Liebe Leser,
ich bin bekanntlich 13-Punkte-Strafrechtler (Wahlfachgruppe). Studiert an der WWU Münster, examiniert vor der Kaderschmiede der deutschen Justiz, dem OLG Hamm. Und deshalb erlaube ich mir einmal ganz frei von Emotionen zu dem jüngsten Urteil des LG Berlin Stellung zu beziehen.
Wie Sie wissen besitze ich ein recht üppig motorisiertes Gefährt und vermag von daher ganz gut einzuschätzen mit welcher Vehemenz so etwas nach vorne geht und wie schnell 170 km/h damit erreicht sind (konkret in ca. 10 Sekunden). Das 510 PS starke W205 C63 AMG T-Model S erreicht die 200 km/h in 12,7 Sekunden (https://www.autobild.de/bilder/0-200-km-h—die-40-besten-sprinter-5223217.html#bild38). Mit 520 PS und unbekanntem Drehmoment habe ich es noch nicht selbst ausgemessen, dürfte aber in etwa gleich liegen
Wie lang aber 10 Sekunden sind, das können Sie hier ermitteln: https://www.timeanddate.de/stoppuhr/.
In meinen Augen eine halbe Ewigkeit. 😉
Realiter ist das aber bestialisch schnell.
Nun bin ich auch ein passionierter Schnellfahrer, trotzdem mir mein Leben sehr lieb ist. Vielleicht einer der Gründe, warum ich in der freien Wildbahn der Autobahn so lange zu Überleben im Stande war. Und das bei seinerzeitigen Fahrleistungen von locker 60.000 km pro Jahr.
Ich möchte es mal so ausdrücken, ich fahre sehr vorausschauend und rechne immer mit den Fehlern der Anderen, die halt eben das enorme Beschleunigungsvermögen nicht einzuschätzen wissen. Keinesfalls aber habe ich Verständnis für zwei Turkaraber, die sich in Berlin mit vermutlich geliehenen oder geleasten Autos wohl ca. meiner PS-Klasse auf dem Ku´damm ein Rennen geliefert haben. Sie dürfen getrost davon ausgehen, dass solche Halbaffen das nicht bloß einmal auch mit mir versucht haben, nachdem sie die armdicken Auspuffrohre meines kleinen Lasteselchens erblickten.
Natürlich beteilige ich mich nicht an so etwas. Warum sich strafbar machen und wofür? Dass ich Ali gezeigt habe, dass er mit seinen serienmäßigen 487 PS nicht gegen mich anprollen kann? Was brächte mir das, außer, dass ich noch früher als sonst einen neuen Satz Hinterreifen bräuchte.
Ich verurteile Raserei zutiefst, sobald dabei jemand anders als man selbst umkommen kann. Wenn ich gegen einen Baum knalle, dann ist das allerdings meine rein private Angelegenheit. Ganz nebenbei rase ich auch nicht wenn ich Leute im Auto sitzen habe. Bei 220-230 km/h ist dann für gewöhnlich auf der Autobahn Schluss. Nun, die beiden Testosteronjünger aus Berlin sehen das offenbar deutlich anders, aber die dürften in etwa den IQ einer Stubenfliege haben, das darf man bei dem Urteil – leider – auch nicht vergessen.
Mord unterscheidet sich von allen anderen Tötungsdelikten durch die sog. “objektiven Mordmerkmale“. Als Vorsatz reicht “billigendes Inkaufnehmen” des Todes einer Person aus.
Mörder ist, wer
aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet.
Das Auto als gemeingefährliches Mittel zu qualifizieren dürfte wohl abzulehnen sein, da damit typischerweise größere Giftmengen, Raketen, Bomben und andere für mehr als einen sehr begrenzten Personenkreis gefährliche Mittel gemeint sind. Das Gericht bejahte aber auch die Heimtücke. Das ist der Zustand der Wehr- und Arglosigkeit, welcher aber z.B. bei Kleinkindern regelmäßig verneint wird, weil die ja noch nicht einmal wissen wann sie Pipi oder Kaka machen müssen, geschweige denn wo ihr Töpfchen überhaupt steht.
Und so ähnlich verhielt es sich wohl auch mit dem plattgefahrenen Rentner, der vermutlich eher damit gerechnet hätte, dass ihm der sprichwörtliche Himmel auf den Kopf fällt, als dass er von einem irren Raser niedergestreckt wird. Zudem müssen Sie als potentieller Mörder den Zustand der Wehr- und Arglosigkeit auch in einer gewissen Weise zumindest ausnutzen, z.B. indem Sie die Person zuvor absichtlich in Sicherheit wiegten. Das sehe ich hier indes nicht.
Die “Wehrlosigkeit” i.S.d. “Heimtücke” setzt weiterhin auch eine ansonsten zumindest ansatzweise vorhandene Wehrhaftigkeit voraus. Und genau deshalb werden Tötungen an Kleinkindern, Komapatienten usw. für gewöhnlich mangels auch nur potentieller Wehrhaftigkeit der Opfer eben NICHT als “heimtückische” Tötungen – und damit als Morde – qualifiziert.
Sie erahnen vielleicht anhand meiner sorgfältigen Wortwahl bereits, dass ich das Ding hier nicht gerade auf die leichte juristische Schulter nehme.
Bleibt also m.E. nur das “Auffangmerkmal” des niedrigen Beweggrundes, welches man hier bejahen könnte, weil die Befriedigung des Geschwindigkeitsrausches der des Geschlechtstriebs nicht unähnlich ist. Für manche ist Rasen halt noch geiler als Ficken, was wohl kaum einer besser nachvollziehen kann als ich. Den AMG fahre ich jetzt schon seit 2014 mit allergrößtem Vergnügen und kann mir einfach kein besseres Auto vorstellen. Die billige Anwaltsbitch hatte ich trotz aller aufpreispflichtigen Prostituiertenpraktiken hingegen schon nach wenigen Monaten ziemlich satt. Ok, ein- zweimal die Woche bürsten war ok. Aber am Ende den Stress doch nicht wirklich wert. Für niedere Beweggründe spricht zudem, dass die Habgier ein Mordmerkmal ist, also jede Tötung zur Befriedigung von gesellschaftlich nicht akzeptierten Trieben an sich grundsätzlich als Mordmerkmal in Betracht kommt.
Geschenkt, diese Klippe hätten wir also überwunden bzw. umschifft!
Aber – und jetzt gehen Sie bitte einmal sehr tief in sich – könnten Sie einen Menschen umbringen? Ich könnte es, aber nur in Notwehr oder über einen gedungenen Mörder, wenn mir das Leben eines anderen Menschen egal wäre, weil er mir schlimme Dinge angetan hat. Und trotzdem hoffe ich, dass es nie soweit kommt, weil Mord/Totschlag natürlich eine schwere Konsequenz zur Folge hat. Ganz unabhängig davon, ob ich Gewissensbisse ob des ausgelöschten Lebens hätte (ich hätte sie nicht).
Den Tod eines anderen Menschen billigend in Kauf zu nehmen bedeutet nicht, dass einem das Leben eines anderen Menschen schlicht egal ist. Es bedeutet, dass man sich über die mögliche Todesfolge schon recht konkrete Gedanken gemacht haben muss, dann aber beschloss, dass man das Risiko eben doch eingeht. Da wo man überhaupt nicht darüber nachgedacht hat, müsste der sog. Dolus Eventualis ergo streng genommen ausscheiden.
Typisches Beispiel für Dolus Eventualis ist die schwere Strangulation eines Menschen, den Sie gar nicht unbedingt töten wollten, sondern vielleicht nur mal so richtig in Todesangst versetzen, bis er buchstäblich aus dem allerletzten Loch röchelt, um ihn alsdann wieder zu erlösen. Geht der dann aber hops, sind Sie eben trotzdem Mörder, sogar selbst dann, wenn der Strangulierte gar nicht erstickt, sondern wegen eines Herzinfarktes verstirbt. Denn auch der ist die typische mögliche Folge einer extremen Stresssituation und wurde damit ebenso billigend in Kauf genommen.
