit produziert. Jedenfalls rettete ich mich mit teils nur noch 40 km/h in die Marina, wo aber kein Parkplatz frei war und ich mich auch nicht traute das Auto auszumachen. Glücklicherweise reagierte die Karre nach kurzer Standphase wieder halbwegs auf Gaspedalbefehle und ich rollte Ins PapaBepi, wo ich recht prominent parkten konnte.

Das PapaBepi ist ein Restaurant das vordergründig – und auch hintergründig – eigentlich niemand braucht. Es hat keinen Meerblick, die Lage gegenüber eines Supermarktes ist nicht unbedingt erste Wahl und die Kellnerin – eine vermutlich ehemals sehr attraktive Frau – zeigt dem Manne auf, warum er die Finger vom Weibsbilde lassen sollte, sobald dieses anfängt schrumpelig zu werden.

Es war gerade einmal halb Zwölf. Ich bestellte mein erstes Tomislav und machte den Fehler zu suggerieren, dass ich das Tagesangebot nehmen würde. Salat, Tintenfisch vom Grill und ein Stück Kuchen. Die überaus freundliche Kellnerin verstand das aber so, dass ich bereits bestellt habe. Und so rollte die Küchenmaschinerie unweigerlich mit voller Wucht auf mich zu und ich bekam so etwas wie das früheste Mittagessen meines Lebens.

Und hier wären wir auch bei dem Grund, warum das PapaBepi eben doch ok ist. Die ordentliche Portion Kopffüßler vom Grill lag incl. Salat und Dessert bei 80 Kuna (10,82 EUR).

Und das war das Dessert!

Das Sahnehäufchen links im Bild hatte ca. die Ausmaße eines deutschen Wehrmachtshelmes!

Natürlich störte ich mich an der Optik der anderen Gäste. Ich empfinde kurze Hosen und Flipflops bei Männern als absolut proletarisch. Ja nachgerade subhumanoid. Ein Gentleman hat sich stets ordentlich zu kleiden. Oder vermögen Sie sich etwa an Mr. James Bond in Flipflops zu erinnern? Wie dem auch sei, in London rennen die Leute inzwischen schon halbnackt u.a. in der U-Bahn herum. Die Menschheit entwickelt sich zurück. Ein kaum vorstellbares Faktum, aber leider eine bedauerliche Tatsache.

Ich fuhr noch raus zur Strandbar Borik, weil ich die leise Hoffnung hatte, dass diese vielleicht geöffnet hat. Auch der Blick auf stürmische Wellen kann sehr genussvoll sein. Leider wurde ich enttäuscht.

Dafür konnte ich direkt hinter dem Hotel Aurora ein kleines Photo vom Benz machen.

Manchmal denke ich mir, dass Autophotograph auch ein netter Job gewesen wäre. Oder Autotester. Aber dann wäre ich wohl so versaut für die Automobilität, wie ich es inzwischen für die Frauen bin. 😉

Ich komme nicht umhin die Linie des R129 SL immer mehr zu bewundern. Ganz ehrlich, ich habe ihn mir seinerzeit gekauft, weil ich ein preiswertes V8-Cabriolet mit etwas Power und elektrischem Verdeck suchte. Für 12.900 EUR bekam ich den Japan Reimport mit 48.000 km. Natürlich habe ich im Laufe der Jahre etwas Geld reinstecken müssen. Aber verglichen mit selbst jedem noch so günstigen Kleinwagen war das vermutlich der ultimative Deal meines Lebens. Aus einem billigen Cabriolet wurde ein treuer Kumpan. Aus einer Karre “für die Jungs vom Bosporus” (Originalzitat meiner Schwester seinerzeit nach dem Kauf) ein wertvoller Young- und bald Oldtimer, dem die Leute zunehmend hinterherschauen, weil kaum noch welche davon zu sehen sind. Und Erstserien schon gar nicht.

Ich spottete noch ein amüsantes Kennzeichen …

… und trollte mich nach Hause.

Da musste ich leider feststellen, dass das Internetz ausgefallen war. Ich ging runter zu meiner Nachbarin, um den Router neu zu starten. Der stank aber nur noch, weil er vermutlich durchgebritzelt war. Möglicherweise ist es auch das Netzteil. Wie auch immer, bin gespannt wie schnell sich das Problem lösen lässt. Wir hocken hier immerhin auf einer kleinen Insel. Ansonsten muss ich mir aber wohl keine großen Sorgen machen, da ich 12 GB Datenvolumen bei meinem Tarif habe und das kostenfrei auch im Ausland nutzen kann.

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Ja, der SL hatte die schönste Linie. Danach kam nur noch Zirkus im SL-Bereich. Aber da hatte wohl auch der Designer gewechselt. Aber das ist bei vielen Autos so. Einfach zu viele Details. Kühleinlässe vorne die keine sind, hinten Plastikblenden (nun sogar beim Benz!) die Auspuffrohre suggerieren sollen. Und dann im Grunde für den doppelten Preis wie früher. Gilt jedoch für fast alle Autos. Im Ausland viel günstiger. Mit denen können sie es aber auch nicht machen. So wie mit den Deutschen. Die verschrotten ja drei Jahre alte Mercedes nur weil einer vom Diesel schwadronierte. Diese abartige Leichtgläubigkeit.

Es gibt einige Modelle von Mercedes die gut aussehen. Aber dann kommt wieder so ein Spielmobil. Mit Riesenlogo vorne auf dem Kühlergrill. Das Teil ist ja tellergross. Am besten LED einbauen damit man das Logo auch sieht. Proll, proll.

