Liebe Leser,
auf Frauen kann ich sogar sehr gut verzichten. Aber auf Autos irgendwie nicht. 🙁 Das Dumme ist nur, dass moderne Autos immer hässlicher werden. Also im Grunde genau anders herum als bei Frauen. Nicht umsonst fährt der wahre Connaisseur alte Autos und beschläft junge Frauen. Der Haken bei den zu alten Autos ist aber der, dass sie oft keine Klimaanlage haben und zu wenig PS. Irgendwann ist man(n) halt verwöhnt.
Nun ja, und dann hat man natürlich auch so seine Erfahrungen im Leben gemacht. BMW haben gerne Probleme mit dem Fahrwerk, Audi ist mir zu pseudosportlich und Jaguar – leider – schick aber ebenfalls untermotorisiert. Wobei man bei 396 PS V8 in einem kompressoraufgeladenen 350er XJR V8 natürlich nicht unbedingt jammern kann. Aber die Erfahrungsberichte, die ich bislang zu dem Auto lesen durfte, haben wenig mit denen z.B. einer W221 S-Klasse gemein. Denn die gilt als “rock solid“. Und sie gefällt mir sogar, zumal sie den Motor meines kleinen Terrorlasters besitzt.
Da kann sich so ein armes Rentlerlein wie ich schon gut drin breit machen. Und das Auto ist ca. so zeitlos wie der W204. Sofern die Qualität ebenso gut ist, wovon ich ausgehe, dann könnte das unter Vernunftsgesichtspunkten sowas wie mein letztes Alltagsauto werden. Jedenfalls wenn ich aus dem C63 nicht mehr gut rauskomme, was aber hoffentlich noch ein paar Jährchen dauern wird.
Aber über was mache ich mir eigentlich Gedanken? Anderen geht es deutlich schlechter als mir.
Die Deutschen erleben einen historischen Wohlstandsverlust.
Nun, ich predige das ja schon seit Längerem. Bloß glauben wollen es mir so einige Doofmichel nicht.
Die Reallöhne in Deutschland erleben einen historischen Absturz. Zugleich sinkt das reale Vermögen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Beschäftige und Unternehmen stecken bei der Lastenverteilung in einem Dilemma. Einen Fehler der Vergangenheit sollten aber dringend vermieden werden.
Was bloß kann dieser Fehler sein? Etwa Lohnsteigerungen um 15%, wie sie z.B. gerade die Postbediensteten ernsthaft fordern. Wie schlimm es tatsächlich ausschaut, das zeigt nachfolgende Graphik.
Schon die Vorjahre schauten nicht besonders gut aus. Und die grüne Pest hat den Großteil ihrer CO2-Terrorpolitik noch gar nicht umgesetzt. Da kommt also noch Einiges auf die Blödmichel zu. Herzlich gelacht habe ich bei folgendem Satz.
Wohlstand ist nichts Statisches. Wohlstand muss ständig neu geschaffen werden.
Ja, und wie gut, dass Deutschland seit 2015 so viele “Wohlstandsschaffende” ins Land gelassen hat. Wenigstens die grünen Zecken-NGOs können sich nicht beklagen. Dummerweise aber schaffen die ca. so viel Wohlstand wie eine Termitenkolonie in einer Holzhaussiedlung.
Was die 15% Lohnsteigerung bei der Post betrifft, so ist selbst der Soze Scholz der Ansicht, dass die nicht darstellbar seien. Und ich wäre der Post auch echt böse, weil meine Aktien bislang noch immer eine ordentliche Rendite abwarfen.
Indessen befinden sich die mehr als 34 Millionen Beschäftigen und die Betriebe in Deutschland gleichermaßen in einem Dilemma – und damit auch die Wirtschaft insgesamt. Auf Dauer können Arbeitnehmer nicht immer Kaufkraft verlieren, sonst treten sie in den Käuferstreik und fallen auch als Kunden aus.
Als Kunden wofür? Für neue Smartphones aus China? Für neue TV-Geräte aus China? Für neue Elektroautos? Natürlich aus China, weil sich ein Arbeitnehmer ein deutsches E-Fahrzeug ohnehin nicht mehr leisten kann. Fakt ist doch, dass die Leute in Deutschland praktisch alle überversorgt sind. Da werden bestens funktionierende Plasma-TV-Geräte zugunsten von LED-TV weggeworfen, selbst wenn sich das Neugerät durch den geringeren Stromverbrauch nicht einmal in den kommenden 15 Jahren rechnet. Auch bei Kühlschränken ist das ein durchaus beliebtes Thema.