Wobei die Abgrenzung zur Körperverletzung mit Todesfolge hier aber schon extrem schwierig ist. Aber dazu später mehr. Und ich möchte hier ja auch keine Doktorarbeit in Jus schreiben, sondern die Problematik verdeutlichen. Und weshalb ich das Urteil für grundfalsch erachte.
So, und jetzt wird es juristisch richtig fies, denn wären die beiden blöden Affen studierte Leute im Alter von – sagen wir mal – Mitte Vierzig gewesen, dann hätte der Richter es argumentativ vergleichsweise leichter gehabt. Die Intelligenz dieser Leute hätte es u.U. gar nicht anders zugelassen, als dass sie die eventuellen Folgen ihres Handelns im Vorhinein überdacht haben müss(t)en. Andererseits, auch Frau Margot Käßmann wurde schon blau am Steuer erwischt.
Was wäre der wohl passiert, wenn die jemanden mit überhöhter Geschwindigkeit platt gefahren hätte?!
Egal! Alles graue Theorie. Hätten jedenfalls zwei Schimpansen – wie möglicherweise doch in Berlin – am Steuer gesessen, so hätte das Gericht zwingend auf Schuldunfähigkeit entscheiden müssen.
Das Recht ist nicht unbedingt immer auch gerecht, weshalb die Dummen oft billiger davon kommen, als die Intelligenz (außer natürlich es handelt sich um Politiker usw.). Denn Letzteren wird häufiger ein schwererer Schuldvorwurf gemacht, derweil der Dummkopf ja nur seine viehischen Triebe ausleben wollte, er steht dem instinktgetriebenen Tier schließlich näher als dem Menschen. Und wenn dann so ein Tschetschene seiner Frau au offener Straße den Hals durchschneidet – weil er dachte sie betrügt ihn – dann gibt das eine deutlich mildere Strafe als würde ich die Frau Fachanwältin für Popalverkehr umlegen (lassen). Denn der Tschetschene handelte ja zumindest teilweise in einer hoch emotionalisierten Problemlage, nahezu beinahe im Affekt, derweil ich eiskalt einen Killer engangieren würde, einfach damit der mir die Alte in Stücken auf die Insel liefert, wo ich sie dann genüsslich an die Fische verfüttern würde.
Der Tschetschene wäre also einfach nur ein primitiver Gewalttäter, wohingegen man mich wie Hannibal Lecter bestrafen würde. Fänden Sie das gerecht?
Das Problem ist die äußerst schwache Argumentation des LG Berlin.
Als die Männer in die Unfallkreuzung hineinfuhren, hatten sie nach Feststellung des Landgerichts keine Möglichkeit mehr, den Unfall zu verhindern. Diesen Zeitpunkt erachtete der BGH allerdings als zu spät, um noch aktiv einen Vorsatz zu fassen. Er hob das Urteil auf und ordnete eine neue Verhandlung vor dem Landgericht an.
Natürlich hat man bei 170 km/h keine Chance mehr einen Unfall zu verhindern. Aber hat das Gericht vielleicht auch mal überlegt wie lange Autos bei dem Tempo zur Überwindung einer Kreuzung benötigen und wie groß mitten in der Nacht die statistische Wahrscheinlichkeit ist, dass ausgerechnet in diesem Moment ein Auto den offenbar doch recht schwach befahrenen Ku´damm kreuzt?
170.000 Meter pro Stunde. Eine Stunde hat 60 x 60 Sekunden = 3.600 Sekunden. 170.000 Meter durch 3.600 Sekunden macht sagenhafte 47,22 Meter pro Sekunde. D.h. so eine normale Kreuzung ist bei dem Tempo in nicht einmal einer einzigen Sekunde überwunden. Versuchen Sie bitte mal nur eine einzige Sekunde zu stoppen.
Hinzu kommt, dass der Unfall sich an der Kreuzung Tautentzienstraße/Nürnberger Straße ereignete. Und die ist gerade mal 20 Meter breit. Und jetzt versuchen Sie bitte mal die Zeit von unter einer halben Sekunde zu stoppen!
Aber es kommt noch besser. Die exakte Breite des kreuzenden Fahrstreifens liegt bei maximal ca. 6 Meter, mithin sind wir jetzt schon rechnerisch bei unter einer siebtel Sekunde Kollisionszeitspotential. Selbst wenn es zum Zeitpunkt der Kollision aber “nur” 130 km/h gewesen wären, das würde auch keinen relevanten Unterschied hinsichtlich der wenigen Sekundenbruchteile machen.
Ich will hier nichts verniedlichen, aber es gibt Mutproben, die sind weitaus gefährlicher als diese unglaubliche Eselei. Wenn aber die statistische Wahrscheinlichkeit eines Unfalles schon derart gering ist, dann ist kaum davon auszugehen, dass die beiden Idioten überhaupt je mit einer Kollision rechneten. Und nun ist der Ku´damm ja auch recht breit, so dass beide vielleicht davon ausgegangen sind einem in die Kreuzung einfahrenden Auto zumindest ausweichen zu können. Das wäre zwar ein Zeichen von massiver Selbstüberschätzung, aber es sind ja schließlich auch Idioten am Werke gewesen und nicht etwa Profirennfahrer wie Sebastian Vettel. (Verzeihen Sie mir bitte meine Ironie 😉 )
Und vergessen wir hier bitte auch nicht, dass der ach so tolle deutsche Nationalheld Michael Schumacher heute ein debiler Krüppel ist, weil er sich beim Skifahren überschätzte und unbedingt neben der Piste über einen Felsen scheppern musste.
Schauen Sie doch bitte mal wie der Herr Schumacher Ski fährt.
Wie ein kleines Mädchen!
Kann man nicht miteinander vergleichen!? M.E. doch, aber denken wir auch mal an den Fall des Ministerpräsidenten Althaus zurück, der durch absolut regelwidriges Verhalten auf der Piste und aufgrund mangelnder Befähigung auf Skiern eine Italienerin umbrachte. Da hat doch niemand auch nur im Ansatz an eine Anklage wegen Mordes gedacht. Dabei war der Fall durchaus vergleichbar, denn Althaus fuhr unkontrolliert auf eine andere/kreuzende Piste auf und diese dabei auch noch bergauf – also wie ein Geisterfahrer entgegen der Fahrtrichtung -, weil er sich nicht in der Lage sah sein Tempo selbst zu vermindern (https://www.tagesspiegel.de/politik/skiunfall-dieter-althaus-toedlicher-fahrfehler/1439058.html).
Hier sähe ich sogar noch eher einen Eventualvorsatz, denn er hätte sich auch einfach auf seinen Hosenboden setzen können. Schlimmstenfalls hätte er sich dabei selbst ein Bein brechen können, aber dazu war er wohl nicht bereit, so dass die Frau sterben musste.
Im aktuellen Urteil ging die Kammer von einem früher gefassten Tötungsvorsatz aus: Einer der beiden, Marvin N., hatte laut einem Gutachten 90 Meter vor der Kreuzung kurz auf die Bremse gedrückt, sich dann aber anders entschieden und Gas gegeben. Zu diesem Zeitpunkt habe er sich eindeutig dafür entschieden, dass die Leben von anderen sowie das eigene „egal“ seien, führte der Richter aus. Beim zweiten Angeklagten, Hamdi H., sei der Vorsatz wohl schon früher gefasst worden, weil dieser konstant Gas gegeben hatte. (https://www.welt.de/vermischtes/article190861577/Raser-Prozess-in-Berlin-Angeklagte-erneut-wegen-Mordes-verurteilt.html)
Aha, es hängt also inzwischen ganz offenbar nicht mehr vom tatsächlichen Vorsatz ab, sondern davon, ab wann das Gericht meint einen solchen “konstruieren” zu können. Demnach hat der Marvin, ach ist ja vielleicht doch gar kein Türke, seinen Vorsatz beim erneuten Gas geben getroffen, derweil der Hamdi ihn ja schon die ganze Zeit über hatte. Es tut mir wirklich leid, aber ich vermag dieser Logik nicht folgen. Mal schauen, ob der BGH das hinbekommt. Wir erinnern uns:
Als die Männer in die Unfallkreuzung hineinfuhren, hatten sie nach Feststellung des Landgerichts keine Möglichkeit mehr, den Unfall zu verhindern. Diesen Zeitpunkt erachtete der BGH allerdings als zu spät, um noch aktiv einen Vorsatz zu fassen.