Und gestern in Hockenheim sind sie bei ihrem 125-jährigen Motorsportjubiläum sang- und klanglos untergangen. Und auch so saudumm. Da ist der tiefergelegte Dackel ersoffen. Leider so nicht beim Jack Russell wie ich mir bei Ihnen als Wunsch vorstellen kann. haha

Z.

Jerko, nach den Katastrophen des Tages hier mal etwas freudiges, was unser aller Herz höher schlagen lässt.
Endlich, endlich ist es ausgesprochen:

“Es gebe erhebliche genetische Unterschiede zwischen Menschen mit verschiedenen Hauttönungen. Und diese Unterschiede erklären angeblich, warum manche Nationen mehr und andere weniger Erfolg haben.
Man spricht heute nicht mehr von “Rassen”, sondern von “Bevölkerungsgruppen”, wahlweise auch von “Kulturen”. Es kommt auf dasselbe hinaus.”

https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus197605819/Genetik-und-Intelligenz-Die-Wiedergeburt-der-Rassentheorien.html

Viele Grüsse,
Max

Umkehrschluss:
Wir sind keine Rassisten, sondern lediglich KULTIVISTEN, welche keine Neger mögen.

OT: Wie mich mein Mustang ins Grab bringen wird

Die kurze Version.
Unsere alte Versicherung, die Groupama, macht ein schriftliches Angebot für Haftpflicht und Kasko. Am nächsten Tag sind wir wieder hin und wollen annehmen. Nun wird die Kasko nicht mehr angeboten, der Chef hätte es nicht erlaubt.

Also zur Generali. Dort macht man für die Kasko ein astronomisches Angebot, Haftpflicht ist aber günstig und kein Problem. Ok, wir wollen das Auto ja endlich ummelden. Unterschrift hier, Unterschrift da, alles ungarisch, man muß halt vertrauen, Bescheinigung für die Zulassungsstelle erhalten.
Zwei Tage später kommt der Vertrag per eMail.
Versicherungssumme im Todesfall: 320 Euro
Bei Invalidität: 320 Euro.
Sachschäden: nicht erkennbar.

Soll das heißen, bei Personenschäden infolge eines Unfalls zahlt die Versicherung maximal 320 Euro?
Wir gehen zur Generali. Auch nach fünfmaligem Fragen, wie hoch wir bei Sach- und Personenschäden denn nun versichert sind, bekomme ich keine Antwort. Ich werde langsam laut, sage, ich fühlte mich getäuscht und betrogen. Die “Dame” zeigt nun auf den ausgedruckten und mitgebrachten Vertrag und bestätigt die genannten Summen. Dann legt sie eine Einverständniserklärung vor, das wir unterschrieben haben. Was da steht? Keine Ahnung, es hat aber offenbar mit der praktischen Nichtversicherung zu tun.

Ein Ausdruck von der Seite der Generali, wo die Summen rund eine und sechs Millionen Euro genannt werden, beeindruckt dieses Weib nicht im geringsten. Ich frage erneut nach der Versicherungssumme, sie hält mir wieder dieses unterschriebene Blatt vor. Ich nehme es, zerreiße es in der Luft, denn was habe ich schon zu verlieren, und sage noch einmal, ich fühlte mich betrogen. Sie schmeißt uns aus dem Laden.

Eine Mail an die EU-Beschwerdestelle ist raus, ebenso an den Ombudsmann in der Landeshauptstadt.

Laut Internet betragen die Mindestsummen etwa eine Million Euro für Sach- und 6 Millionen für Personenschäden. Dort steht auch, das Ungarn diese EU-Vorschrift 2012 anerkannt habe. Ob das stimmt, werde ich bald erfahren.

Vorsicht, liebe Leute, haltet mindestens 100 Meter Abstand von einem orangefarbenen Mustang. Fahre ich euch zum Krüppel, gibt es nur 320 Euro.

Danke, aber die Zürich ist in Ungarn nicht präsent.
Die deutsche Versicherung, bei der ich 35 Jahre war, knüpfte den weiteren Verlauf an den Erstwohnsitz in D.

Und schon regen sich die “Tschörnalisten” der Qualitätspresse auf, dass diese Straftat “instrumentalisiert” wird. Dabei ist kaum zu bestreiten: Wären die Anwesenden ausreichend wachsam gewesen, hätte man unter Umständen Leben retten können. Vorurteile können Leben retten; Racial profiling saves lives. Nur gut das sich jemand gefunden hat, der den “Tatverdächdigen” festhalten konnte. Wäre interessant zu wissen, wer da den Mut hatte; in Frankfurt gibt es auch viele wertvolle Ausländer — wer weiß.

Die Generali hat in der Sache, insbesondere in Doerfern, einen vitriolischen Ruf. Die Filiale in BUD, direct beim Oktogon, scheiss aber in Ordnung zu sein. Ich habe meinen Tempel dort Versichert…hatte aber noch nie einen Schadensfall, also.

Wenn du jemanden suchst, der mit Generali gerne und juristisch gut beeft, Wende dich an Jürgen Schenk in Balatonboglar.

Soll ich Ihnen einen LANCOM rüberschicken ?

Hier liegen, wegen Umstiegs auf VDSL-Vectoring, reichlich 1781A herum.
Will heißen, ADSL2+ mit B/J – Hybrid, der sollte auch in Kroatien laufen.
5 VPN-Lizenzen und es ist sogar ein Voice-Call-Manager dabei.
Ich könnte mich auch von ein, zwei Polycom – IP-Telephonen trennen.