Aber lassen Sie mich besser nicht schon wieder von den Rechenkünsten der Deutschen anfangen. Immer wenn ich daran denke, dann hege ich die Vermutung, dass die Mehrzahl nicht einmal mehr den Dreisatz beherrscht. Und wie mir kürzlich ein bekannter Großhändler berichtete musste er seinem Azubi – mit SPD-Abi immerhin – erst mal erklären wie man vom Brutto- auf den Nettopreis kommt. Hoffentlich muss der Trottel niemals eine UStVA abgeben. Aber das ist eher unwahrscheinlich, da seine Motivation so ziemlich gegen NULL gehen soll.
Leider wird es wohl keine Abwrackprämie zugunsten von E-Autos geben, denn Deutschland ist pleite. Und irgendwie meine ich auch feststellen zu können, dass die Preise für exclusive Exoten ordentlich ansteigen. Aber ebenso auch die für gute “Butter und Brot” Autos. Denn ein gut gepflegter VW Golf rostet nicht und schafft auch locker seine 300.000 km. Zumal wenn er nur im Schneckentempo eines E-Mobils bewegt wird. Und viel mehr werden sich die Durchschnittsmichel bald auch nicht mehr leisten können.
Andere dafür umso mehr.
Nominal hatten die Deutschen zwar ungefähr so viel auf dem Konto wie zwölf Monate zuvor, kaufkraftbereinigt (nach Abzug der Inflation) war das Vermögen aber fast neun Prozent niedriger.
Nun ja, das macht auf den ersten Blick nicht viel. 10% lassen sich vergleichsweise leicht auffangen. Und wenn man keine Neuanschaffungen tätigen möchte, dann machen sie sich gar nicht bemerkbar. Jedenfalls wird die Kluft zwischen Nominalvermögen und Realvermögen in Deutschland immer größer.
Und meines Erachtens kann man dagegen nur mit zwei Mitteln anarbeiten. Erstens Wohneigentum erwerben und zweitens günstige aber gute Autos anschaffen. Und ja, es gibt auch noch hübsche Exemplare für recht kleines Geld und einer absehbar guten Ersatzteileversorgung. Dazu dürften natürlich alle Mercedes-Modelle gehören. Aber auch der BMW E36.
Keine Sorge, den fährt heute kein Türke mehr. Denn die können mit Klassikern nichts anfangen. Für mich nach wie vor der schönste BMW 3er aller Zeiten. Ich hatte selbst mal einen 323i Touring in dunkelgrün als Firmenwagen.
Ja, sie sind selten geworden. Aber es gibt sie noch. Z.B. diesen Spanienreimport mit 148.000 km für knappe 9.000 EUR.
Den Fahrersitz lässt man ein wenig aufarbeiten und schon hat man ein wunderschönes Fahrzeug, mit dem man sich in dem absolut originalen Zustand selbst heute noch in jedem 5***** Hotel blicken lassen kann. Denn nicht wenige der dort logierenden Gäste haben genau sowas zu ihren Jugendzeiten mal besessen.
Von Opel, Ford, Fiat, Alfa usw. würde ich die Finger lassen. Alfa kann morgen schon Geschichte sein und Ford wird seine Werke in Europa voraussichtlich bald schließen. Opel war … ja was eigentlich? Der verzweifelte Versuch Deutschland billig zu mobilisieren. Andererseits bin ich ein paar Mal den Ascona B eines entfernten Bekannten gefahren und empfand die Schaltung ein wenig ähnlich der meines Bertone 2000 GTV. Wenn der Ascona bloß nicht so hässlich gewesen wäre. Aber er war halt eher als preiswerte Familienkutsche gedacht. Wie auch immer, inzwischen haben sie Opel komplett totgeritten und die Ersatzteilversorgung ist mehr als lausig.
Da bleibt nicht mehr viel, werden Sie jetzt vermutlich denken. Doch, nämlich Volvo! Und da natürlich ganz besonders der 850er.
Das “Raumschiff” der gehobenen Mittelklasse schlechthin!