Ich bin mal gespannt wie unser “Rechtsstaat” in der erneuten Revision diese Klippe umschiffen will, denn der Zeitpunkt in dem ein ggf. vorhandener Vorsatz gefasst wurde ist also ganz offenbar von erheblicher Bedeutung. Und ebenso, dass der Vorsatz “aktiv” gefasst werden musste. Und das müsste man den beiden Hohlbirnen – bei aller sog. “Freiheit” der richterlichen Beweiswürdigung – zudem auch noch beweisen können, zumal zu deren Gunsten sonst davon auszugehen sein wird, dass sie hofften alles werde doch irgendwie gut gehen. Dies m.E. allein schon deshalb, weil sie ja auch selbst hätten zu Tode kommen können.
Und eine Suizidgefährdung der beiden hat bislang ja wohl noch nie iemand ernsthaft angenommen!
Allein diese Behauptung des LG Berlin, dass ihnen ihr eigenes Leben ebenso egal war, wie das der Anderen, ist nicht haltbar. Und wird letztlich auch durch den Tatausgang belegt. Verstorben ist allein der Rentner. Der verunfallte Pfosten hat den Crash in seinem Geschoss praktisch folgenlos überstanden.
Vielleicht sollte man Rotzbengels keine Autos in die Hand geben, die sozusagen vollgepackt mit Airbags sind. Ich bin noch mit Karren groß geworden, die mich bei einem Unfall selbst zerfetzt hätten, anstatt mich auch nur für 10 Cent zu schützen. Lasst die Jugend mal in Minis auf dem Niveau des Baujahres 1980 herumdüsen. Die schauten so aus:
32 PS, V-max ca. 130 km/h. Passten vorne zwei Typen rein und hinten bis zu vier schlanke Häschen. Konnte man gut von Wuppertal bis nach Düsseldorf oder Köln mit fahren. Nebenbei auch noch ein wenig kiffen. Ziemlich entspannte und sehr schöne Zeit. Aber wir haben halt noch lieber gefickt … 😉
Ansonsten bleibt es nach dem ehernen Rechtsgrundsatz “Im Zweifel für den Angeklagten” dabei, dass es eben doch kein Mord war!
Der vermutlich linke Richter Schertz nutzt ebenso vermutlich den ÖPNV, fährt Fahrrad oder geht gar zu Fuß. Solche Urteile sollten nicht von Menschen gefällt werden, die 130 km/h bereits für schnell halten.
Einer der ganz wenigen brauchbaren Kommentare beim SPIEGEL war der hier:
Zwar gibt es bei der fahrlässigen Tötung nur maximal 5 Jahre, aber wenn das Gesetz bei genauer Auslegung eben keine andere Strafe hergibt, dann kann man nicht einfach Tatbestandsmerkmale bis zum “Geht nicht mehr” verbiegen.
Nulla poena sine lege
Hier hätte man übrigens auch auf Körperverletzung mit Todesfolge erkennen können. Das gäbe dann bis zu 10 Jahren Freiheitsstrafe und wäre m.E. ein astreines Urteil gewesen, da man wohl hinsichtlich einer jeden Körperverletzung absolut blitzsauberen Eventualvorsatz annehmen konnte. Es hätte ja auch jederzeit ein einfacher Fußgänger erfasst werden können. Das wäre sogar deutlich wahrscheinlicher gewesen.
Die Körperverletzung mit Todesfolge ist ein sog. “erfolgsqualifiziertes” Delikt. Hier funktioniert die Sache wie folgt: Wenn was passiert, dann hat man Glück, wenn das Opfer nicht verstirbt. Wenn es das aber doch tut, dann gibt es eben richtig was auf´s Maul. Ist m.E. auch nicht wirklich gerecht, weil die Tat und die individuelle Schuld im Endeffekt gleich sind, und der Täter letztlich wegen einer Tatfolge verurteilt wird, die er selbst gar nicht mehr beeinflussen konnte. Was wäre z.B. wenn der Verletzte an Krankenhauskeimen verstirbt. Wäre das noch objektiv zurechenbar?
Ach und da wären wir schon wieder bei einem weiteren Begriff des Strafrechts, nämlich der “objektiven Zurechenbarkeit“. Sie merken jetzt vielleicht, wie unglaublich komplex das Strafrecht ist. Es ist eigentlich die Königsklasse der Justiz. Bedauerlicherweise betätigen sich dort aber vornehmlich nur noch bestenfalls drittklassige Richter.
Woran das liegt?
Ganz einfach, die Weiber und Schwuchteln an den Strafgerichten haben sich selbst doch noch nie in ihrem Leben mit jemandem geprügelt. Für diese Tucken ist das StGB bloß reine Theorie. Elfenbeinturm, aber dafür halbwegs gut bezahlt. Ich würde vermutlich jeden Strafrichter Deutschlands eigenhändig und ohne besondere Mühe eliminieren können.
Aber wie viele von den Weicheiern eigentlich mich? …
Ich denke es wird Zeit so einige Straftatbestände mal ganz gehörig zu überarbeiten!
Aber bitte nicht mit dem kleinen Hirniheiko!!!
Edited while listening to:
https://www.youtube.com/watch?v=_WqThVvWcsk
Ist übrigens angeblich Andrews liebster Song…
Können Sie Ihre bodenlose Prahlerei nicht etwas mäßigen? Sie sind kein 13 Punkte Strafrechtler, sondern haben lediglich Ihre mündliche Strafrechtsprüfung – in einem ansonsten grottenschlechten Examen – mit überraschenden 13 Punkten abgeschlossen. So weit ich es vetstehe, haben Sie nicht einmal eine Zulassung als Rechtsanwalt sondetn arbeiten als autodidaktischer freischaffender IT-Fuzzi. Wenn Sie nicht ständig dieser orientalisch anmutenden Prahlerei erlägen, wären einige Ihrer Denkansätze durchaus interessant und diskussionswürdig.
Ohne Ihnen nahe treten zu wollen, aber Sie wissen doch wie ein Jura-Studium in (D) abläuft. Die einen büffeln, lernen und schreiben Klausuren ohne Ende. War mir zu blöd. War nach 5 Semestern (Minimum) scheinfrei, ohne dafür irgendwas tun zu müssen. Dann beim Rep (A&S), um nach 7 Semestern das Erste abzulegen. Dann fiel mir ein, dass ich schon mit 24-25 Jahren RA geworden wäre. Also fuhr ich ein paar Jahre LKW und wurde später IT-Dozent u.a. für MS Access. Da ich meinen lieben Eltern aber einen Abschluss schuldig war, setzte ich mich irgendwann auf den Hosenboden, hatte inzwischen aber alles bis hin zu den Essentialia Negotii vergessen und musste mir die Jus anhand der A&S Scripte sowie des z.B. Medicus in nur drei Semestern selbst beibringen. Und so ging ich u.a. ohne eine einzige Probeklausur in mein erstes Staatsexamen, welches so vor mir noch nie einer geschafft hat und nach mir auch nie wieder jemand, wie ich vom JPA Hamm bestätigt bekommen habe.