Wäre ich nicht schon allerbestens versorgt, ich wäre bereits auf dem Weg zum Verkäufer. 226 T-5 PS, 91.300 km und lächerliche 9.990 EUR. Pardon, aber wer ist denn da noch so bescheuert und kauft sich eine E-Karre?
Nun ja, wir ahnen es vermutlich bereits in trauter Gemeinsamkeit. Ich jedenfalls habe ihn vorsichtshalber mal geparkt und dafür meinen heiß geliebten Maserati QP IV für 16K EUR entfernt.
Ich finde ihn nach wie vor bildschön. Und mehr als erhaltenswert. Aber er passt dann doch nicht so ganz in die Runde, zumal es zuletzt nicht einmal mehr neue Frontscheiben dafür gab. 2017 sollte die jedenfalls noch um die 5.000 EUR kosten.
Aber selbst die Hälfte wäre schon frech und vor allem der leidige Ärger mit der Ersatzteilbeschaffung. Wer möchte sich das denn wirklich gerne antun? Beim Benz, BMW oder Volvo fährt man im Zweifelsfalle sogar noch beim nächsten Autoverwerter vorbei.
Ach ja, und da wäre dann noch die “heimliche S-Klasse“, der Lexus LS 400. Der wohl beste “Toyota” aller Zeiten. Ein seidenweicher und ewig haltbarer V8 mit 245 PS. Aktuell mit 78.700 km für lächerliche 10.000 EUR zu haben. Volle Hütte bis zum Anschlag hat das Teil ohnehin.
Das Ding hat sich in den USA wie geschnitten Brot mit kostenfrei Butter darauf verkauft. Wir sind 1991 mit unserem Leih-Cadillac …
… durch Beverly Hill gecruised und die Lexus LS 400 standen bei zig Stars vor deren bescheidenen Hütten. Die hatten dort seinerzeit durchaus das Image einer S-Klasse.
In den USA kostete der Wagen 38.000 US$ – ein BMW 7er dagegen 55.000 US$, eine Mercedes-Benz S-Klasse 63.000 US$. Das führte in jener Zeit zu hohen Verlusten bei Zulassungszahlen und Umsätzen dieser beiden Hersteller. Um dem üppig ausgestatteten LS 400 gewachsen zu sein, sah sich Mercedes-Benz gezwungen, kurz vor ihrer Vorstellung im Jahr 1991 noch Verbesserungen an der neuen S-Klasse vorzunehmen. Das führte zu einer Kostenüberschreitung, und der Daimler-Benz-Chefentwickler Wolfgang Peter wurde entlassen. (Wikipedia)
Ich habe das Autochen jedenfalls auch geparkt. Denn ich würde da jederzeit zugreifen.
Brauche ich Status? Nein! Ich will Comfort und ausreichende Fahrleistungen. Gut, da liegt meine Messlatte natürlich etwas höher. Aber 250 km/h erreichte der Lexus LS 400 auch. Ich bin jedenfalls gespannt wie sich die oben aufgeführten Autos in den kommenden Jahren preislich so entwickeln werden. Man kann sie alle problemlos draußen stehen lassen – den BMW vielleicht besser nicht in der prallen Sonne – und die Ersatzteilversorgung scheint gesichert. Bis auf den S63 liegen sie alle im Portokassenbereich und bieten extrem viel Auto fürs Geld.
So würde ich jedenfalls die Geldentwertung abfedern, anstatt wie das Häschen panisch vor der Inflationsschlange zu sitzen und mir die Frage zu stellen wie ich mir bloß bald die Elektrokarre leisten kann. Mein Favorit wäre übrigens der Volvo. Ich habe ihn meinem Vater seinerzeit neu als Limousine empfohlen und er war damit überaus glücklich. Aber leider ist mein Vater in automobilen Dingen nicht besonders clever, weshalb er das an sich perfekte Auto wegen eines Schadens an der Klimaanlage und des Fahrzeugzeitwertes nicht mehr reparieren ließ. Er empfand es als sinnvoller einen schnöden Audi A4 2.0 zu kaufen.
Heute besäße er mit dem 850 (ab 1991) einen Oldtimer, könnte sich über lächerlich geringe Steuern und Versicherung kaputtlachen, und zudem wäre die dunkelgraue Limousine auch noch ein echter Hingucker.