Jeder Jurist weiß, dass das erste Staatsexamen das fachliche Examen ist und das zweite Staatsexamen sich überwiegend mit rechtlichem Formalismus (Aktenvortrag, Prozessordnungen) usw. beschäftigt. Die Durchfallquote war seinerzeit im ersten Staatsexamen weitaus höher als im zweiten. Bedauerlicherweise kommt man durch das erste Staatsexamen oft mit reiner Auswendiglernerei durch, ohne die Systematik des Rechts wirklich verstanden zu haben. Ich hatte da eine Zweier-Exaministin in der AG, die der Auffassung war, dass ein Eigentumsübergang ohne Besitzübergang nicht möglich sei. Niemand wandte etwas ein. Ich sagte von ganz hinten, da saß ich schon immer am liebsten, nur “vorweggenommenes Besitzkonstitut” und der ausbildende Richter brach in schallendes Gelächter aus.
Selbstverständlich habe ich keine Zulassung als Rechtsanwalt. Erstens wollte ich den scheiß Beruf nie ausüben, weil man damit nur sehr schwer Geld verdienen kann und er für gewöhnlich den Charakter versaut, und zweitens wäre ich als Anwalt nicht seit meinem 45sten Lebensjahr zumindest Teilzeitpensionist. Für was soll ich denn Kammerbeiträge , Versicherung usw. bezahlen? Damit ich früh morgens zum Antragstermin erscheinen muss, um mich später um des Lieschen Müllers Kleinkredit zu streiten oder Karl Arsch bei seinem Verkehrsunfall vertrete? Ich sehe doch womit einige meiner Kunden so über die Runden kommen müssen, von der Fachanwältin für Popalverkehr mal ganz zu schweigen.
Die Sitten in Anwaltsbereich sind doch inzwischen total verroht. Die Richter sitzen in Birkenstocks vor und die Anwälte tragen im Strafverfahren teils keine weißen Kravatten mehr, geschweige denn solche aus feinster Seide. Der Beruf des Anwalts ist doch in der Breite inzwischen etwas für heruntergekommenen Pöbel, der sich aber darauf auch noch etwas einbildet. Schauen Sie sich doch bitte mal die Statistiken zu den Einkünften der Anwälte an. Ich habe wirkliche TOP-Kanzleien betreut und als “IT-Fuzzi” über Jahre hinweg mehr verdient als irgendwelche vermeintlichen Superanwälte in meinem Alter. Ich kannte ja schließlich deren Zahlen.
Nein, tut mir wirklich leid, aber da arbeite ich lieber von zuhause aus, schaue dabei TV und trinke Rotwein. Da muss ich mich nicht mit Schreibkräften herumärgern und auch nicht mit klugscheißernden Kollegen, von denen ohnehin jeder der Tollste sein will, auch so ein krankhafter Ausfluss des Anwaltsjobs. Haben vermutlich alle zu viele US-Anwaltsserien geschaut, wie z.B. die mit klein Porno-Meghan-Markle.
Ihre Conclusio zeugt leider davon, dass Sie mehr Wert auf den Schein als das Sein legen. Ich kann kein guter Jurist sein weil ich angeblich orientalisch prahle und keine Zulassung besitze. Nun, Albert Einstein war meines Wissens nach auch kein Physiker, sondern verließ die Hochschule 1900 mit einem Diplom als Fachlehrer in mathematischer Richtung und landete später beim Patentamt. Ich bedanke mich zwar für das Kompliment hinsichtlich meiner Denkansätze, gebe aber hinsichtlich des Satzbaus zu bedenken, dass dieser zumindest die Diskussionswürdigkeit meiner Denkansätze bereits deshalb ausschließt, weil ich eben ständig dieser orientalisch anmutenden Prahlerei erliege. 😉
Wer selbst schon mal das erste jur. Staatsexamen abgelegt hat, der weiß, dass die schriftliche Vornote von erheblicher Bedeutung für das Ergebnis der mündlichen Prüfung ist. Anhand meiner Prüfungsergebnisse lässt sich sehr gut nachvollziehen, wie die Bereitschaft mich hochzupunkten sozusagen von Prüfungsbereich zu Prüfungsbereich gestiegen ist, bis mir ausgerechnet der Prof., der mir einen Punkt in der Hausarbeit gegeben hatte, die 13 Punkte im Wahlfach, dem letzten Prüfungsbereich gab. Ganz nebenbei bot der Mann mir unten an der Bushaltestelle später auch noch eine Doktorarbeit an. Welche für meinen späteren beruflichen Werdegang natürlich völlig für die Katz gewesen wäre. Es sei denn natürlich ich wäre heute Herr Dr. Richter an irgendeinem Amtsgericht. Denn da zumindest sind die Doktoren noch relativ selten. Da sitzen vornehmlich die, die es nur mit viel Büffeln durch die Examina geschafft haben.
In dem Sinne…
Und jetzt lege ich mich wieder ins Bett, derweil der Anwalt in seinem Büro sitzt und Akten wälzt. 😉
Bundesverfassungsrichter Jerko wär schon lustig gewesen.
Nein, um Gottes Willen. Verfassungsrichter ist ein stinklangweiliger Job. Ich habe Verfassungsrecht und Ö-Recht immer gehasst. Richter am BGH im Strafsenat. Aber das ist inzwischen leider auch schon eine Sache der Politik. Ohne Parteibuch geht da nichts mehr.
Lieber Nemensis
Natürlich ist der Jerko manchmal etwas peinlich: Die hilflose Liebe zu seinen Schrottkarren (in denen sich kein anständiger Türke sehen lassen würde), seinem Hass auf die geile Ex und dass er sich als eigentlich gescheiterte Existenz alter ‘Heldentaten’ rühmt…
Aber: Jerko lebt von seiner Arbeit und ist nicht Transfer-Bezüger wie bald die Mehrheit – schon mal ehrenhaft. Er hat mit seiner Drauflosschimpferei seinen Stil gefunden – wem es zu lange oder zu simpel wird, kann es überspringen. Ausserdem ist keiner gezwungen, hier zu lesen…
Conclusio: Wer sich im Kommentar als Gast so wie sie äussert – ”nicht einmal eine Zulassung als Rechtsanwalt sondetn arbeiten als autodidaktischer freischaffender IT-Fuzzi” hat keinen veritablen Ansatz zur Kritik gefunden, sondern ist – mit Verlaub – ein kleiner Wichser.
Jerko lebt bald nur noch von den Früchten seiner Arbeit. Der Kanackenbenz W201 190 2.5 16V …
… bringt inzwischen stabile 25.000 – 30.000 EUR. Und der SL geht im Moment auch durch die Decke. 🙂 Das gibt einen Haufen Spielgeld oder ich lebe einfach ein paar Jahre davon. Schade eigentlich, dass ich es nicht mit Prostituierten habe. Bei den http://www.termingirls24.de sind gerade wieder ein paar wirklich nette Henderl mit richtig dicken Silikondingern am Start.
Gibt übrigens einen winzigen Blog (2 Beiträge) von einem österreichischen “IT-Fuzzi”: https://itfuzzi.at/.
In seinem letzten Beitrag kritisiert er das österreichische Bildungssystem im Hinblick auf die IT und gelangt zu folgender Conclusio:
Ja, und wenn dann alle irgendwann mal begriffen haben, dass sie sich vollständig von der Cloud abhängig gemacht haben, dann werden sie tagtäglich und für den Rest ihres Leben das Schicksal der ausgenommenen Gans erleiden, derweil der kleine Jerko auf der Insel ein saftiges Filetsteak verdrückt, an die schönen Zeiten in der IT zurückdenkt und nur noch Firmen für teuer Geld berät, die so schlau waren nicht in die Cloud abzuwandern und noch Herren über ihre Daten sind.
Bon Appetit
@POP: geilster Beitrag hier ever 👍😂
Für mich immer noch Muschi-Justiz. Lebenslanges Arbeitslager wäre gerecht gewesen.
Willkommen zurück unter den Kommentatoren. Dachte schon Du hättest Dich mit dem Muschifänger platt gefahren. 😉
Working Poor aber halt anders als man denkt. D.h. die Ausgaben nicht an das höhere Gehalt angepasst.
Prahlen hin, Prahlen her, lieber Herr Nemesis. Das Prozessziel, die beiden wegen Mordes anzuklagen, ist grundweg falsch. Dazu muss ich nicht Jura studiert haben.
Die Intention ist schon klar: Abschreckende Urteile gegen Raser zu generieren. Bin ich dafür. Aber sich als studierter Jurist in eine Nonsensdiskussion zu begeben, dem Fahrer Mordabsicht zu unterstellen, weil dieser ‘Gas gab’, ist debil und schwachsinnig bzw. höhlt den Rechtsgedanken vollkommen aus bzw. 2) stellt diesen ins Absurde. Somit ist der Willkür Tür und Tor geöffnet. Präzedensfälle werden geschaffen die bei anderen Prozessen als Vorgabe dienen werden, was dann schlussendlich das Recht zu einer emotionalen Shitshow degenerieren lässt. Nicht umsonst sagen dann einfachere Gemüter dass man ja den Fahrer gleich an Ort und Stelle erschiessen könnte, was dann ebenso einfache gestricke Polizisten ggf. als Vorgabe betrachten. Womit wir wieder bei der Nazijustiz wären die auch nach dieser Präambel operierte, weil es ja Recht sei andere am Galgen aufzuhängen. Filsinger lässt grüssen bzw. sollte man auch den Gedanken auffassen dass das Recht vergleichbar ist mit einer Armee die nur nach Vorgaben arbeitet, wo sogar der Stuhlgang gesetzlich geregelt ist. Juristen denken selten frei.
Problem deutscher Justiz ist auch die weisungsgebundenheit der Staatsanwälte, ob nun Mini- oder Maxi-Anwalt und dazu die politische Ausrichtung der eigentlich zur Neutralität verpflichteten Richter. Vieles in der Auslegung dieses Richters lässt auf Voreingenommenheit schliessen. Sicherlich zu verstehen doch sollte soviel Selbstkontrolle vorhanden sein dennoch frei davon zu operieren.
Ich bin ja auch nicht dafür dass 14-jährige Vergewaltiger straffrei auf Grund von Strafunmündigkeit den Saal verlassen. Da spielt meine Emotion auch mit. Weiss ich doch genau dass dieser sich fröhlich ins Fäustchen lacht. In den USA landen14-jährige Mörder im Knast, ab Volljährigkeit beim Scharfrichter. Auch sehr obskur. Nur anders obskur. Nein. Ich sehe das konstruktiv: Ein 14-jähriger Vergewaltiger gehört bestraft mit Jugendknast. Danach Erwachsenenknast. Man kann da nicht sagen: Der ist straffrei zu entlassen obwohl das Opfer mit zerrissener Vagina kein Leben mehr leben wird. Da ist die Justiz wirklich dumm wie Brot. In Köln ist einer wegen Totschlag mit 2 Jahren Bewährung rausgelaufen. Richterin spielt die Mutti privat für Flüchtlinge. Shitshow.
Und man kann nicht im Gerichtssaal emotionale Debatten führen oder auf Grund von Gutmenschlichkeit gegen den sachlichen Menschenverstand gehen. Das steht leider nicht in der Arbeitsbeschreibung. Der eine schlägt gewollt einen tot und geht mit Bewährung raus. Der andere soll wegen fahrlässiger Tötung als Mörder in den Bau. Ja was nun??
Fahrlässige Tötung im besonders schweren Fall. Ja. Das billigende Inkaufnehmen ebenso Ja, denn wer mit 180 Sachen durch die Stadt rast muss imgrunde sowas vorwegnehmen. Ob nun vorher bedacht und aus dem Kopf geschlagen oder einfach nur dumm und ahnungslos spielt dabei keine Rolle. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Aber solche Urteile werden auch schon gefällt. Ein Messerstecher der seinen Betreuer mit 6 Messerstichen ermordete konnte auf Notwehr plädieren und gewann. Wo sind wir denn hier?
Es muss ein Ende dieser Situation her. Aber dafür müsste man ein paar neue Gesetze haben damit da Klarheit besteht. Und was ich wirklich nicht ab kann ist die diese Nonsensdebatte in den Medien wo alle nur rumschreien wie 12-jährige Kinder und nichts aber auch gar nichts substantielles zu sagen haben. Wo sich Politiker in die Diskussion einmischen und damit alles kaputtmachen.
Neuseeland bspw. hat von einem Tag auf den anderen die Diktatur eingeführt. Internetkontrolle, Überwachung, Abgabe der Waffen, 10-14 Jahre Gefängnis wenn man verbotene Videos besitzt, anschaut oder verbreitet. Literaturverbote. Verbote von bestimmten Handy-Apps. Und noch anderes mehr.
Oh wie schlimm denkt man. Was ein Saftladen. Aber nun hört man den Grund: Ein Tötungsdelikt an 50 Moslems was auf Video gestreamed wurde.
Das rechtfertigt nun alles. Und schon denkt der simple Michel: Ach. Ja deswegen darf man das jetzt so machen. Wir müssen ja die Rechten besiegen. Also ich melde mich auch gleich beim Blockwart dass ich das Video sah. Määh.
Das Neuseeland nun eine Diktatur ist, wird vollkommen übersehen.
Hier geht es nicht nur um das rasen und den daraus folgenden Todesfall. Hier geht es darum, Präzedenzfälle zu schaffen die dann später für andere Dinge herhalten werden. Dann kommt der nächste Fall und die Gesetze werden weiter verschärft. Bis am Ende auf dem Hof ein Galgen wieder steht bzw. die Polizei wirklich wieder jeden erschiessen darf. Denn man sollte bedenken warum man bittet wenn die Polizei von der Schusswaffe freien Gebrauch machen dürfte. Die Büchse der Pandora wäre auf.
Soviel Denkvermögen, lieber Herr Nemesis, ist das was man von Ihnen mal erwarten könnte, anstatt auf Hr. Usmiani rumzuhacken der zumindest Ahnung hat, weil 13 Punkte im Studium, und zumindest versucht einen Gegenpol zu diesem grassierenden/kindlich-dämlichen Herdenverhalten zu schaffen. Wie er das macht ist seiner Persönlichkeit geschuldet. Die mag zuweilen extravagant erscheinen. Ihre ist es, einfach mal drauf zu prügeln. Und man zieht nicht anfangs das Studium in den Schmutz um danach seinen Ratschlag zu unterbreiten. Keine feine Art.
Machen Sie es mal besser als er. Dann sehen wir weiter.
Z.
Na ja, ich kann Herrn (oder Frau) Nemesis schon etwas verstehen. Ich bin in der Tat ziemlich stolz auf das Examen, weil es ungefähr so etwas war wie: da kommt einer her mit einer Rundenzeit aus einem Formel 1 Simulator und fährt dann plötzlich im echten Rennen alles in Grund und Boden.
Ich habe damals übrigens Jura studiert, weil ich schon immer sehr vielfältig interessiert war und mir dachte, dass Jura zusammen mit IT und Wirtschaftskenntnissen einfach eine gute Basis für jeden späteren Job ist, egal ob z.B. Geschäftsführer, Unternehmensberater oder Auftragsmörder. 😉
Das Problem mit den Juristen heute ist in der Tat das Fehlkonstrukt der weisungsgebundenen StA und den Richtern, die tagtäglich mit denen gemeinsam in der Kantine sitzen. Da fehlt die notwendige Distanz und der Rechtsstaat verkommt zu einer Art juristischen Inzucht. Wenn ich schon sehe wie Pflichtverteidigungen verteilt werden, dann wird mir schlecht. Alles nur noch eine einzige Kungelei.