Genau so schaute er aus, incl. der Felgen. Und nun verraten Sie mir bitte was an irgendeinem Audi A4 danach je attraktiver war…
Ganz ehrlich, wenn ich noch länger hier mein beschauliches Inselleben führe, dann kaufe ich mir vielleicht echt noch so einen ollen Trümmer, fahre damit durchs Land und verjuxe mein eingespartes Geld in den vielen schönen Hotels und Restaurants. OK, vermutlich eher nicht, weil der C63 ja kein Brot mehr frisst. Ja nicht einmal mehr Öl. Aber ab und an hätte ich halt doch gerne mal wieder so ein “neues” Fahrerlebnis mit einem der “realen” Autos aus einer Zeit, als jede Marke noch ihre Eigenarten besaß und man die einzelnen Hersteller noch an ihren Schaltgetrieben unterscheiden konnte.
Vielleicht bauen die E-Hersteller “eigenständige” Sounds in ihre Schrottmühlen. Ach, geht ja schon 🤣
Dreh halt ne Runde mit dem Leo an der Ostfront 😁
Das ist ein Selbstmordkommando. Ich bin doch nicht bescheuert!
Jeder 7. in Schwuppertal bezieht Grundsicherung. 80% von Dehnen habe keinen Schulabschluss(!) / Ausbildung. Jetzt verstehe ich, warum du dich in die Einöde zurückgezogen hast.
Der alte Volvo ist geil. Würde mir die Seiten mit Holzdekor folieren lassen. Gibt es noch die einhundertjährige Durchrostungsgarantie?
Wuppertal die komplette Talachse entlang ist Ghetto. Die Innenstadt ebenfalls. Zum Einkaufen fährt man nach Ddorf. Glücklicherweise bleiben die Kanacken unter sich.
Der 850 T5 Kombi in bordeaux manuell hat mir 6 Jahre lang treu gedient. Wie Ritter Sport: quadratisch, praktisch, gut (plus schnell und elegant). Gekauft mit 50 Tkm, verkauft mit 400 Tkm, technisch ok, kein Ölverbrauch, an meinen polnischen Monteur.
2 Jahre später kurvte der Wagen mit KM Stand 170 Tkm (!) immer noch glücklich und zufrieden durch Krakau.
Hier ein Link zum LS400, Scotty Kilmer, ein Orginal
https://www.youtube.com/watch?v=ouT-wkMeTa0
Schönes Video. Ist zwar schon das neuere Modell, welches mir nicht ganz so gut gefällt, aber unter Qualitätsgesichtspunkten ein fabelhaftes Auto. Kein Wunder, dass Lexus in den USA 2020 nur ein paar Autos vor Mercedes lag, und damit an Nummer Zwei hinter BMW. Die aber – ebenso wie Mercedes – auch deutlich kleinere Modelle in den USA anbieten als Lexus.
Ich weiß schon, warum ich nie einem Polen ein Auto abkaufen würde 😉 Aber der T-5 war seinerzeit schon ein flottes Wägelchen. Das waren noch die Zeiten als die absolute Speerspitze der Audi/Porsche RS2 und S2 darstellten. Heute sind die Hersteller ja komplett durchgedreht, siehe allein die 520 PS meines ollen Lastesels. Und die neuen BMW 4rer kommen schon mit deutlich über 600 PS. Na ja, 300 km/h sind eben die neuen 250 km/h.
“Ach ja, und da wäre dann noch die “heimliche S-Klasse“, der Lexus LS 400. Der wohl beste “Toyota” aller Zeiten…”
Der LS 400 wurde in Japan als Toyota Celsior auf den Markt gebracht. Ein absolut erhaltungswürdiger Klassiker, in Doofland maßlos unterschätzt, der bezüglich der hervorragenden Produktqualität und des sagenhaft laufruhigen Yamaha-V8 zweifellos Kultstatus besitzt. https://www.youtube.com/watch?v=GRPlS971dJY
Leider fehlt mir der Platz. ☹️
Und ich bin leider zu g̶̶e̶̶i̶̶z̶̶i̶̶g̶ vernünftig für dieses ingenieurstechnische Meisterwerk…😢
Mal schauen was nach dem C63 passieren wird. Noch ist er ja mit 140.000 ein junger Hüpfer. Aber so ein dunkler LS400 mit schwarzem Leder ist schon lecker. Und in 10 Jahren wird man da auch ganz sicher anders draufschauen als auf einen W140.