Dann fehlt den heutigen Juristen auch oft die Moral. Gewinnen um jeden Preis ist wichtiger als alles Andere. Ich hatte als Referendar mal eine Mandantin mit einem Verkehrsunfall. Ich war mir hundertprozentig sicher, dass der Gegner schuld war. Als sich dann im Termin herausstellte, dass die Frau mich belogen hatte, legte ich im Termin mein Mandat nieder. Ich habe damals – ich vertrat meinen Einzelanwalt, als der im Urlaub war – auch Leute nach Hause geschickt, weil ich keine Aussicht auf Erfolg sah, selbst wenn sie rechtsschutzversichert waren. Und als ich den Anwalt verließ, wollte einer seiner größten Mandanten, ein Wuppertaler Taxiunternehmer, zu mir wechseln, sobald ich zugelassen bin. Ich machte ihm sofort klar, dass ich ihn nicht vertreten würde. Lieber verzichte ich auf Geld als unmoralisch zu handeln. Das habe ich wohl von meinem Vater, der ist auch Krebschirurg geblieben, obwohl er als Schönheitschirurg Multimillionär hätte werden können (wobei das ja nicht einmal unmoralisch gewesen wäre).
Früher war Richter mal ein hoch angesehener und ehrenwerter Beruf. Ein guter Bekannter meines Vaters war Richter. Am AG übrigens und Dr. Ein Jurist aus Berufung, der nie etwas anderes werden wollte als Richter. Ein ganz bescheidener, hoch intellektueller und sehr bedächtiger Mann. Zu meiner Studienzeit schon wollten nur diejenigen Richter werden, die es besonders auf die Sicherheit im Job angelegt hatten. Und das waren in der Regel nicht potentielle Leistungsträger, sondern diejenigen, die wussten wie man das meiste Bafög usw. abgreifen kann.
Auf Jura gab es viel zu lange keinen NC. Selbst die Steuerberater sahen immer zu, dass es nicht zu viele von ihnen gibt. Die Anwaltszulassungen erhöhten sich allein zwischen 2002 und 2012 in den Ballungsräumen um 40% (https://www.lto.de/recht/job-karriere/j/statistik-jura-arbeitswelt-zahlen-fakten-juristenschwemme-gehalt-frauenanteil/2/). 2014 arbeiteten in Anwaltskanzleien dreimal so viele Anwälte wie noch 1990. Und der Kuchen ist nicht größer geworden, was natürlich auch auf die Gehälter besonders von angestellten Anwälten geht. Die verdienen inzwischen oft weniger als Facharbeiter.
Quantität geht bekanntlich immer zu Lasten der Qualität. Und im juristischen Bereich ist das leider besonders bedauerlich, weil man dort zunehmend das Gefühl bekommt, dass Urteile gewürfelt werden oder aufgrund von Sympathie/Antipathie ergehen. Auch wird inzwischen straflos vor Gericht gelogen, was streng genommen immer zu einer Anklage wegen (versuchten) Prozessbetruges führen müsste. Auch Zeugenvereidigungen finden so gut wie nicht mehr statt. Da frage ich mich, warum die Erfinder unserer Prozessordnungen die eigentlich erfunden haben. Aber man will die Leute heute ja nicht “in die Strafbarkeit” treiben. Also wird vor Gericht gelogen, dass sich die Balken biegen.
Ich kann wirklich niemandem empfehlen heute noch Jura zu studieren, zumindest nicht dann, wenn er sich einen anständigen Charakter erhalten möchte.
Ein Bundesverfassungsrichterposten wär bei dir wohl gut aufgehoben.
Herzlichen Dank. Aber lieber würde ich in Anatolien Ziegen hüten. Das wäre m.E. noch interessanter.
Das war scheinbar ein Stich ins „Wespennest“.(@Nemesis)
Es ist für den Sohn nie leicht, an den elterlichen Ansprüchen gescheitert zu sein, da wird sich bis ins hohe Alter verzweifelt verkauft und um das „Nicht-Genügen“ eine Weltanschauung gezimmert. Sehr tragisch aber einfach zu unterhaltsam, um betroffen wegzusehen – Ihre verspätete Trotzphase im Bloggerstyle.
Wie heißt es doch so schön:“Wer mit Dreck schmeißt, der verliert an Boden.“
In dem Sinne:“Viel Vergnügen beim freien Fall!“
Scheinbar oder sicherlich? Entscheiden Sie sich mal bevor Sie eine (küchentischpsychologische) Aussage treffen. Vor Gericht wäre diese vom (objektiven) Ausgangspunkt her eine Falschbeschuldigung. Durch das Wort ‘Scheinbar’ entwaffen Sie dies.
Ich kenne Herrn Usmiani nicht persönlich doch scheint es ihm sicherlich Spass zu machen, wacklige Aussagen zu dekonstruieren. Ist auf jeden Fall ein Faible von mir. Hab auf meinem letzten Meeting ein paar Werbeagenturen so zersägt dass der CEO lauthals lachend vom Stuhl fiel und schlussendlich meiner Agenturwahl zustimmte. Sie hätten mal die Gesichter sehen müssen. Wundervoll.
Da kam einer mit einer Space-Shuttle-Werbung. Vollkommen negierend dass dieser bereits zweimal mitsamt Crew in der Erdatomsphäre verstreut und das Gefährt daher aus dem Verkehr gezogen wurde. Meine objektive Meinung als Berater. Aber ich hätte keine Ahnung von Werbeagenturen sagte man mir trotzig. Na klar. Ich kokse aber nur 100% reines Koks frisch von der Farm und keinen mit Ariel gestreckten Dreck. Und mein Whiskey kostet 500 Euro pro Flasche. Nehme ich als Aftershave. Spass beiseite. Ich trinke nicht mehr und Drogen kommen mir nicht in die Birne. Sonst wäre ich Boss einer Partei und flöge mit dem Space-Shuttle zum Eisessen nach Grönland.
Wissen Sie: Wenn Leute nichts können ist es nicht schlimm. Man kann sich (weiter)bilden. Mit Fakten und im Aufbau eines gesunden Menschenverstandes. Ich hab ihn jungen Jahren auch einiges nicht geschafft, sei es durch Prüfungsangst mit extremer Nervösität oder aus einfacher Faulheit. Heute bin ich Beisitzer bei Firmen um Kampagnen zu bewerten. Verdiene gut und muss einfach babbeln. Ich hab meistens recht. Und das gefällt mir sehr. Das hab ich mir durch viele Fehler auch erarbeitet. Denn wenn man keine macht man nichts lernt.
Und rumbabbeln dass Hr. U. angeblich an elterlichen Ansprüchen scheiterte kann ich hier nicht sehen. Sonst wäre er Anwalt. Sonst wäre er Chirurg. Sonst hätte er die Anwältin, trotz totaler Infantilität ihrerseits , weiterhin hofiert und gepampert. Sie reden von Anpassung. Sie sind angepasst. Und verteufeln Individualismus. Den Sie eigentlich gerne selbst hätten.
Machen Sie mal die Stützräder runter und lassen Sie andere ihr Leben so leben wie die es sich vorstellen. Man kann vieles kritisieren. Aber wem nützt es? Ihnen selbst wohl am wenigsten. Kritisieren Sie sich lieber selbst und werden Sie besser. Auch wenn Ihre Messlatte Hr. U. sein sollte.
Papaprobleme?
Zum Grusse!
Z.
Ui, da wird aber einer seinem Nick gerecht. 😉
Das mit den Fehlern hat mir gut gefallen. Dass ich zur DATEV gegangen bin sahen manche als Fehler an, weil ich mir dadurch eine Karriere als Anwalt verbaute. Dass ich sie hier nicht geheiratet habe …
… sahen meine Eltern als Fehler an.
Dass ich mir den TVR S1 …
… statt eines Porsche Boxter gekauft habe, sah mein Vater als Fehler an. Und genau so verhielt es sich mit dem TVR Griffith 430 …
… statt eines Porsche 911.
Mein Wechsel von DATEV zum Systempartner war auch ein Fehler, weil der Job dort nicht so sicher war. Und der Wechsel zu einem Unternehmen, welches wenig später Insolvenz angemeldet hat natürlich ebenfalls.
Eigentlich habe ich haufenweise Fehler im Leben gemacht, aber irgendwie hat mich jeder Fehler ein Stück weiter gebracht. Ich habe gelernt, dass englische Autos viel Spaß machen, aber wenig taugen. Ich weiß, dass eine in der Kiste langweilige Modetante als Partnerin die bessere Wahl ist als eine verlogene Anwaltsschlampe, die dafür bläst und fickt wie der Teufel. Und ja, das tat sie oben im Bild auch, aber sie war die wohl niedlichste, ehrlichste und anständigste Frau, die ich je kennen gelernt habe. Also konnte ich auch schon einen Haken hinter den Punkt “große Liebe” machen.
Nicht geheiratet zu haben wird sich vielleicht eines Tages als Fehler herausstellen. Wobei ich nicht denke, dass ich mich lieber mit einer alten, faltigen Frau mit kurzen Haaren anschweige, als mit meinem Kumpel im Brauhaus zu sitzen und über die Solo-Schrumpelhühner an den Nachbartischen abzulästern. Keine Kinder bekommen zu haben ist ja noch nicht endgültig der Fall, wäre aber auch kein Problem, weil ich mit denen einfach wenig bis nichts anfangen kann. Wäre mir im Moment auch zu viel Verantwortung. Aber mal schauen was sich auf der Insel so ergibt. Spätestens wenn ich mein Bauvorhaben da hinter mir habe, kann es mir egal sein, ob ich mich da mit irgendwelchen Weibern streite, wenn ich auf sie keine Lust mehr habe.
@Aidos. Sollten Sie mich gemeint haben: Die Ansprüche meiner Eltern an mich waren mir schon immer völlig egal. Mein Vater versprach mir im Ernst mal einen Porsche wenn ich einen Einserschnitt nach Hause bringe. Hätte ich wirklich schaffen können. Aber blaumachen und Billiard spielen waren mir wichtiger und mit einem Fiat Uno war ich auch gut bedient.
Schauen Sie, mein Vater ist nach einem harten Leben voller überaus verantwortungsvoller Arbeit mit 63 in Rente gegangen und heute ein alter Mann, der so gut wie nichts vom Leben gehabt hat. Zumindest nicht, wenn ich es an meinen Maßstäben messe. Er war immer vernünftig, fuhr nie Sportwagen und 170 PS waren das höchste der Gefühle. Er war mal in China, auf Bali und in Ägypten. Das war es aber auch. Er wollte eigentlich mit seinem Boot Kroatien erkunden, aber dann kamen die Enkelinnen dazwischen. Gaaanz toll für einen Mann neben einer alten, kindergeilen Übergroßmutter wie meiner Mutter dahinvegetieren zu müssen, statt zu reisen und seine Rente genießen zu können. Aber man kann sich alles irgendwie schön reden.
Ich fahre morgen früh nach Hochgurgl in den Skiurlaub und werde danach einen werten Leser (Professor) besuchen. Dann werde ich mich noch ca. 2 Wochen um private Angelegenheiten kümmern (u.a. Rechnungen schreiben, Sachen zum Anwalt geben) und dann geht es für den Rest des Jahres auf die Insel. Meinen “Unterhalt” habe ich mir schon auf mein kroatisches Konto überwiesen. Tut mir leid, aber irgendwie vermag ich mein Leben wirklich nicht als gescheitert anzusehen. Und ich werde dieses Jahr erst 49, habe noch volles Haar, bin rank, schlank und vor allem kerngesund.
Mein größtes Problem im Moment ist, dass ich nicht den AMG und den SL zusammen auf den Inselparkplatz drauf bekomme, so dass ich überlege den SL gegen ein Fiat 500 595 Cabrio auszutauschen. Ich brauche kommendes Jahr ohnehin einen neuen Firmenwagen. Da bietet sich das eigentlich an. Und den AMG einzutauschen, das wäre einfach zu schade. Wenn ich das eines Tages mache, dann gegen so etwas. Man will sich ja PS-technisch schließlich nicht verschlechtern.
Da passen notfalls noch ein hübsches Inselfrauchen und zwei Paar Skier rein. Wird aber erst in ein paar Jahren der Fall sein, falls sich auf der Insel was findet das Ski fahren kann. Wenn Sie immer artig mitlesen werden Sie es vielleicht noch erleben. Bis dahin drücken Sie mir bitte die Daumen, dass Ferrari in Kroatien wenigstens eine Dependance eröffnet. Verona ist mir einfach zu weit weg und in Triest gibt es wider Erwarten keine. 🙁
Ich wünschte alle Menschen hätten so wenig Probleme wie ich, vor allem aber meine eigenen Eltern.
Ich gönne den Rasern, hier ist das Wort wirklich mal berechtigt, durchaus die Strafe für Mord, doch selbst als juristischer Laie dachte ich sofort, verlangt die Bewertung Mord nicht die Planung der Tat?
Wir hatten bei Bremen den fall, wo ein Nichtdeutscher ankündigte, bald einen Deutschen zu töten. Es dauerte keine 24 Stunden, da war ein junger Deutscher tot. Vor Gericht kam diese Ankündigung zur Sprache, wurde vom Richter aber als Prahlerei abgetan, die nicht ernst gemeint gewesen sei. Ich hätte hier Mord angenommen.
Und jetzt bin ich gespannt, ob mein Kommentar durchkommt. Gestern habe ich viermal meinen Senf dazugegeben und bin nicht durchgekommen. Werter Blogmaster, habe ich Sie verärgert? Dann bitte ich um einen kleinen Hinweis, damit ich daraus lernen kann.
Hallo Herr Schulz,
welchen Kommentar habe ich denn nicht freigegeben? Ich gebe jeden Kommentar frei, selbst wenn er mir nicht gefällt. Habe gerade den Spamordner und den Papierkorb durchgeschaut, da ist nichts von Ihnen drin. Aber bitte verwechseln Sie mich nicht mit WELT. Da wird eifrig zensiert. Ich habe Ihnen meiner Erinnerung nach sogar auf jeden Kommentar geantwortet.
Ich hätte den Jungs die derzeit maximalen 10 Jahre gegeben. Es gibt in meinen Augen doch noch einen Unterschied zwischen einer noch so großen Idiotie und der bewussten Tötung eines Menschen. Man sollte aber den Strafrahmen erhöhen, wobei ja künftig 10 Jahre wegen Raserei und nochmal 10 Jahre wegen Körperverletzung mit Todesfolge möglich wären. Da würde eine Gesamtstrafe gebildet, welche bei 15 Jahren rauskommen würde.
Was mich an dem Fall stört ist die scheinbare Uneinsichtigkeit dieser beiden Dummköpfe. Und da wären mir die 10 Jahre zu wenig. Die scheinen nicht zu begreifen, dass sie ein Menschenleben auf dem Kerbholz haben. Was für verrohte Arschlöcher müssen das sein. Das ist leider das Ergebnis von turkarabischer und Zigeunererziehung. Egoismus pur und nur die eigene Familie besitzt einen Wert.
Sehr geehrter Herr Usmiani,
ich muß mich wohl entschuldigen und korrigieren. Zwei meiner Kommentare von gestern stehen inzwischen da. Was ist denn bloß passiert? Ich habe vorhin den Browser geöffnet und die gestrige Sitzung wieder hergestellt mit Ihren Themen. Kein Kommentar von mir. Dann habe ich gerade noch einmal Seite für Seite aufgerufen, zwei sind da. Woran mag das liegen? Mein Computer, der Browser, die Verbindung ins Internet? Ich lebe ja im Ausland, gar nicht weit weg von Kroatien. Holpert es deswegen?
Bitte nichts für ungut, ich glaube Ihnen, daß Sie nicht zensieren.
PS. Da Sie die WELT ansprechen, da blogge ich nicht mehr. Meine Quote fiel unter 10 Prozent, das ist lächerlich. Focus ist besser, da komme ich auf 90 %.
Vielen Dank für Ihren Fleiß, immer zu antworten.
Als ich kann mir nicht vorstellen, dass es am Internet liegt, tippe eher auf den Browsercache, so dass die Seite nicht neu geladen wurde.
WELT hat mir schon drei Konten gesperrt. Da wird nach nicht erkennbaren Kriterien moderiert. Außerdem wird da absolut nicht nach der Qualität der Kommentare gegangen, sonst wären da nicht so viele dabei, die nicht nur inhaltlicher, sondern auch orthographischer Müll sind. Viele Grüße an den schönen See. 😉
Wäre es Karma die Dame heiraten zu sollen, wären Sie verheiratet, hätten Kinder mit ihr und ein Haus. Und vielleicht nach einiger Zeit sässen Sie vor der Tür. Ein Bekannter von mir baute sein Haus selbst und musste es verkaufen weil er sich nach 16 Jahren auf Grund von Ehebruch von ihr trennte. Musste ihr die Hälfte des Kredits den beide zusammen aufnahmen wieder zurückzahlen. Ein anderer baute ebenso ein Haus und wohnt nun abseits. Der andere hatte eine Ex-Freundin die ihn in Erinnerung an gute Zeiten ordentlich durch- und danach ausnahm wie eine Weihnachtsgans (Kind, Unterhalt, Gerichtsvollzieher, Lohnpfändung). Es gibt auch schöne Momente: Ein Freund von mir hat nun die erste richtige Freundin die nicht nur Sex haben will sondern auch so eine gute Freundin für ihn ist. Er ist happy und hat Job und Nebenjob in der Freizeit. Sehe ihn aber kaum noch. Immer das gleiche wenn die Männer verzaubert sind.
Mir ist das heute als freier Mann alles zu anstrengend. Wenn eine nicht zu mir passt renn ich ihr nicht hinterher. Die Fehler machte ich früher weil mein Urtrieb zu hart ausgeprägt war (Geilheit, Beschützerinstinkt etc.). Wir sind doch auch nur Tiere die sich fortpflanzen müssen. Das Programm ist leider nicht abschaltbar. Frauen folgen einem anderen Instinkt. So viele Männer wie möglich = viel Unterschied. Sicherlich lassen sich die meisten von der Gesellschaftsregel Heirat einfangen, fremdgehen tun sie aber doch, wenn auch zumindest im Kopf. So wie meine Schweizer Bekanntschaft. Aber darüber redeten wir und waren uns einig dass wir uns gegenseitig toll finden und es zumindest freundschaftlich treiben, sprich Gefallen am Miteinander haben anstatt uns durch Sex alles kaputt zu machen. Sowas ist sehr befreiend. Ich kann mich geben wie ich bin. Denn sie macht mich zu dem was ich wirklich bin. Es fühlt sich leicht wie Luft an. Der alte Knacker mit der tollen Doktor-Biene. Und die Tochter findet mich auch gut. Ich wäre viel klüger als ihr Freund. So jung. So manipulierbar. Hach. Und extrem scharf. Gottseidank. Hätte keine Lust ein fettes Walross anzuschauen.
Richtig dumme Fehler sind in meinen Augen bspw. solche wo man sein Leben mit Alkohol in den Abgrund treibt wie ich mal bei jemanden sah der ein gut gehendes Geschäft betrieb und dann als Alkholleiche hinter dem Tresen auf dem Boden lag. Er wurde in eine Entziehung gesteckt und starb danach an Krebs. Das ist sehr tragisch. Aber auch dumm denn Alkohol ist für mich heute eine der schlimmsten Drogen geworden. Und das sagt einer der 30 Jahre lang regelmässig trank und es für vollkommen normal hielt unnormal zu sein bzw. dann anfing sich selbst auch noch zu hinterfragen obwohl eigentlich alles OK war. Dann auch Probleme mit dem Verdauungstrakt. Tja, irgendwann macht dieser das alles nicht mehr mit. Und meine Leber dann auch nicht mehr.
Dahingehend aufgehört und habe heute viel mehr von mir selbst als je zuvor. Obwohl es manchmal langweilig ist fühle ich das nicht mehr so arg. Ich bin auch nicht traurig darüber dass es erst jetzt geschah. Null. Ich hab keine Reue. Ebenso Null. Es machte Spass. Besonders mit dem 500 Euro teuren Whiskey. Den gab es wirklich. Aber nicht als Aftershave.
Vielleicht fange ich wieder an wenn ich 70 bin. Dann werden es 2000 Euro teure. Man muss das Leben geniessen. Aber nicht als Leiche hinterm Tresen landen. Fürs Totsein hat man noch genug Zeit.
Grüsse und viel Spass beim Skifahren. Hals- und Schniedelbruch. Hahaha.
Bis dann.
Z.
Meine Prognose wäre die gewesen: Ich hätte sie aus dem Studium heraus geheiratet, so wie mein Vater meine Mutter. Sie wollte möglichst schnell ein Kind und ich hätte bereits meine erste berufliche Entscheidung nicht getroffen, weil das Reihenendhaus in Wuppertal dann ja schon gekauft gewesen wäre und ich jedes Risiko gescheut hätte. Ich wäre eine Zeit lang zufrieden gewesen, hatte ich doch ein gutes Gehalt und dann wäre es halt ein 520 Touring als Firmenwagen geworden, statt der Limousine. Obwohl, da ich die Dame ohne Job und ein Kind am Hals gehabt hätte, wäre es vermutlich doch eher ein VW Passat geworden.
Da ich schon immer Spaß am leichten Rausch – und meiner Freiheit – hatte, wäre sie mir irgendwann mehr und mehr auf den Keks gegangen und es hätte immer öfter geknallt. Die Scheidung wäre sicher gewesen und danach wäre ich vielleicht zum frustrierten, verfetteten Alkoholiker geworden.
Ich hätte die vielen Hühner danach nicht mehr gehabt, ich hätte meine Sportwagen nicht gehabt, ich wäre heute vermutlich immer noch bei DATEV und würde schlimmstenfalls Polyesterkravatten tragen, so wie ein Ex-Kollege von mir. Der freute sich, dass er in seine Leasingrate für den E200 CDI noch das AMG Paket rein bekam. Für Leder reichte es dann aber nicht mehr.
Das Problem mit dem Alkohol ist m.E. der Frustsuff. Den hatte Frau Anwältin auch, weil sie mit ihren Leben nicht zufrieden war. Und dann gibt es noch den Suff aus Langeweile. Beide Probleme habe ich nicht. Mein Konsum ist vergleichsweise überschaubar und ich gönne dem Körper ja auch immer etwas Erholung, was natürlich jeder Arzt anders sehen wird. Aber wenn Leute wie Mick Jagger oder Andrew Eldritch heute noch am Leben sind, dann sollte ich glatt 100 Jahre alt werden können. Gottseidank komme ich nach meiner Mutter und in deren Familie haben die Leute eine Konstitution wie das sprichwörtliche Pferd.
Am Wichtigsten für eine lange und gute Gesundheit ist m.E. aber der Verzicht auf Nikotin, Übergewicht und vor allem auf Stress. Als ich mich noch über die Weiber aufgeregt habe, hatte ich ständig Sodbrennen. Kenne ich seit Jahren schon nicht mehr. Durch den Berufsstress habe ich mir nervöse Ticks angewöhnt. Die Leute dachten, u.a. dass ich Koksen würde. Meine Haare waren lichter als sie es heute sind. Heute bin ich die Ruhe in Person und rege mich selbst beim Autofahren nicht mehr auf.